3 Jahre Laser

13.11.2017

Gestern ist es 3 Jahre her, dass Laser bei mir ist. Die Zeit ist irgendwie wie im Flug vergangen. Kann mich noch genau erinnern als der große LKW angefahren kam und das kleine zottelige Pferdchen ausgeladen hat. 

Gerade im letzten Jahr ist wahnsinnig viel passiert. Vor einem Jahr ca hab ich ein regelmäßig ein bisschen zu arbeiten begonnen mit Laser. Bodenarbeit und ein paar Tritte Seitwärts. Ein paar Runden im Kreis um mich herum im Schritt. Das war eigentlich der Beginn von Lasers Ausbildung. Und jetzt sind wir mittlerweile soweit dass ich sie ohne Probleme im Schritt in Begleitung im Gelände reiten kann und in der Halle auch einfache Dinge reiten kann. Das sie sehr eifrig bei der Sache ist hab ich ja schon mehrmals erwähnt und dass sie vom Charakter her ein absolutes Traumpferd ist auch. Ich glaube es schon etwas Schicksal, dass die Fohlenfotos von Laser mich so fasziniert haben, dass ich sie gekauft habe. In den letzten 3 Jahren, vor allem in den letzten 1,5 Jahren sind wir wirklich gut zusammengewachsen. Es ist nicht immer leicht mit einem Fohlen, aber wenn man genug Zeit und Geduld hineinsteckt und jemanden an der Seite hat, der einem in jeder Situation helfen kann lohnt es sich definitiv, aber:

Traumpferde werden gemacht!

Immer wieder höre ich von verschiedenen Leuten wie super und brav mein Pferd doch ist. Ja es stimmt auch, meine Maus ist der absolute Wahnsinn. Es gibt eigentlich so gut wie nichts was stört an diesem Pferd. Es macht mich natürlich stolz zu hören dass andere Leute sie auch so sehen.

Es war allerdings nicht von Anfang an so. Laser und ich haben uns im wahrsten Sinne des Wortes anfangs zusammengerauft. Als wir aus der Aufzucht ausgezogen sind hatte sie eine ziemliche Testphase, bzw es war einfach auch eine große Veränderung für sie. Sie ist vorher in der großen Aufzuchtherde gelaufen. Die Herde hat ihr Sicherheit gegeben, die Regeln in der Herde kannte sie. Dadurch, dass sie in Ungarn beim Züchter auch sehr naturnah in einer großen gemischten Herde gestanden ist und relativ wenig direkten Menschenkontakt hatte, hat sie nie diverse grundlegenden Sachen im Umgang mit Menschen gelernt wie zb. Respekt vor dem Menschen, sprich man rennt den Menschen nicht um. Sie war den täglichen näheren Umgang mit Menschen einfach nicht wirklich gewohnt. Anderseits hat sie dadurch aber nie was Schlechtes gelernt was auch von Vorteil ist. Sie hat sich von Anfang an überall berühren lassen und hat Hufe gegeben als ob sie nie was anderes gemacht hätte. Das spricht absolut für ihren super Charakter. Das Hufe geben und etwas kraulen haben die Züchter schon ab und zu mit ihr gemacht. Es hat ein paar Einheiten Bodenarbeit und viel Zeit und Geduld aber auch Durchsetzungsvermögen gebraucht bis sie andere Dinge, wie den Respekt gegenüber dem Menschen, gelernt hat. 

Dein Pferd dein größte Lehrer! 

Ich musste einiges lernen im Umgang mit ihr. Ich hatte keine Erfahrung mit Fohlen und Jungpferden. Ohne meine Trainerin die uns heute noch begleitet, viel Recherche in Büchern und auch im Internet und vieler Reflexion hätte ich es sicher nicht geschafft. Ich habe gelernt dass ich meinem Pferd genau sagen muss was ich von ihr haben will. Das war anfangs ganz schön hart für mich aber auch für Laser. Da hatte sie eben eine ziemliche Testphase und hat beim Führen gedrängelt, mich überholt, hat zum Teil gebuckelt und ist gestiegen. Sie war einfach unsicher und übermütig. Sie hatte einfach zu wenig Vertrauen in mich und auch zu wenig Respekt vor mir. Das wurde dann zu gefährlich, somit musste ich was tun. Und dann haben wir eben angefangen mit unserer Trainerin zu arbeiten. Es hat nicht lange gedauert bis Laser in etwa verstanden hat was wir von ihr wollen und unser "Zusammenleben" immer besser wurde. Je mehr wir miteinander getan haben umso besser haben wir uns kennen und vertrauen gelernt! Und jetzt ist es wirklich so dass wir uns wirklich im Schlaf kennen und aufeinander verlassen können. Laser weiß, dass ihr nichts passiert wenn ich dabei bin und ich weiß dass mir auch nichts passiert weil sie auch auf mich Acht gibt. Das ist das schönste was man mit einem Pferd erreichen kann finde ich. Sie ist dadurch auch ruhiger und gelassener geworden in ihrem ganzen Verhalten. Sie reagiert nicht panisch auf neue Sachen ist neugierig und aufgeschlossen.

Was ich damit sagen will ist: Man macht sich sein Pferd selber wie man es haben will. Wenige Pferde sind im Umgang von Anfang an wahre Schätze. Wohlerzogene, brave Pferde werden selten als solche geboren. Natürlich ist es auch eine Charaktersache. Manche sind leichter zu erziehen, weil sie von sich aus kooperativer sind, bei anderen dauert es halt länger. Man muss aber immer Zeit und Aufwand investieren um mit seinem Pferd "zusammenzuwachsen". Vertrauen schaffen braucht klare Regeln und Zeit um wachsen zu können! Hat man aber einmal das Vertrauen eines Pferdes erlangt geht es mit einem durchs Feuer. Es lohnt sich also durchwegs auch einmal steinige Wege zu gehen! Ich denke es liegt auch in der Verantwortung jedes Pferdebesitzers sein Pferd etwas zu erziehen sodass ein gefahrloser Umgang möglich ist. Das sind wir unseren Stallbesitzern schuldig, die auch mit den Pferden umgehen können müssen. Jeder Reiter bildet sein Pferd unter dem Sattel aus und gymnastifiziert es. Genauso selbstverständlich sollte meiner Meinung sein, dass man das Pferd auch am Boden im täglichen Umgang etwas schult. Es lohnt sich auch man bekommt ausgeglichener und vertrauensvolle Pferde.