Immer was los
Endlich ist der Frühsommer eingezogen. Wir haben herrliches warmes und trockenes Wetter seit ungefähr 1,5 Wochen. Das tut der Seele gut. Zeit wieder einiges rund um den Stall und am Stall selber zu arbeiten. Fad wird es nicht. Es gibt immer wieder vieles zu tun. Man ist nie fertig.
In letzter Zeit gings auch mit der Verschönerung und der Pflege rund um Stall und Paddock weiter. Nachdem ich im Frühjahr schon die Sträucher gesetzt hatte habe ich zwischen sie noch ein paar Frühlingsblumen gesetzt die ich zu meinem Geburtstag geschenkt bekommen habe. Raus aus dem Topf, rein in die Natur. Ich möchte dann auch im Spätsommer, Herbst noch ein paar Tulpen- , Narzissen und Hyazinthenzwiebel einsetzen damit es im nächsten Frühjahr schön wird. Mein Garten am oberen Zugangsweg zur Sattelkammer ist angefangen. Die Bretter die die Blumenerde halten sollen sind montiert. Demnächst muss ich die Lücke zwischen Bretter und Böschung mit Erde füllen und dann darf bepflanzt werden. Die Sitzecke hat eine Bank bekommen und etwas Blumenschmuck. Sie wird demnächst eingeweiht. Für kurze Pausen hat sie schon hergehalten. Meine Ribiselsträucher tragen bereits ein paar wenige noch grüne Ribisel. Meine Schlehe ist leider einem hinterhältigen Bobby Anschlag zum Opfer gefallen. Der kleine Kerl hat es geschafft sie unterm Zaun hindurch auszureißen und aufs Paddock zu ziehen und dort als Knabberholz zu misbrauchen. Ich konnte die abgeknabberten Reste am Abend am Paddock retten. Ich habe sie wieder eingesetzt mit Bobbyschutz und siehe da, sie treibt wieder aus. Was für ein Glück.
Auch am Stall direkt war einiges zu tun und hat sich einiges verändert die letzten Wochen. Durch das schöne und trockene Wetter ist es endlich möglich die Pferde länger auf der Wiese zu lassen. Mein Gras ist mittlerweile sehr alt geworden. Teilweise 1,50m hoch. Sehr viel Rohfaser, wenig Zucker. Daher können die Pferde mittlerweile ohne Bedenken ganztags auf die Wiese. Der derzeitige Tagesrythmus ist in etwa so. Zwischen 6 und halb 7 morgens gehts aufs Paddock bis 9 Uhr und danach geht der Zugang zur Weide auf und die Pferde können bis abends auf die Weide raus wie sie wollen. Sie haben aber immer Zugang zum Paddock wo sie Schatten, Heu und Wasser haben. Im Moment sind die Temperaturen noch sehr angenehm. Auch das Viehzeugs ist noch nicht in großer Menge vorhanden. Ideale Weidebedingungen. Ich mache mittlerweile wieder Portionsweide weil sonst einfach zu viel Rest bleiben würde. Das fuktioniert im Moment gut. Wir sind am Ende der zweiten Parzelle, den vorderen Teil der Parzelle habe ich erstmal ausgezäunt, sodass es in Ruhe nachwachen kann was es sehr schnell tut, obwohl es trocken ist. Ich habe eine Fliegenfalle Ecobuster aufgestellt. Ich kann noch nicht beurteilen ob diese gut funktioniert. Es hat sich schon allerhand Insektenzeugs darin gefangen. Nicht nur Fliegen. Ich weiß aber nicht wie es ohne sie wäre. Noch ist der Insektendruck nicht hoch im Stall und auf der Wiese. Heute habe ich schon das Paddock glattgezogen. Da bin ich wieder zurück auf den Eisenrechen gewechselt weil mir das Baustahlgitter mit Reifen drauf zu schwer ist. Da gilt es noch eine praktikable Lösung zu finden in nächster Zeit. Im Moment ist das Paddock aber relativ wenig frequentiert und daher meist in gutem Zustand außer es wird darauf gearbeitet. Was auffällt ist, dass je trockener die Hackschnitzel werden umso rutschiger werden sie, bzw ist die Scherfestigkeit schlechter. Ähnlich wie bei Sand. Staubbildung ist aber überhaupt kein Thema. Ich bin am überlegen mir noch einen günstigen Gartenberegner zuzulegen für die seltenen Fälle wo es so trocken ist wie jetzt und ich am Paddock arbeiten möchte. Derzeit sinken beide Pferd bei einzelnen Schritten ziemlich weit ein weil die Hackschnitzel verrutschen. Gerade beim Aufwärmen wenn die Pferde noch nicht über den Rücken und ausbalanciert laufen passiert das im Moment schon des öfteren. Je feuchter der Zustand umso weniger passiert das.
Vor zwei Tagen haben wir die ersten Heuballen von heuer nach Hause gefahren. Wir machen heuer weniger Heu weil wir noch 20 Ballen aus dem Vorjahr haben. Ich achte heuer akribisch darauf, dass sie gut nachtrocknen können im Lager (auf einer Palette, anfangs nicht übereinander stappeln, neben einer Öffnung lagern, wo es reinzieht) damit wir für den Winter (die heurigen Ballen sollen der Wintervorrat werden) qualitativ hochwertiges Heu, das möglichst nicht staubt, bekommen. Husten war den ganzen Winter immer wieder mal ein Thema bei beiden Pferden. Bei Laser mehr als bei Bobby. Aktuell ist er nahezu weg. Das soll auch so bleiben. Aus unter anderem diesen Grund habe ich Laser im Moment auch auf Späne umgestellt. Der zweite Grund war, dass wir selber jetzt 2 Monate lang welche zur Verfügung hatten von einer Baustelle meines Schwagers. Ich liebe die Dinger zum Abmisten. Ich kann viel besser und genauer misten. Das Mistvolumen ist viel geringer als mit Stroh, und ich finde, dass man mit weniger Mattenhöhe dennoch eine gute Einstreuauflage hinbekommt. Laser liegt sehr gerne darauf. Wir haben jetzt einen Siloballen mit Hobelspänen von einem Lohnunternehmer in der Nähe geholt und werden diese Variante erstmal testen weil unsere eigenen aus sind. Im Moment steht Bobby noch auf Stroh, Laser auf Späne. Ob ich in Zukunft beide auf Späne oder wieder auf Stroh stelle hängt sicher auch von der heurigen Strohernte ab. Wenn wir es schaffen schönes staubfreies wirklich trockenes Stroh heimzufahren kann es durchaus sein, dass die Pferde im Winter wieder auf Stroh stehen weil das die günstigere Variante ist. Wenn nicht kann es durchaus sein, dass beide Pferde in Zukunft auf Späne gestellt werden.
Schön langsam reizt es mich auch, den ersten Versuch anzugehen den Stall als Offenstall zu führen. Also die Trennwände der Boxen nach hinten zu schwenken und den Zugang zum Stall offen zu lassen, sodass sie immer raus und rein können, auch nachts. Im Moment mache ich tagsüber die Boxentüren zu, die Pferde können auch unterm Vordach im Schatten stehen und könnten sich am Paddock ablegen wenn sie es wollten. Offenstall hätte den Vorteil die Pferde bei Hitze schon um 5 Uhr morgens auf die Wiese zu lassen ohne dafür früher aufstehen zu müssen. Nachtweide möchte ich um ehrlich zu sein erstmal nicht anbieten weil ich zuviel Angst habe, dass die Pferde ausbrechen mitten in der Nacht. Keine Ahnung warum, aber ich mochte Nachtweide noch nie in keinem der Ställe in dem ich bis jetzt gestanden bin. Ich hätte sie lieber nachts im sicheren Stall und Paddockbereich. Damit die kühlen Temperaturen morgens genutzt werden können zum Weiden müsste ich aber früh aufstehen bei Boxenhaltung oder eben die Pferde so quasi im Offenstall halten, dann können sie um 5 Uhr morgens wenn der automatische Weidezaunöffner die Litze zur Weide freigibt gleich auf die Wiese ohne dass ich dafür um 5 Uhr morgens aufstehen muss. Wäre sicher eine gute Lösung für die Hitze im Sommer. Meine Bedenken sind, dass sie dann tagsüber im Stall stehen und dort auch vermehrt ihre Geschäfte machen und dadurch der Einstreubedarf stark steigt. Und ich weiß nicht wie gut die dunkelheitsscheue Halbblutdame damit zurecht kommt nach draußen an die Raufe fressen gehen zu müssen wenn es dunkel ist. Ich würde nämlich gerne das Heu nur draußen in der Raufe anbieten, weil Bobby nach wie vor etwas futterneidisch ist und sicher alles Heu im Stall alleine fressen würde während Laser davon wahrscheinlich nicht viel bekommt und dann auch alleine nicht zur Raufe gehen wird wenn es dunkel ist. Ich habe Angst, dass dadurch ihre Magenproblematik wieder schlechter wird, die wir im Moment wirklich relativ gut im Griff haben. Und das wäre schade, weil es eben im Moment wirklich halbwegs im Griff ist.