Ein neues "Herdenmitglied" ist eingezogen

17.06.2024

Seit letzter Woche ist unsere tierische Combo um ein wichtiges Mitglied reicher. "Diego" komplettiert für die nächsten hoffentlich viele Jahre unsere Runde. Ich habe jetzt auch 2 Wochen Zeitausgleich, danach viel Homeoffice und im Sommer nochmal 3 Wochen Urlaub und kann mich daher entspannt der Eingewöhnung in den nächsten Wochen und Monaten widmen. 

Seit dem Spätwinter regt sich bei mir schön langsam wieder der Wunsch nochmal eine feuchte Schnauze aufzunehmen. Der plötzliche Verlust von Marla vor fast genau einem Jahr war für mich erstmal ein Schock und ich wollte so schnell keinen neuen Hund. Zu plötzlich und unerwartet kam dieses Ereignis. Lange hat die Trauer überwogen und nicht zugelassen, dass ich mich um einen neuen Hund umgeschaut hätte. Da die Zeit bekanntlich doch irgendwann einmal alle Wunden heilt wurde der Wunsch nach einem neuen Hund und Begleiter eben irgendwann heuer im Spätwinter wieder präsenter und ich habe begonnen mir Gedanken zu machen wie es wäre wieder einen Hund zu haben. Habe mir Gedanken darüber gemacht was beim Leben mit Hund gut war, was weniger gut war. Welche Eigenschaften ich bei Marla mochte, was mich gestört hat. Die schwierigste Entscheidung für mich ist immer die Rassefrage. Es muss bei uns einfach ein nicht ganz zu aktiver Allrounder sein. Der mit am Hof zwischen all den Tieren läuft, der mit mir auch zum Wandern geht und insgesamt einfach unproblematisch ist. Die schlechten gesundheitlichen Erfahrungen die wir mit einem Rassehund (Marla war vom Züchter und wir dachten, dass alle Krankheiten soweit ausgeschlossen wären...) gemacht haben, haben mich dazu gebracht mich diesmal nicht für einen Rassehund zu entscheiden. Wir haben auch mit einigen Tierärzten gesprochen, die unsere Meinung bestätigt haben, dass bei Rassehunden egal welcher Rasse leider oftmals gesundheitliche Probleme auftreten weil viele Rassen heutzutage einfach so überzüchtet sind mittlerweile. 

Daher war es dann bald klar, dass es ein Mischling werden wird und wir haben uns im Internet umgesehen. Bei mir kam schnell auch das Thema Tierschutz auf weil ich mit Bobby, meinem Tinker, den ich auch aus dem Tierschutz habe wirklich sehr gute Erfahrungen gemacht habe. Auch als Kind hatten wir einmal einen Hund aus dem Tierschutz. Das war eigentlich der beste und treueste Freund meiner Kindheit. Somit war für mich eigentlich schnell klar, dass es ein Hund aus dem Tierschutz werden wird. Mein Mann war anfangs skeptisch darüber. Hat aber dann als wir abgemacht hatten uns in einer Tierschutzorganisation in der Nähe umzuschauen um den Hund sozusagen vorher kennen zu lernen eingewilligt. Vorher habe ich darüber nachgedacht einen Hund direkt aus Rumänien zu adoptieren. Das war uns aber dann zu viel Überraschungspaket zumal die Hündin die mir ins Auge fiel auch schon 1 Jahr alt war. 

Also fuhren wir Ende April auf einen Tierschutzhof in ca 1 Stunde Entfernung und wurden dort fündig bei den Welpen. Diego ist ein Mischlingswelpe von einer Hündin die aus dem Auslandstierschutz gerettet wurde. Er wird wahrscheinlich mittelgross. Ich gehe davon aus, dass er maximal Schäferhundgröße bekommen wird. Was alles für Rassen in ihm stecken weiß keiner so genau. Die Hündin konnten wir auch besichtigen. Sie hat eine recht ruhige ausgeglichene Art. Der Vater ist unbekannt. Diego hat uns durch seine unerschütterlich eher ruhige und überlegte Art überzeugt. Jetzt mussten wir noch einige Wochen warten weil der Wurf wie viele Hunde aus dem Ausland an Giardien litt und daher nicht zur Vermittlung freigegeben wurde. Die Kommunikation war anfangs etwas schwierig mit der Tierschutzorganisation weil sie uns nicht gleich gesagt haben, dass er Giardien hat und dass er deswegen noch nicht freigegeben wurde. Wir hatten schon Bedenken, dass wir ihn nicht holen dürfen weil sich die Organisation gegen uns entschieden hat. 

Letzte Woche war es dann endlich soweit. Wir durften ihn abholen. Er ist mittlerweile auch schon 4,5 Monate alt also kein ganz kleiner Welpe mehr. Die ersten Tage mit jungem Hund sind natürlich wieder eine ordentliche Umstellung. Vieles gilt es zu lernen, bzw müssen wir uns alle langsam kennenlernen und einfinden. Obwohl es für mich um einiges leichter ist als noch bei Marla. Schließlich haben wir doch schon Hundeerfahrung und im Moment ist es in der Arbeit auch sehr entspannt somit sollte die Grunderziehung in den ersten Wochen und Monate gut schafbar sein. Für so einen Tierschutzhund der nicht viel kennen gelernt hat bisher ist es bei uns natürlich erstmal extrem aufregend. Viele Tiere und Maschinen, das kennt er natürlich so nicht. Trotzdem schlägt er sich recht gut finde ich und fühlt sich eigentlich auch recht wohl habe ich das Gefühl. Jetzt gilt es ihn langsam an alles zu gewöhnen. Er soll mich natürlich auch viel bei den Pferden begleiten was mit Marla eher schwierig war, weil ich damals als ich Marla bekommen habe noch Einsteller war und nur in den Stall gefahren bin um zu reiten. Das hätte für den Hund keinen Sinn gemacht mitzukommen wenn er dann ohnehin nur im Auto hätte warten müssen. Jetzt ist die Situation eine andere. Viele tägliche Arbeiten sind rund um den Stall zu machen, da wäre es natürlich nett wenn der Hund in Zukunft mit von der Partie ist. Wer weiß vielleicht wird er auch mal Ausreitbegleithund wenn es ganz gut funktioniert. Wir werden sehen was es wird. Alle Möglichkeiten sind offen, jetzt heißt es erstmal die Grunderziehung ordentlich zu machen.