Fazit: Erster Winter im eigenen Stall
Der erste Winter im eigenen Stall zu Hause ist nahezu überstanden. Das Frühjahr naht. Während ich diese Zeilen schreibe, schneit es zwar draußen gerade wieder. Aber hey, es hat immerhin Plusgrade und der Schnee bleibt nicht liegen. DIe letzten Wochen waren sehr intensiv in jeglicher Hinsicht. Wir hatten viel Schnee für unsere Verhältnisse, sehr viel Wind, und immer wieder große Temperaturschwankungen mit denen es fertig zu werden galt.
Was ist seit dem letzten Update passiert?
Ende Jänner/ Anfang Februar hatten wir sehr viel Schnee. Nach der anfänglichen Freude darüber die Pferde im Schnee toben zu sehen ist aber dann etwas Ernüchterung eingetreten. Die Frage die sich mir stellte: Wie bekommt man den Auslauf mit 30 cm Tiefschnee am schnellsten und besten wieder benutzbar, sodass ich darauf auch vernünftig die Pferde arbeiten kann? Ausfahren mit dem Hänger bei 30 cm Neuschnee und überforderterem Schneeräumdienst ist natürlich nicht möglich. Der Versuch, früher im Winter, den Schnee von den Pferden einfach niedertreten zu lassen, funktioniert bei wenigen cm Schnee noch so halbwegs. Bei größeren Schneehöhen aber nicht. Ich habe dann einen Versuch gemacht, zumindest außen rum den Hufschlag schneefrei zu bekommen. Sprich ich habe anfangs einen 2 m breiten Gang händisch geschaufelt und den Pferden einen Trail gemacht. Der Tiefschneeteil in der Mitte (man kommt schnell drauf, dass es keinen Sinn macht die gesamte Fläche von über 300 m2 mit 30 cm Schnee drauf händisch ausschaufeln) wurde erstmal gesperrt. Im Laufe der nächsten Tage wurde der Gang immer mehr verbreitert durch fleißiges Schaufeln und dann auf das angesagte Tauwetter gewartet. Die Pferde fanden den Trails anfangs gut, mit der Zeit wurde es ihnen aber zu fad. Fazit: Für ein paar Tage okay, aber mein Paddock ist einfach zu klein um da außen rum dauerhaft einen Trail zu haben. Das Tauwetter kam dann schließlich doch ein paar Tage später und hat den Schnee in der Mitte des Paddocks langsam Stück für Stück weggetaut. Der Trail wurde immer größer und breiter bis ich wieder den gesamten Paddock freigeben konnte.
Auf der Einkaufsliste für nächsten Winter steht jetzt eine Schneehexe mit der ich in Zukunft beim Schneeschaufeln dann schlagkräftiger bin. Die Variante Schneeschaufeln funktioniert bei größeren Schneemengen wie sich herausgestellt hat eindeutig am besten. Mit schwerem Gerät macht man wahrscheinlich nur mehr kaputt als es bringt.
Trotzdem sind die Erfahrungen mit dem ersten Winter im Stall mehr positiv als negativ. Zugegeben, der Winter mit seinem windigem und nasskaltem Wetter und der Dunkelheit ist nicht immer lustig. Das berichtet jeder Selbstversorger. Es braucht auf alle Fälle gute Kleidung für jeden Temperaturbereich und ab und zu schon viel Motivation die Arbeit bei schlechtem Wetter zu machen und dann auch noch die Pferde zu arbeiten. Ich werde mir in den nächsten Wochen Gedanken machen über die Bepflanzung rund ums Paddock. Vorrrangiges Ziel ist es das Ganze schöner zu gestalten. Die Bepflanzung soll zusätzlich den Nutzen haben Wind etwas abzuhalten in Zukunft. Es wird also ein Windschutz entstehen in nächster Zeit der uns das Leben hoffentlich etwas angenehmer macht.
Die Hackschnitzel als Bodenbelag haben sich ganz gut bewährt. Es war nie komplett durchgefroren oder glatt. Die beheizte Wasserleitung im Stall ist auch nicht eingefroren. Die nicht beheizte Wasserleitung zum Waschbecken musste natürlich immer mal wieder abgedreht werden. Das ist so ein kleiner Knackpunkt der besser sein könnte. Wasser zum Anrühren von Mash und Reinigen der Futterschüsseln usw. muss dann über die Tränker bezogen werden. Es geht, wäre natürlich anders eleganter. In die isolierte aber nicht beheizte Sattelkammer hat es nicht reingefroren. Es war zwar in der extrem kalten Periode Mitte Dezember knapp davor, aber der Warmwettereinbruch kam rechtzeitig. Somit hat alles einigermaßen gut funktioniert.