Training optimieren- Konzentration nur auf mich

30.06.2025

Nach langer Abstinenz sind wir heuer endlich wieder etwas im Turnier und Lehrgangsgeschehen eingestiegen. Es macht unglaublich Spaß wenngleich ich wieder aufpassen muss, dass ich mir nicht wieder zuviel Druck auferlege.

Die ersten Starts und Kurse waren sehr vielversprechend, wenngleich auf sehr kleinem Niveau aber immerhin so gut und stabil wie zuvor so noch nie. Die Grundlagenarbeit der letzten zwei Jahre hat sich also vollends ausgezahlt. Jetzt heißt es für mich aber wieder kühlen Kopf bewahren, nicht übermutig werden und nicht gleich wieder in den Konkurrenzkampf hineinstürzen. Als typischer Widder tue ich mir damit manchmal sehr schwer damit einen kühlen Kopf zu bewahren. Die Stallsituation erleichtert mir das Ganze natürlich, weil ich sehr viel alleine und individuell arbeiten kann. Auch bei meiner Trainerin reite ich ohne Einflüsse von außen und kann mich komplett auf mich selber konzentrieren. Deswegen mag ich dieses Training auch so sehr. Meine Trainerin ist komplett ehrlich und hat einiges an Lebens- und Reiterfahrung intus und rät dazu eher immer kleinere Brötchen zu backen und sich Zeit zu lassen in den einzelnen Höhen. Erst wenn man sicher ist auf einer Höhe kann man weitergehen in die nächste Höhe. Und damit hat sie mit Sicherheit recht. Daher ist mein Ziel für heuer in den Springbewerben auch erstmal auf 70, 80 cm zu bleiben und dort einfach sichere rhythmische Runden zu drehen und Erfahrungen zu sammeln.

Je öfter ich aber bei Turnieren, Trainings und Kursen wieder mitreite umso mehr kommt wieder der Vergleich mit den anderen, was per se nicht schlecht ist, weil man sich dann mal orientieren kann wo man steht. Andererseits bin ich dann aber auch wieder dazu geneigt mir Stress zu machen, weil ich das Gefühl habe nicht so gut wie xy zu sein oder besser sein zu müssen wie z. Ich kenne das auch aus dem Skirennsport. Mit meinem übertriebenen Konkurrenzdenken stehe ich mir leider oft selber im Weg. Anstatt einfach nur mein Ding durchzuziehen und auf das zu vertrauen was ich kann, mache ich mir zu viele Gedanken was ich noch besser machen muss damit ich dieses und jene erreiche. Und das lähmt und stresst mich und führt in weiter Folge dazu das es immer schlechter wird.

Dieser Sommer wird daher für mich auch auf psychischer Ebene eine Herausforderung. Ich muss lernen mich nur auf mich selber zu konzentrieren und einfach mein Ding durchziehen. Einerseits ist es schön wieder mit anderen Leuten gemeinsam Springtraining zu reiten was ich jetzt wieder ein paar Mal gemacht habe, andererseits brauche ich aber auch zwischendurch wieder meine Einzeltrainings wo ich den Fokus nur auf mich habe und mir genau bewusst werde, wo wir wirklich gerade stehen und woran wir wirklich in erster Linie weiterarbeiten müssen. Einerseits würde ich gerne mal mit anderen Leuten gemeinsam aufs Turnier oder auf einen Kurs fahren, andererseits ist es vielleicht idealer für mich wenn ich mich auf mich selber konzentrieren kann und nicht von Einflüssen wie z.B. der andere startet vielleicht dann eine höhere Klasse als ich obwohl er im Training das gleiche springt wie ich, usw. beeinflussen zu lassen. Da bin ich im Moment wirklich so ein bißchen in der Zwickmühle weil sich gerade wieder einiges an Kontakten ergibt und ich nicht unsozial erscheinen möchte.

Unnützes Training ausmerzen und gutes Training organisieren

Im Zuge dessen dass ich jetzt auch wieder ab und zu Turniere starte versuche ich auch unser Training noch optimaler und effizienter zu gestalten. Ich habe entschieden in Zukunft auf den monatlichen Springkurs auf unserer Vereinsanlage mit dem bayrischen Trainer zu verzichten, weil es im Moment nicht dem entspricht was ich für mich brauche. Mir ist das Training zu wenig individuell, die Gruppeneinteilungen sind teilweise einfach überhaupt nicht passend. Entweder ich bin total unterfordert oder fast etwas überfordert oder zumindest gut gefordert. Es ist prinzipiell kein Fehler an seine Grenzen zu gehen, aber dann wäre es wichtig auch ordentlich begleitet zu werden. Meist wird aber zu dritt in der Gruppe geritten. Da gibts dann eben wenig Fokus auf die einzelnen Reiter. Schade, weil es eben ein Training zu Hause wäre, wo ich mal nicht weit hinfahren muss. Ich versuche daher gerade einmal im Monat ein Training mit meiner Trainerin auf unserer Anlage zu etablieren so wie wir es letzten Sommer schon ein paar Mal hatten. Da brauche ich aber auch eine kleine feine Gruppe an Leuten die sich dafür interessieren und mitreiten wollen. Und dann gibts an dem Tag auch wahrscheinlich keine Einzelstunde für mich sondern eine Stunde zu zweit. Aber gut, es ist nur ein mal im Monat und wahrscheinlich jetzt nur übern Sommer. Die restliche Zeit kann ich wieder zu ihr fahren und einzeln reiten. Außerdem teste ich gerade eine Springtrainingsgruppe, die einmal wöchtenlich abends im Pferdezentrum reitet. Da könnte ich mich auch das eine oder andere mal anschließen. Wie es da mit Einzeltrainings auf Dauer aussieht weiß ich nicht so genau. Wird sich zeigen. Es geht mir auch darum in der Sommersaison regelmässig auf etwas größeren Plätzen zu springen. Der Platz meiner Trainerin ist leider mit 25 mal 50 m eher klein. Klar kann man wunderbar Gymnastik und auch mal ein Parcourtraining drauf reiten. Trotzdem ist es was anderes wenn man auf dem Turnier sehr große Springplätze hat wo man einfach viel weitere Galoppwege hat. Auch das muss ich noch lernen und trainieren. Daher brauche im Moment einfach auch Trainings entweder bei uns auf der Anlage oder eben wo anders auf einem größeren Platz.

Ich würde in Zukunft auch gerne etwas regelmässiger Dressurtraining reiten. Derzeit versuche ich einmal im Monat bei meiner Trainerin schwerpunktmässig auf ihrem Platz Dressur zu reiten. Das wäre natürlich alle 14 Tage besser, aber ich möchte auch nicht an manchen Wochen 2 mal die 50 km einfache Strecke zu ihr hinauf fahren müssen, weil es einfach zeitlich nicht drin ist. Im Moment versuche ich so gut es geht eben Dressur, Springen und auch Geländespringen zu trainieren. Gar nicht so einfach wenn man für jede Trainingsstunde mindestens eine halbe Stunde mit dem Hänger fahren muss. Daher kommt auch die Überlegung auf mal eventuell beim vereinseigenen Dressurtraining mitzureiten und zu probieren ob uns das auch was bringt. Das könnte im Winter mal probiert werden. Zumindest einmal im Monat oder alle 3 Wochen.

Es gehen also gerade viele organisatorische Dinge durch meinen Kopf um unser ganzes Training möglichst optimal zu bekommen. Aber der Erfolg der letzten 2 Jahre zeigt, dass wir definitiv auf dem richtigen Weg sind. Daher soll meine derzeitige Trainerin auch meine Haupttrainerin bleiben bei der ich regelmässig reite. Natürlich wäre es viel einfacher für mich die Trainer zu nutzen die ohnehin auf unsere Vereinsanlage kommen, aber einfacher ist halt nicht immer besser. Und gerade im Einzelunterricht kommt man weiter habe ich die letzten 2 Jahre gemerkt. Und sind die Ansprüche mal hoch, schraubt man sie nicht gerne wieder zurück. Und da wir lange gebraucht haben unseren Deckel wieder zu finden möchte ich ihn jetzt auch nicht wieder abgeben.