Was läuft am Stall - Fit für den Winter
Es ist mittlerweile Ende November. Der Winter kommt unaufhaltsam. Den ersten Schnee haben wir schon hinter uns. Persönlich versuche ich mich gerade von den schlimmen letzten Wochen zu erholen und wieder neue Motivation zu schöpfen. Am Stall haben wir in letzter Zeit noch einiges gemacht damit wieder alles so ist wie es sein soll. Wir sind jetzt gerüstet für den Winter.

Arbeitseinsatz am Stall
Der Weidezaun wurde abgebaut. Die Weidesaison hat heuer am 11. November geendet. Gerade die letzten Wochen mit dem dichten Nebel jeden Tag hat das Gras nicht unbedingt besser gemacht. Ich war irgendwie froh, dass die Weidesaison vorbei war, obwohl die Pferde jetzt wieder auf dem Paddock stehen müssen. Endlich ist das jeden Tag Weidezaun weiterstecken vorbei. Zuletzt war es wirklich anstrengend. Ich musste 2 Litzen stramm spannen weil sonst Bobby durch den Zaun ging. Irgendwie fehlte mir da auch die Motivation zu dieser schlimmen Zeit im finsteren mit Stirnlampe den Zaun zu machen. Nachdem es mittlerweile sowohl morgens als auch abends finster ist muss diese Arbeit zuletzt dann eben in der Finsternis verrichtet werden.

Wir haben nochmals etwas Hackschnitzel am Paddock aufgefüllt. Nachdem wir im September die Schnitzel getauscht hatten, musste ich nochmal etwas nachfüllen, weil wir an manchen Stellen zu wenig Auflage hatten.
Bei der Zufahrt zum Stall haben wir auf einer kurzen Steigung zum Stall hin die INB Platten gegen Asphaltbruch ausgetauscht, weil die INB Platten dort immer locker wurden weil das genau die Stelle ist an der der Teleskoplader beim Heu und Strohtransport ins Lager wenden muss und es dort leicht bergauf geht. Leider wurden die Platten dabei immer wieder locker gefahren.

In den schlimmen letzten Wochen haben sich auch 2 meiner 3 Flexigates verabschiedet. Sie haben die Litze einfach nicht mehr eingezogen.Seit Sommer haben sie geschwächelt. Ich bin nicht unbedingt sehr zufrieden mit den Dingern weil meiner Meinung nach die Haltbarkeit zu schlecht ist. Trotzdem haben sie für mich große Vorteile und somit teste ich gerade eine teuere Version eines anderen Herstellers (ich bezahle meine Ausrüstung selber). Ich hoffe dieses Ding hält länger als nur 2 Jahre. Ein Flexigate hatte ich noch auf Vorrat. Das wurde jetzt auch montiert, damit ich auch weiterhin den Hackschnitzelbereich vom Raufenbereich trennen kann wenn es notwendig ist. Gerade jetzt im Winter brauche ich die Abtrennung wieder regelmässig weil der Paddock wieder regelmässig zum Longieren und Reiten genutzt wird.

Ich habe mir außerdem eine kleine Infrarotheizplatte für die Sattelkammer zugelegt. Während der Nebelwochen war mir das Leder von einem Stallhalfter schimmelig geworden, weil die Luftfeuchtigkeit in der Sattelkammer aufgrund des Wetters sehr hoch war. Ich habe ein Fenster in der Sattelkammer und leider vergessen dieses rechtzeitig zu schließen. Es war lange gekippt und so konnte die feuchte Luft in die Sattelkammer hinein. Daher wird in Zukunft etwas geheizt um die Luft trockener zu halten. So kann im Winter vielleicht auch alles etwas leichter trocknen. Bislang habe ich die nassen Teil in den Heizraum geschleppt. Decken werde ich nach wie vor in den Heizraum schleppen, aber so Kleinteile wie mein Samthelm, meine Regenüberzieherhose und die Schabracken trocknen dann hoffentlich doch in Zukunft auch in der Sattelkammer. Ich muss noch eine Bürstendichtung an der Sattelkammertüre anbringen. Dort gibt es noch einen Spalt wo Kaltluft reinzieht. Die Dichtung liegt bereits zu Hause und sollte die nächsten Tage montiert werden. Dann kanns los gehen mit der Heizung.
Ende Oktober hat die Sattelkammer nochmal einen Reinigung bekommen und auch das Lederzeug. Meine Sitzecke wurde auch eingewintert und die Möbel stehen jetzt im Winter unter Dach um etwas geschützt von der Witterung zu sein. Ich muss gestehen, dass ich sie heuer im Sommer nie genutzt habe. Es war einfach nie Gelegenheit dazu. Ich hatte nie Besuch von "pferdigen" Freunden zu Hause wo man dort hätte sitzen können. Und meine Zeit hat es nie zugelassen mich dort in Ruhe niederzulassen und den Pferden einfach nur zuzusehen. Wenn ich hinten am Stall bin, arbeite ich meistens irgendwas. Das soll sich nächstes Jahr wieder ändern.

Ich habe mir zuletzt auch einen Pferdeinhalator zusammengebastelt aus einem alten Pariboy Human Inhalator und einer Inhalationsmaske für Pferde. Da ich die letzten Winter immer mal wieder das Problem hatte, dass die Pferde husten, vor allem Laser, möchte ich diesen Winter testen ob zusätzlich zu anderen Maßnahmen auch vorbeugender Inhalation von 0,9 prozentiger Kochsalzlösung eventuell eine Besserung bringt. Es ist dies eine Variante für den kleinen Geldbeutel. Das Ganze hat mich ca. 100 Euro gekostet und funktioniert durchaus. Einzig die Durchsatzleistung des Ultraschallverneblers ist relativ niedrig. Man braucht sehr lange um die derzeit empfohlenen Mengen an Kochsalzlösung zu vernebeln. Der Test heuer wird zeigen ob auch geringere Mengen vielleicht vorbeugend für uns auch ausreichen. Früher bevor es die speziellen Pferdeinhalatoren, wie z.B. den Flexineb gab, haben Tierärzte diese Pariboy Geräte auch zur Inhalation an Pferden genutzt und teilweise verliehen. Da gab es schlichtweg nichts anderes. Laser genießt die Inhalation mittlerweile sehr und ich finde, dass es durchaus einen positiven Effekt gibt bisher. Das Inhalieren ist aber wieder ein Zeiträuber, weil es seine Zeit dauert bis das ganze aufgebaut ist und dann läuft. Hinterher müssen Vernebler und Maske zur Reinigung ins Haus mit. Auch das ist ziemlich aufwändig. Trotzdem werden wir das heuer übern Winter mal so testen.
Ich habe Einstreu technisch im Moment wieder auf Späne umgestellt, weil wir in der näheren Umgebung von einem Sägewerk im Moment sehr günstig Späne beziehen können und weil unser Stroh heuer nicht unbedingt die beste Qualität hat und leider zu lang ist und das tägliche Misten daher die letzten Wochen und Monate wieder relativ aufwändig war. Ich hatte damit auch wieder sehr große Mengen an Mist die ich jeden Tag auf den Misthaufen gefahren bin. Derzeit bin ich mit den Spänen wieder glücklicher. Ob das jetzt immer so bleibt, kann ich aber noch nicht sagen. Hängt wahrscheinlich von der Verfügbarkeit der Späne dort ab und wie sich das Ganze im Winter bewährt. Ich hatte letztes Jahr im Sommer schon mal Späne getestet und war damals recht zufrieden damit. Lediglich der relativ hohe Preis, die umständliche Logistik (wir hatten damals große Späne Rundballen gewickelt in Silofolien die wir 50 km entfernt von einem Unternehmen geholt haben) und die gute Strohqualität des Strohs im Vorjahr waren damals der Grund warum ich wieder auf Stroh umgestellt habe. Prinzipiell mag ich Stroh gerne, wenn es gute Qualität hat und kurz geschnitten ist. Leider ist beides heuer nicht der Fall.
Was steht in nächster Zeit an
Ich muss die Knabberholzecke wieder etwas auf Vordermann bringen. Sehr viel altes Holz ist darin noch vom Vorjahr. Das wird von den Pferden nicht angerührt. Ich habe bereits etwas frisches Holz dazugesteckt. Trotzdem muss sie generell mal auf Vordermann gebracht werden. Die alten Äste weg, und neue rein. Es werden dann bald auch wieder Tannenzweige dazu kommen, die die Pferde gerne knabbern.
Ich habe mir außerdem ein paar dicke Birkenäste in etwa 30 cm lange Stücke geschnitten im Sommer. Diese möchte ich demnächst mit Kräuter überziehen und so Knabberzeug herstellen und diese ebenfalls in den nächsten Wochen am Paddock zur Verfügung stellen. Das werde ich auch in den nächsten Tagen fertig machen.
Ich habe 2 " Heuspielzeugbälle" relativ günstig geschossen über den Sommer. Auch diese sollen noch irgendwo untergebracht werden. Einer hängt bereits zu Testzwecken. Sonderlich interessiert sind die Pferde daran jedoch noch nicht. Wahrscheinlich würde es da ein "Spezialfutter" brauchen, auf was die Pferde vielleicht lieber gehen als auf das Heu aus der Raufe damit diese Dinger attraktiv werden. Mein Ziel wäre es, generell etwas mehr Bewegung und Abwechslung am Paddock im Winter zu sorgen. Ich habe das Problem wie viele andere auch, dass die Pferde die meiste Zeit in der Nähe der Raufe stehen und sich teilweise, gerade bei schlechtem Wetter nur sehr wenig bewegen am Paddock. Hängt sicher auch damit zusammen, dass mein Paddock auch relativ klein ist. Trotzdem wäre es toll wenn sie nicht nur von der Heuraufe Heu fressen würden sondern auch von diesen Bällen Heu aufnehmen würden und von Heustelle zu Heustelle sozusagen wandern.
Ich muss aber in nächster Zeit wieder aufpassen, dass die tägliche Arbeitsbelastung mit den ganzen "Attraktionen" am Paddock nicht zu groß wird. Täglich neben der normalen Stallarbeit Heubälle stopfen, Äste auffüllen und das ganze "Wellnessprogramm" mit Inhalieren und Equimagdecke braucht sehr viel Zeit und Ressource. So toll es ist, Selbstversorger zu sein und alles so zu gestalten wie man es will, ist es eben auch viel Arbeit und Aufwand und man muss wirklich etwas aufpassen sich nicht zuviel aufzuhalsen im Alltag.