Unabhängigkeit - Auch alleine zurecht kommen mit dem jungen Pferd

Ein wichtiges Thema, dass für uns jetzt langsam immer mehr zur Normalität wird, ist auch die Unabhängigkeit von anderen. Das bedeutet für mich, dass ich Laser komplett alleine arbeiten, verladen, ausreiten usw. kann in mittlerweile eigentlich fast jeder Situation.

Anfangs ist  viel Hilfe nötig!

Gerade wenn man ein junges Pferd hat, oder generell sein erstes Pferd gekauft hat und selber auch nicht ganz so erfahren ist mit der Ausbildung, ist man anfangs oft auf Hilfe von anderen angewiesen. Man will ja schließlich von Anfang an nicht zu viel falsch machen. So braucht es einen Trainer der einem zeigt was man am Boden machen kann, bzw wie man die Sachen richtig macht. Selbst beim Spazieren gehen ist es anfangs leichter erfahrene Pferde mit zu nehmen. Beim Anreiten ist man dann sowieso auf einen guten Trainer angewiesen, bzw macht man das generell eher zu zweit. Das erste Mal verladen ist für jemanden der keine Hängererfahrung hat natürlich auch eine große Hürde. Noch dazu mit einem Pferd das selber auch keine Hängererfahrung hat. Mit einem Jungpferd die ersten Male ausreiten gehen ist anfangs in Begleitung auch sinnvoller. Fürs Freispringen ist am Anfang auch jede Hilfe nötig. Somit wird schnell klar, dass man anfangs eigentlich sehr stark auf Hilfe angewiesen ist wenn man ein junges Pferd kauft. Bei manchen Pferdebesitzern bleibt das dann ein Leben lang. Es gibt Leute die können nicht alleine mit ihrem Pferd mit dem Hänger los fahren usw. Für mich ist es einer der wichtigsten Punkte auch alleine zurecht zu kommen mit Laser. Man hat nicht immer jemanden der Zeit hat einem zu helfen und das ständige Betteln um Hilfe ist absolut nicht mein Ding. Mir ist es daher wichtig dass ich unabhängig bin. Ich will ausreiten können oder mit dem Hänger wegfahren können auch wenn grade keiner da ist der mir helfen kann. Ich habe von Kind auf gelernt selbstständig zu sein und mir alleine zu helfen, somit ist es für mich teilweise wirklich ungewöhnlich auf andere Leute angewiesen zu sein.

Trainerwahl ist oft ein Glücksspiel

Ich kann aber trotzdem von Glück sprechen, dass ich bis jetzt immer die richtigen Leute zur Stelle hatte. Es braucht schon Glück die richtigen Leute für alle Schritte die man macht zu finden. Gerade die Trainerwahl ist sehr entscheidend. Klar mittlerweile gibt es an jeder Ecke einen Pferdetrainer. Facebook und Co helfen da bestimmt jemanden zu finden. Es gibt keine Ausreden, ich glaube dass es noch nie so viele Trainer gegeben hat. Und dennoch ist es nicht leicht den richtigen Trainer zu finden. Es gibt soviele verschiedene zertifizierte Ausbildungen, die zwar super klingen, aber
noch keinen guten Trainer machen. Ein Trainer muss für mich in erster Linie ein Pferdemensch sein und viele Erfahrungen gemacht haben mit verschiedenen Pferden, ja auch mit verschiedenen Rassen. Ein Blüter ist nicht vergleichbar mit einem Noriker, da liegen Welten dazwischen. Das Training und die Ausbildung muss dannach abgestimmt werden. Natürlich muss jeder Pferdebesitzer auch wissen was er will und was der richtige Weg für das eine Pferd ist muss nicht der richtige Weg fürs andere Pferd sein. Neben der Trainerwahl muss auch das Umfeld passen. Hat man einen geeigneten Reitplatz? Größe, Bodenbeschaffenheit und Lage machen viel aus. Hat man für den Winter auch eine Halle zur Verfügung? Die Ausbildung eines jungen Pferdes ist viel Arbeit und muss kontinuierlich von Statten gehen, daher ist es nur von Vorteil wenn auch im Winter voll gearbeitet werden kann. Und hat man in seinem Umfeld Freunde und Stallkollegen die einen unterstützen und helfen? Das alles ist nicht ganz so selbstverständlich wie man oft annimmt. Ich kann mich im Großen und Ganzen nicht beschweren, ich denke wir haben es ganz gut getroffen. Auch wenn die Hallenbenützung im Verein teilweise echt der Graus ist. Aber wir haben wenigstens eine Halle. Auch wenn ich in einem Stall stehe wo die meisten relativ wenig mit ihren Pferden tun. Wenn es sein musste habe ich dennoch meistens noch jemanden zum Ausreiten oder Freispringen gefunden.

Trotzdem bin ich jetzt echt froh, dass ich in den letzten Monaten und Wochen immer unabhängiger geworden bin mit Laser. Die Möglichkeit des alleinigen Freispringens, sowie dass ich kleinere Runden alleine raus gehen kann und am Reitplatz reiten kann gibt mir im Moment sehr viel Freiheit und Unabhängigkeit. Und gerade das macht die Arbeit mit Laser im Moment viel entspannter, weil ich einfach langsam merke ich komme alleine auch gut zurecht, ich bin schön langsam nicht mehr angewiesen auf Hilfe oder auf andere. Und ich kann dann reiten wann ich will und Zeit haben, sollte da die Halle nicht frei sein gehe ich auf den Platz, tummeln sich am Platz 6 Pferde gehe ich in die Halle oder auf unseren stalleigenen Reitplatz. Meine Trainerstunden nehme ich nach wie vor regelmäßig. Aber ich kann die restliche Zeit Laser auch selber arbeiten, oder kann mal eine Woche überbrücken wenn meine Trainerin keine Zeit hat. Durch die Umstände, dass es im Verein oft schwierig mit der Hallenbenutzung ist, ist es gut wenn man auch auf den Außenplatz ausweichen kann. Natürlich bin mir bewusst, dass es im Herbst und Winter schon wieder schwieriger werden wird Laser draußen zu reiten, wenn dann die Temperaturen wieder tiefer sind und Laser knackiger wird. Vor allem auch im Dunklen unter Flutlicht, da hatte sie letztes Jahr beim Longieren teilweise ihre Probleme mit der Konzentration. Mal schauen wie das heuer wird. Im Winter werden wir uns dann wahrscheinlich doch die meiste Zeit zumindest zum Reiten in der Halle tummeln, zumindest abends wenn es finster ist. Da muss ich dann die bittere Pille Benutzungszeiten wieder schlucken und schauen wann ich am Besten reiten kann.

Auch das alleine wo hinfahren dass ja schon länger kein Problem mehr darstellt sowie langsam kleinere Runde alleine ins Gelände gehen ist super für mich. Zu zweit macht das Ausreiten meistens klar mehr Spaß, dennoch kann es mal sein dass keiner Zeit hat, dann kann ich in Zukunft auch alleine kleinere Runden gehen. Oder vielleicht braucht man auch mal Zeit für sich alleine und möchte auch alleine gehen, dann kann ich das schön langsam

Laser ist noch sehr jung und es werden sicher nochmal Phasen kommen wo das eine oder andere wieder nicht so funktioniert wie ich mir das vorstelle, dennoch sind wir im Moment auf einem unglaublich guten Weg. Sie ist auf dem Weg ein wirkliches Verlasspferd zu werden und ist überdies sehr unkompliziert im Handling.