Rückblick Winter und Aktuelles aus dem Stallleben

03.03.2025

Wir haben nun schon Anfang März und der schlimmste Teil des Winters ist geschafft. Die Tage werden länger, die Temperaturen wärmer und ich habe im Moment wieder unglaublich viel Motivation und Lust mehr Zeit am Stall zu verbringen und Arbeiten zu erledigen. Im Winter ist dies nicht immer so. Da ist man froh wenn man nur das Nötigste machen muss und danach wieder ins Warme kommt. Jetzt verbringt man die Zeit gerne wieder mehr draußen bei den Pferden.

Rückblick Winter

Der heurige Winter war eigentlich ruhiger als die letzten beiden Winter. Wir hatten kaum Schnee, relativ gleichbleibende Temperaturen und diesmal keine Stürme. Dadurch war es heuer relativ entspannt. Die Erfahrungen der letzten beiden Winter haben mir natürlich auch geholfen. Die Hackschnitzel am Paddock haben sich wieder enorm bewährt. Es gab keinen einzigen Tag wo man nicht drauf hätte arbeiten können. Im September des Vorjahres war es viel Arbeit die alten Hackschnitzel wegzufahren und neue aufzubringen, da habe ich sie um ehrlich zu sein schon etwas verflucht. Aber jetzt bin ich wieder total happy damit. Auch weil die Sandplätze in unserer Nähe heuer alle von Mitte Dezember bis vor kurzem eingefroren waren. Wer also keine Reithalle oder einen Reitplatz mit Alternativboden hat, der konnte heuer im Winter kaum arbeiten. Auch wir waren heuer das erste Mal so richtig lange auf die kleine Vereinsreithalle angewiesen mit dem Reittraining. Das war teilweise sehr nervig, weil diese nicht immer zugänglich ist. Es gibt gewisse Zeiten wo sie gesperrt ist. Es war für mich daher eine ganz schöne Challenge das Reittraining ordentlich in den Alltag zu integrieren. Es stresst mich unglaublich, wenn ich nicht zu flexiblen Zeiten reiten kann. Teilweise konnte ich erst am späteren Abend reiten. Das ist auf Dauer ganz schön mühsam, weil die Tage dann sehr lang werden. Daher habe ich auch wieder begonnen das eine oder andere Mal auch Laser zu Hause auf den Hackschnitzel zu reiten und muss sagen, dass es gut funktioniert. Natürlich kann ich das nicht jeden Tag machen weil unser Platz einfach zu klein ist und ich dadurch in der Arbeit eingeschränkt bin, aber ab und zu ist es durchaus möglich und spart Zeit und Nerven. Da heuer wenig Schnee lag war es möglich, dass ich auch über den Winter relativ regelmässig zu meiner Trainerin gefahren bin. Ihr Platz war auch nahezu immer bereitbar. Zumindest Dressurarbeit mit Stangen und Cavalettis war immer möglich. Somit sind wir gut in Schuss und konnten uns durchaus weiterentwickeln heuer im Winter.

Silvester hat uns dieses Mal nicht aus der Bahn geworfen

Silvester haben wir auch besser überstanden heuer obgleich der Aufwand dafür enorm war. Ich habe bereits im Vorfeld um Weihnachten herum angefangen Magenschoner und Beruhigungssäfte zu verfüttern und natürlich homöopathisch ordentlich unterstützt. Die oberen Boxentüren wurden vor Weihnachten schon jede Nacht geschlossen, bzw nicht ganz. Ich habe im Herbst noch 30 cm lange Windhaken montiert, sodass ein Schlitz offen bleibt, die Türen aber fixiert sind. Somit waren die Pferde schon gewohnt, dass es nachts zu ist. In der Silvesternacht gab es dann zusätzlich zu den anderen Maßnahmen nochmal verschärftes Programm mit Beruhigungspasten, Licht an am gesamten Stallgelände und Laser bekam auch einen Ohrenschutz sodass sie das Knallen nicht so laut hört. Am nächsten Tag gab es dann nochmal eine Beruhigungspaste in halber Dosis und eine homöopathische "Entschockung". Danach hatte ich Gott sei Lob und Dank 2 normale Pferde. Das Programm wird nächstes Jahr wiederholt. Es hat funktioniert.

Späne Einstreu hat sich bewährt auch im Winter

Ich habe heuer den ganzen Winter mit Späne eingestreut. Das hat gut funktioniert und der Verbrauch war geringer als ich angenommen hatte. Die Stallmatten die wir letztes Jahr im Frühjahr verlegt haben helfen sicher auch dabei den Einstreubedarf geringer zu halten. Rundum ich bin im Moment zufrieden mit der Lösung und werde erstmal dabei bleiben. Es bringt für beide Pferde Vorteile. Bobbys Blähungen sind weniger geworden und für die Atemwege haben sie auch Vorteile. Somit werde ich wahrscheinlich um ehrlich zu sein im Moment eher bei den Spänen bleiben.

Frühjahrsarbeiten

Ich habe die letzte Woche mit dem schönen warmen Wetter ausgenutzt und habe angefangen meine kleine feine Anlage wieder auf Vordermann zu bringen. Rund um den Stall und Paddock mal mit dem Laubbesen verwehtes Stroh und altes Laub zusammengekehrt, die Paddockeinzäunung wieder ordentlich auf Vordermann gebracht. Eine zusätzliche Litze angebracht, damit Bobby nicht immer unterm Zaun durchfressen kann und dabei die Einfriedung zerstört. Mein ganzes Lederzeug wurde wieder einem Putz- und Pflegegang unterzogen. Schön langsam muss man auch wieder an die kommende Weidesaison denken. Die Flächen werden in den nächsten Wochen gedüngt und geschleppt. Dann müssen wir Ende März/Anfang April den Weidezaun ziehen. Dafür brauche ich noch einiges an Zeug. Wir brauchen neue Litzen und sonst auch noch einiges. Ich werde das Zeug die nächsten Wochen besorgen. Im Großen und Ganzen soll die Weideführung so bleiben wie es im letzten Jahr war. Das hat sich einigermaßen bewährt. Ich denke nicht, dass wir heuer so einen frühen Weidestart wie letztes Jahr bekommen, da die Vegetation heuer im Vergleich zum Vorjahr noch nicht so weit ist. Ein normal früher Start Mitte/Ende April ist eher realistisch. Wenn es dann wärmer ist und der Fellwechsel komplett abgeschlossen ist wird es auch Zeit die Sattelkammer zu reinigen, alle Decken zu waschen und wegzupacken sowie die Sitzecke wieder aufzubauen. Schön wenn dann wieder alles aufgeräumt und verstaut ist. Im Winter sammelt sich schon ordentlich Zeug zusammen dass man täglich braucht und dann auch irgendwo griffbereit lagern muss.

Projekte

Es wird heuer voraussichtlich keine großen Projekte geben. Ich habe im letzten Jahr mit einem Reitplatzbau geliebäugelt, bzw liebäugle ich schon länger damit. Das ist aber leider erstmal auf Eis gelegt. Meine bessere Hälfte ist derzeit nicht unbedingt begeistert davon. Es gibt auch triftige Gründe dafür, die ich durchaus verstehe. Ich kann nicht sagen, ob es in 2-3 Jahre anders ausschauen wird. Jetzt heißt es erstmal das Beste daraus zu machen. Ich habe jetzt 2,5 Jahre Erfahrung eigener Stall ohne Anlage am Stall gemacht und wir haben so viel erreicht. Ich denke ich werde auch die nächste Saison überstehen und einfach das Beste aus der Situation machen. Ich werde versuchen so oft es geht wieder zu Hause auf den Feldern zu reiten und das eine oder andere Mal auf den Hackschnitzeln und zwischendurch einfach wieder verladen und auf die Anlage oder zu meiner Trainerin fahren.