Trüb ist nicht nur das Wetter

11.11.2024

Während ich im letzten Bloggbeitrag noch geschrieben habe, dass es gut läuft ist diese Serie leider sehr abrupt zu Ende gegangen. Die letzten Wochen waren wahrlich kein Honigschlecken für mich. Und wie es so ist im Leben: Ein Unglück kommt selten alleine und daher war an allen Ecken und Enden meines Lebens viel zu verkraften und aufzuarbeiten. Leider mussten wir vor ungefähr 4 Wochen von einem geliebten Familienmitglied Abschied nehmen. Es kam nicht ganz unerwartet und trotzdem hat es mich emotional extrem erschüttert, weil es auch das erste Mal war, das jemand aus unserer Kernfamilie gegangen ist. Der Tod gehört zum Leben und trotzdem tut es weh und bringt das normale Leben erstmal zum Stillstand. Wäre das nicht schon schlimm genug haben mich beide Pferde zur selben Zeit auch ganz schön auf Trab gehalten. Bobby hat irgendwann Anfang Oktober angefangen durch den Koppelzaun zu gehen und Laser war 3 Tage nach dem Tod meines Opas von einem Tag auf den anderen lahm. Das hat mich nervlich zusätzlich stark belastet. Das Wohlergehen meiner Pferde hat enormen Einfluss auf meine Laune und wenn die Grundstimmung ohnehin schon stark getrübt ist, dann bringen einem solche Dinge auch nicht unbedingt nach vorne.

Der letzte Weidetag der heurigen Saison geht wieder mal mit trüben Wetter zu Ende. So wie die meisten Tage in den letzten Wochen. Eine so lange durchgehende Nebelphase habe ich noch nie erlebt.
Der letzte Weidetag der heurigen Saison geht wieder mal mit trüben Wetter zu Ende. So wie die meisten Tage in den letzten Wochen. Eine so lange durchgehende Nebelphase habe ich noch nie erlebt.

Wie gehts uns derzeit?

Lasers Lahmheit ist Gott sei Dank weg. Wir haben die letzten Tage die normaler Arbeit wieder aufgenommen. Enorm geholfen hat mir wieder mal unsere Trainerin die auch Physio ist und Laser durchgecheckt hat. Unsere Vermutung ist letztendlich, dass sie entweder auf der Wiese ausgerutscht ist oder von Bobby einen Tritt kassiert hat. Sie war ein paar Tage lahm. Die Lahmheit war aber augenscheinlich nach ein paar Stehtagen wieder weg. Geblieben ist ein enorm verspannter Rücken. Trotz besessenen Bemühungen meinerseits mit der Equimag Decke, dem Novafon und Dehnungsübungen habe ich es nicht hinbekommen, dass sie richtig locker wurde und mir beim Reiten ein gutes Gefühl gegeben hätte. Ich war mir einfach nicht sicher ob, sie noch irgendwo Schmerzen hat. Äußerlich war überhaupt nichts zu sehen. So bin ich tagelang im Dunkeln getappt bis ich es endlich Gott sei Dank geschafft habe zur Trainerin zu fahren. Diese hat erstmal Physio gemacht bei ihr und alles gelockert und mit Sicherheit noch Blockaden gelöst die zu dem Zeitpunkt noch da waren, obwohl ich zuvor auch schon welche gelöst hatte mit dem Novafon, und sie dann an der Longe auf Herz und Nieren geprüft. Und siehe da kein bißchen Lahmheit vorhanden. Mir ist ein Fels vom Herzen gekullert. Seitdem läuft sie wieder locker und entspannt. Sie dürfte aber am Magen wieder Probleme haben. Das erklärt vielleicht ihre Verspannungen. Und die Schonhaltung von der Lahmheit wird auch ihr übriges dazu beigetragen haben. Da sie mich natürlich extrem spiegelt ist ihr meine Niedergeschlagenheit wahrscheinlich wieder auf den Magen gegangen. Das trübe Wetter und der Stress über den Streit über die letzten verbliebenen Grashalme auf der Weide mit Bobby haben das ganze wahrscheinlich verstärkt.

Bobby hat uns die letzten Wochen deutlich aufgezeigt, dass wir am Koppelzaun keinen Strom mehr haben. Ich weiß nicht wie oft ich in den letzten Wochen diesen blöden Koppelzaun abgelaufen bin um Fehler im System zu suchen. Leider hab ich meistens nichts gefunden was falsch wäre. Es ist ganz einfach das Problem, dass unser Weidezaunband an so vielen Stellen durchgeschmort oder anderweitig beschädigt ist, dass wir da keine ordentliche Spannung mehr draufkriegen. Es ist sehr ärgerlich dass die Litze die ich erst seit dem Einzug in den Stall habe jetzt schon kaputt ist. Wir werden nächste Saison neuen Elektrodraht benötigen. Wieviel Zeit und Ärger heuer in den Zaun geflossen ist, will ich gar nicht sagen. Ich bin froh, dass die Weidesaison jetzt beendet ist, weil damit das nervige Zaun weiterstecken und Pony mit vielen Litzen zumindest so halbwegs im Zaun zu halten endlich vorbei ist. Für nächstes Jahr heißt es jetzt höher qualitatives Equipment zu besorgen und überlegen wie wir den Zaun gestalten, sodass wir vielleicht kleinere Fehlerstellen ohne Strom auch überbrücken können.

Diego unser junger Hund ist mitten in der Pubertät und fordert im Moment sehr viel Geduld, Konsequenz und Aufmerksamkeit. Auch das war in den letzten Wochen zu wenig vorhanden, was dazu geführt hat, dass er die Phase genutzt hat und seine Pubertät teilweise etwas zu viel ausgelebt hat. Auch da habe ich die letzen Tage ordentlich nachgeschärft und darf das die nächsten Wochen auch so beibehalten das wir wieder etwas mehr Ordnung im System schaffen.

Jetzt heißt es erstmal wieder den Gang hinein zu bekommen im Alltag. Zurück zu finden in die Abläufe. Wieder mehr Planung und System in die Arbeit mit den Pferden und generell. Die Paddocksaison und damit den bevorstehenden Winter einzuläuten und uns bestmöglich auf die für Reiter nicht so lustige Jahreszeit vorzubereiten. Machen wir das Beste daraus. Die Pferde wären fit und wohlauf um die nächsten Wochen noch ordentlich zu nutzen so lange das Wetter es noch gut zu lässt.