Es läuft nicht schlecht
Ich bin im Moment wirklich happy mit der Entwicklung beider Pferde in den letzten Wochen. Laser läuft derzeit wirklich so gut wie eigentlich noch nie. Sie bekommt endlich etwas Kraft in der Hinterhand, Balance und wird in sich gerader. Ein schönes Gefühl um ehrlich zu sein, weil wir doch eine ordentliche Odyssee hinter uns haben und die Selbstversorgung der Pferde viel Arbeit erfordert. Schön wenn es sich lohnt.

Aber es ist bei Gott nicht einfach, gerade Laser konstant am Laufen zu halten. Ich habe mir die letzten Monate buchstäblich den Arsch aufgerissen um zu lernen was sie braucht und sie einfach noch besser zu verstehen und noch besser auf sie einzugehen. Seit sie zu Hause steht habe ich sie viel besser kennen gelernt mit all ihren Eigenheiten, ihrer Sensibilität und auch Ängsten. Ich habe gelernt mich viel besser auf sie einzustellen und versuche sie so zu nehmen wie sie nun mal ist. Das fällt mir noch immer nicht ganz leicht in allen Situationen, obwohl es hier zu Hause mit all der Ruhe ohne Einflüsse von außen deutlich leichter ist meine Nerven in Zaum zu halten. Das tut uns unglaublich gut. Unsere Beziehung und unser gegenseitiges Vertrauen ist dadurch viel besser geworden. Es kommt langsam eine Konstante in ihr Verhalten und auch in unsere Arbeit. Ich habe in einem der letzten Beiträge geschrieben, dass es auch immer mal wieder kleine Phasen gibt in denen es wieder gefühlt etwas schlechter läuft. Das ist aber im Moment Jammern auf hohem Niveau.
Unser Trainingsstand ist viel konstanter als noch letztes Jahr. Das zeigt mir, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Im Training ist die letzten Wochen und Monate so viel weiter gegangen, sowas hätte ich mir nie zu träumen gewagt. Auch an eine "spezifischere" Dressurarbeit geht es schön langsam wieder etwas vermehrt dran. Ich kann sie, zwar immer noch sehr vorsichtig und mit Maß und Ziel und viel Regeneration dazwischen, aber immerhin etwas mehr anpacken auch in der Dressur. Gerade Seitengänge aller Art sind sehr gut für uns. Die mögen zwar noch nicht immer ganz perfekt sein, helfen uns aber ungemein. Wir werden heuer im Winter so wie es derzeit aussieht mit unserer Trainerin auch etwas mehr Dressur arbeiten. Zudem wird es heuer wahrscheinlich auch möglich sein, im Winter ab und zu etwas weiterzuspringen, weil der monatliche Springkurs mit dem bayrischen Trainer bei uns im Ort in der Halle eines anderen Stalles stattfindet. Auch das motiviert mich im Moment sehr obwohl ich den Winter schon insgesamt etwas ruhiger angehen lassen möchte. Dennoch wäre es toll wenn die heurige Winterarbeit zumindest etwas abwechslungsreicher werden würde als letzten Winter. Ich möchte den Herbst noch so gut es geht auskosten mit regelmässigen Training bei unserer Trainerin. Im Moment reite ich im täglichen Training auch unglaublich viele Gymnastikübungen um sie einfach geschmeidiger, rittiger und motivierter zu halten. Von der Quadratvolte in verschiedenen Versionen, bis hin zum Kleeblatt, und anderen Übungen mit Cavaletti und Stangen. Laser liebt solche Sachen und ich mittlerweile auch. Es ist zwar relativ viel Aufwand für mich, weil ich jedes Mal alles auf und abbauen muss am Vereinsgelände unten und mir natürlich auch im Vorfeld Gedanken machen muss was ich gerne arbeiten würde. Im Moment bin ich aber recht motiviert das zu tun weil ich sehe, dass es uns auch in der Dressurarbeit weiterbringt. Das sehr regelmässige Training bei unserer Trainerin mit extrem wertvollen Inputs und eben auch mit vielen kniffligen Übungen, aber auch die regelmässigen Springkurse beim bayrischen Trainer bringen uns wirklich gut voran in der Springarbeit. Es liegt bei Laser so viel am richtigen Training. Sie ist viel motivierter wenn im Training zumindest 1-2 mal die Woche Stangen und Cavalettis miteingebaut werden, in welcher Art auch immer. Die Abwechslung ist das wichtigste. Viele verschiedene Aufgabenstellungen lasten sie auch psychisch aus weil sie mitdenken darf und das tut sie sehr gerne. Wir sind die letzten Wochen mal auf der Vereinsanlage, mal am Feld zu Hause, mal bei unserer Trainerin auf der Anlage geritten. Im Moment longiere ich sehr wenig und reite so oft es irgendwie geht. Im Winter wird sich das dann wieder ändern. Da kommt situationsbedingt dann wieder regelmässige Longenarbeit dazu.

Das alles funktioniert aber nur deswegen, weil es ihr im Moment wirklich sehr gut geht, sowohl körperlich als auch geistig. Ich habe die letzten Monate auch gemerkt, dass sie körperlich einige Schwachstellen mitbringt, die es zu managen gibt. Ich bin mittlerweile ziemlich überzeugt davon, dass sie wahrscheinlich PSSM 2 positiv ist, anfällig für Probleme und Blockaden in den Illiosakralgelenken, was erklärt warum sie sich so schwer tut hinten Last aufzunehmen und natürlich aufgrund ihrer Sensibilität etwas magenanfällig ist.
Ich bin extrem froh mir im Frühjahr diese gebrauchte Decke mit dem pulsierenden Magnetfeld gekauft zu haben auch wenn sie selbst gebraucht noch halbwegs Geld gekostet hat. Die Decke tut ihr enorm gut. Sie unterstützt uns um die Muskulatur locker zu halten, sie beruhigt und entspannt zu einem gewissen Grad und sie hilft uns auch bei dem einen oder anderen Infekt. Des weiteren bin ich im Moment am Experimentieren wie ich sie gerade jetzt dann im Winter, mit ihre Angst in der Dunkelheit noch mehr unterstützen kann um sie noch etwas gelassener zu kriegen. Aus ihr wird niemals ein unsensibles Trampeltier werden, aber ich bilde mir ein, dass ich mit Hilfe von Homöopathie im Moment ihre Glotzphasen etwas abpuffern kann und sie schneller wieder runter fährt. Sämtliche Zusatzfuttermittel habe ich im Moment wieder gestrichen. Ich hatte mich letzten Winter und im Frühjahr um ehrlich zu sein wieder so ein bißchen verrannt mit sämtlichen Pülverchen. Vitamin E da, zusätzlich Magnesium dort, Mangan, dann nach Silvester wieder was für die Magen und so weiter. Im Moment sind wir wieder ziemlich puristisch unterwegs. Ich experimentiere im Moment sogar wieder mit Walzhafer in geringen Dosen. Das bringt etwas mehr Spitzigkeit die mir teilweise etwas abgegangen ist bei ihr. Hafer ist immer ein schmaler Grad bei Laser. Ich habe es noch nie hinbekommen, dass sie dauerhaft Hafer bekommt, weil sie meist nach einer gewissen Zeit etwas zu spritzig wurde und in Kombination mit ihrer Spannigkeit und Nervosität das ganze ins Negative übergeschwappt ist. Auch jetzt gerade ist die Wirkung vom Hafer wieder sehr gut spürbar. Trotzdem versuche ich mal etwas dranzubleiben mit geringen Dosen. Sie steht jetzt auch noch auf der Weide. Das Herbstgras hat auch viel Energie, das pusht zusätzlich noch. Daher kann ich mich im Moment nicht über ein müdes Pferd beklagen.
