How to do- Weidezaunbau und Weidemanagement

30.04.2025

Jedes Jahr aufs neue heißt es sich im Frühjahr Gedanken zu machen wo der Weidezaun gezogen wird und wieviel Fläche und wie viele Koppeln ich benötige. Heuer habe ich das 4. Mal den Zaun gezogen und habe mittlerweile schon halbwegs mein System rausgefunden. Ich habe die letzten Saisonen schon viele Erfahrungen machen dürfen was nicht funktioniert und was funktioniert. Ich glaube heuer haben wir das aufgrund der Erfahrungen in den Vorjahren ganz gut hinbekommen.

Weidemangagement und Gedanken im Vorfeld

Ich baue den Koppelzaun jedes Jahr im Herbst komplett ab. Ich habe rund um den Stall mehr Fläche als ich Weide benötige. Somit habe ich den Luxus meine Weideflächen etwas variieren zu können. Das heißt es werden nicht jedes Jahr die selben Flächen als Weide genutzt, sondern ich wechsle zwischen Weide- und Mähnutzung. Pferde fressen die Pflanzen bekanntlich sehr tief ab und das schadet den Gräsern auf Dauer. Daher ist der Wechsel zwischen Mäh- und Weidenutzung für die Flächen selber sehr gut. Auch Trittschäden welche durch nasses Wetter entstehen werden so wieder gut "repariert". Weiters sind die Flächen ohne Zaun leichter maschinell zu bearbeiten. Im zeitigen Frühjahr wird gedüngt, die Flächen abgeschleppt und Unkraut, in unserem Fall Ampfer, bekämpft. Danach wird der Weidezaun gezogen. In den letzten Jahren hat sich herauskristallisiert, dass ich 3 - 4 Koppeln benötige die im Wechsel beweidet werden. Da unser Wiesenbestand eher der einer Mähwiese ist, habe ich wenig Untergräser dafür viele Obergräser. Das macht viel Menge aber keine so dichte Grasnarbe. Daher mache ich Moment Portionswiese weil sie sonst mehr Gras vertreten werden würden als sie fressen. So komme ich mit relativ wenig Weidefläche gut aus. Die Koppeln werden dann im Wechsel beweidet und haben so zwischendurch Ruhephasen wo sie wieder aufwachsen können.

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Der Außenzaun wird mit T Pfosten gezogen und die Abteilung der einzelnen Koppeln von T Pfosten im Wechsel mit hohen Plastikpfählen. Damit ist der Zaun relativ stabil. Wir ziehen 3 Litzen aussenrum. Diese habe ich seit heuer mit 2 mal Seil und einmal schmales Band. Ich musste leider das schmale Band das ich am Anfang hatte schon größtenteils ersetzen weil es nach 2,5 Weidesaisonen schon kaputt war. Daher kann ich nur dazu raten von Anfang an mehr Geld auszugeben für vernünftiges Leitermaterial. Zwischen den einzelnen Koppeln habe ich 2 schmale Bänder. Strom verbinde ich mittlerweile überall mit Krokoklemmen. Das ist meiner Meinung nach die sicherste Variante. Alle ca. 30 Meter verbinde ich die einzelnen Litzen des Außenzauns miteinander um falls es zwischendrinnen irgendwo ein Problem mit einer Litze gibt dennoch immer wieder Strom auf allen Litzen zu kriegen. Letztes Jahr hatten wir da mit dem alten Band große Schwierigkeiten den Strom auf allen 3 Litzen zu haben überall am Zaun. Hat man dann an einer Stelle keinen Strom und will von dort ausgehend eine Koppelabtrennung mit Strom verbinden, dann geht das natürlich auch nicht. Daher brauchts überall und immer Strom auf allen 3 Litzen. Wer einen 4 beinigen Zaunprüfer hat kann ein Lied davon singen was passiert wenn kein Strom drauf ist. Der Zeitbedarf für das Zaunziehen sind bei mir ca. 3 Stunden im Frühjahr. 


Weidepflege- Was mache ich im Laufe der Weidesaison

Prinzipiell ist nicht so viel zu tun. Durch die Portionsweide fressen die Pferde eigentlich sehr sauber alles ab. Einzelne Pflanzen wie Ampfer, Hahnenfuss oder den Fuchsschwanz die von den Pferden nicht gefressen werden, mähe ich nach. Teilweise muss ich je nach Koppelgröße und Dauer der Beweidung der einzelnen Koppel Teile, die schon abgeweidet wurden wieder auszäunen, damit sie in Ruhe nachwachsen können. Das ist vor allem beim ersten Aufwuchs der am üppigsten ist oft der Fall. Der Mist der auf meinen Weiden anfällt hält sich extrem in Grenzen weil meine Pferde relativ kurze Wege zwischen Paddock und Gras haben. Sie nutzen meistens das Paddock als Klo. Sammelt sich doch mal mehr Mistmenge an, gerade an den Eingängen der einzelnen Koppeln dann miste ich ab und zu ab. Gedüngt werden die einzelnen Koppeln nach jeder Beweidung mit Kunstdünger. Das mache ich händisch, weil die Flächen nicht so groß sind. Das ist in 15 Minuten erledigt. Ich muss natürlich für die Portionsweide täglich Weide hinzuportionieren. Zeitdauer dafür ca. 5 Minuten.

Weideperiode- Wie lange gehen die Pferde auf die Weide

Meine Weideperiode beginnt normalerweise mit dem Angrasen im April. Je nach Jahr kann dies Anfang oder eher Mitte April sein. Letztes Jahr habe ich mit dem Angrasen bereits Anfang April begonnen. Heuer wars Mitte April. Das hängt von der Vegetation ab. Ich beginne mit dem Angrasen, wenn das Gras mindestens Bierflaschenhöhe hat. Das Ende der Weideperiode ist im November. Auch da kommt es drauf an wie lange Bewuchs da ist und wie das Wetter ist. Letztes Jahr war Anfang November Schluss, dass Jahr davor konnten wir bis Mitte November weiden. Meine Pferde werden schonend angeweidet, bevor sie schließlich ab Ende Mai/Anfang Juni ganztags aufs Gras können. Da meine Weide eben direkt vom Paddock raus begangen wird können die Pferde jederzeit zurück aufs Paddock und zum Stall. So können sie zwischendurch auch Heu fressen und sich zum Schutz der Insekten wieder eine Zeit lang in den Stall stellen. Auch Gewitter können ihnen so nichts anhaben weil sie Schutz suchen können. Mir gefällt dieses Konzept sehr gut weil ich die Pferde nicht mit dem Halfter auf eine Weide führen muss und sie selbstständig entscheiden können wann sie raus gehen wollen aufs Gras und wann sie ihre Ruhepausen im Stall machen wollen oder Heu fressen. Das einzige was natürlich nervig ist, sind die Insekten ab Juli. Ich werde daher meine Pferde heuer wieder eindecken.