2 Jahre eigener Stall
Über zwei Jahre stehen wir nun schon daheim. Wahnsinn wie schnell die Zeit verfliegt. Und ich bin noch immer zufrieden mit meiner Entscheidung. Es hat sich mittlerweile vieles was die Pferde und Reiterei anbelangt so zum Positiven verändert seit wir zu Hause sind. Ich kann es mir definitiv nicht mehr vorstellen Einsteller zu sein. Natürlich ist es viel Arbeit, aber es lohnt sich für mich definitiv.

Was hat sich in diesem Jahr alles verändert?
Vor einem Jahr habe ich geschrieben, dass die Abläufe sich gut eingespielt haben und dass sich die Pferde in Großem und Ganzen gut eingewöhnt haben im Stall. Im zweiten Jahr war natürlich alles nochmal viel routinierter und eingespielter, weil ich viele Erfahrungen im ersten Jahr schon gemacht habe. Das Weidemanagement hat bis zum jetzigen Zeitpunkt besser funktioniert, obwohl der viele Niederschlag in der ersten Jahreshälfte eine große Herausforderung war und es auch jetzt wieder sehr nass ist.
Prinzipiell gab es heuer keine großen "Projekte" weil eigentlich alles so weit fertig gestellt war, wie ich es mir vorstelle. Das einzige kleine Projekt das wir im Frühjahr gemacht haben war, dass wir noch Gummimatten in den hinteren Bereich der Boxen gelegt haben um einen weicheren und wärmeren Untergrund zu bekommen. Diese haben sich bis jetzt sehr bewährt. Natürlich gibts auch weiterhin Einstreu. Aber man kann vielleicht ein bißchen weniger einstreuen als man es sonst tun würde. Das erleichtert das Misten. Im Winter sollen die Matten auch etwas isolieren von unten. Schauen wir mal, ob das dann so ist.
Und wir haben vorletzten Samstag pünktlich zum Jubiläum den Paddockbereich auf Vordermann gebracht. Wir mussten leider die Hackschnitzel bereits das erste Mal wechseln. Sie waren nach 2 Jahren schon größtenteils sehr zerfallen und gerade wenn es nass war glatt und einfach eine unhygienische Pampe. Mir war von Anfang an bewusst, dass die Hackschnitzel von Zeit zu Zeit gewechselt werden müssen. Ich hätte mir aber gewünscht, dass sie 1-2 Jahre länger halten. Trotzdem sind sie derzeit für mich die bessere Lösung. Ich wüsste nicht, durch was ich sie im Moment ersetzen sollte, dh es bleibt im Moment bei den Hackschnitzeln. Der Paddock wird natürlich auch intensiv genutzt, auch zum Arbeiten. Daher werden die Hackschnitzel einfach stark beansprucht. Da es unsere eigenen Hackschnitzel sind, haben wir auch viel Weichholzanteil und Rinde dabei, diese zerfallen dann umso schneller. Die enorme Feuchtigkeit von der ersten Jahreshälfte hat mit Sicherheit auch dazu beigetragen, dass der Zerfall Prozess schneller von statten geht. Jetzt wurde erstmal gewechselt und wir haben hoffentlich wieder 2 Jahre Ruhe. Für die Zukunft muss ich mir überlegen ob wir weiter auf Hackschnitzel bleiben oder ob wir auf irgendwann wechseln und wenn ja auch was.
Projekte - Was steht in nächster Zukunft an?
Bruchasphalt anstatt INB Platten bei der Stallzufahrt:
Was wir auch noch ändern wollen im Herbst ist, dass wir die kurze Auffahrt zum Raufenbereich, wo jetzt INB Platten liegen, sanieren wollen. Die INB Platten halten am Gefälle nicht, wenn man mit dem Teleskoplader drüber fährt werden sie jedes Mal locker gerissen. Daher wollen wir diese Schräge mit Asphaltbruch den wir bereits zu Hause haben befestigen, sodass wir da endlich eine stabile Auffahrt kriegen und die Stolperfallen wegkommen. Es handelt sich dabei nur um 3 Reihen INB Platten, ca 4 m breit. Das ist kein großer Bereich. Aber es nervt mittlerweile wirklich, die Platten jedesmal neu zu verlegen, wenn wieder ein Heu- oder Strohballen ins Lager transportiert wurde. Was ich mit den Platten machen weiß ich noch nicht. Ich bin um ganz ehrlich zu sein mit den INB Platten alles andere als zufrieden und würde sie müsste ich nochmal bauen nicht mehr kaufen.
Reitplatzbau ?
Ein weiteres Projekt, dass mir immer öfter und länger im Kopf herumspukt ist die Errichtung eines Reitplatzes. Dazu muss aber mein Mann erstmal sein okay geben, d.h. es gibt da noch ein großes Fragezeichen. Vorher möchte ich gar nicht zu viele Gedanken darüber verschwenden über das wie und was. Fakt ist: Ich bin mit der ständigen Verladerei nicht mehr glücklich. Kein Wunder schließlich ziehe ich das jetzt schon 2 Jahre bei jedem Wetter durch. Bei Regen und Dunkelheit im Herbst oder Winter ist es wirklich kein Vergnügen, zumal ich auf der Vereinsanlage nirgends die Möglichkeit habe im Trockenen und Hellen fertig zu machen. Und irgendwann hat man die Schnauze voll im Regen und bei völliger Dunkelheit mit der Stirnlampe oder mit einem Scheinwerfer sein Pferd auf und abzusatteln. Verein ist außerdem nun mal Verein und kein Eigentum. Es kommen dort viele Interessen zusammen und müssen auf einen gemeinsamen Nenner gebracht werden. Nicht immer ganz einfach. Ein eigener Reitplatz würde mir den Rest an Freiheit geben, der mir jetzt noch fehlt um einfach noch mehr mein Ding punkto Training durchzuziehen.
Zu schätzen wissen was man hat
Ich habe in den letzten Wochen viel darüber nachgedacht wie privilegiert ich doch bin, mit der Möglichkeit die Pferde zu Hause zu halten und das noch dazu in einer der schönsten Gegenden von Österreich. Wir haben heuer bislang keine Urlaubsreise gemacht, obwohl ich auch mal ein paar Tage abkömmlich wäre. Aber ehrlich gesagt bin ich zufrieden damit 3 Wochen Urlaub vom Brotjob gehabt zu haben. Ich habe die Zeit genutzt um in unseren herrlichen Seen zu baden oder auf den Berg zu gehen oder einfach zu Hause bei den Pferden verbracht und mal nur in den Tag hinein gelebt. Ich habe im Moment einfach kein Bedürfnis danach mich mit Menschenmassen irgendwo am Meer oder in den Bergen zu tummeln. Ich genieße die Ruhe und Stille zu Hause. Ich schätze es auch unglaublich mich im Moment hauptsächlich mit Menschen zu umgeben die ich mag und nur dann wann ich will und nicht wenn ich muss. Das ist ehrlich gesagt der wahre Luxus im Leben.