1 Woche mit einem Jungpferd

10.10.2017

Ich möchte heute mal einen kleinen Wochenrückblick geben was wir die letzte Woche so alles gemacht haben. Wir fangen wieder an, ein bisschen mehr zu machen da die Zeit auf der Koppel sich dem Ende neigt, die Pferde kommen tageweis wenns schön ist und der Boden halbwegs trocken ist noch drauf, aber sonst gibt's Paddock.


Nachdem wir ja die letzten 3 Wochen sehr ruhig angegangen sind fangen wir jetzt wieder an ein bisschen mehr zu tun. 

Sonntag:

Es war wieder mal Zeit für eine Longeneinheit. Nachdem die Maus ja die 3 Tage vorher frei hatte und nur auf der Koppel ihr Leben genossen hat wollte ich wieder mal etwas arbeiten mit ihr. Wir waren diesmal am großen Reitplatz und haben unter Flutlicht trainiert. Die Halle war besetzt. Das ist jetzt wieder öfter der Fall. Daher ist es gut, wenn ich die Maus auch wieder an den Reitplatz und an das Flutlicht gewöhne. Wenn ich nicht reite kann ich ja gut draußen arbeiten mit ihr. 

Draußen ist die Ablenkung natürlich größer als in der Halle, gerade an die Dunkelheit und an das Flutlicht müssen wir uns jetzt langsam wieder gewöhnen. Daher habe ich mir viel Zeit beim Aufwärmen gelassen. Habe sie lange im Schritt warm geführt, hab da auch wieder etwas Schulterherein und Kruppherein sowie Führen in Stellung eingebaut. Dann habe ich sie auch noch einige Runden ruhigen Schritt an der Longe auf beiden Händen gehen lassen, damit sie sich in aller Ruhe umschauen konnte und sich langsam gewöhnen konnte. Selbiges im Trab. Da musste sie dann trotzdem wieder wie eine Giraffe ihre Runden drehen und schauen, war aber insgesamt trotzdem halbwegs ruhig, daher habe ich dann auch zu arbeiten begonnen und ihr die Ausbinder eingeschnallt. 

Ab da war sie super konzentriert und hat super mitgearbeitet und hat relativ bald und viel abgeschnaubt. Anfangs lasse ich sie meistens ein paar Runden traben damit sie ihren Takt findet. Wenn sie sich dann nach unten streckt und abschnauben beginnt lasse ich sie dann meist ein paar Trab- Schritt Übergänge machen und dann auch 2-3 Trab- Galopp Übergänge. Das richtige Angaloppieren auf der rechten Hand fällt ihr derzeit etwas schwer, da fällt sie teilweise in Außengalopp. Das Programm mache ich dann auch auf der anderen Hand. Nach ca. 20min sind wir dann mit der Arbeitsphase durch und ich gehe an der Hand noch Schritt mit ihr. 

So sieht unser Longenprogramm derzeit aus. Wie gesagt in letzter Zeit habe ich allerdings nicht viel longiert außer dem kurzen Ablongieren vorm Reiten. Da fällt das Programm allerdings noch viel kürzer aus. Sie war eigentlich selten geladen vor dem Reiten, sodass das kurze vorherige Ablongieren eigentlich nur dem Aufwärmen der Muskulatur, vor allem der Rückenmuskulatur, gedient hat. Daher lasse ich sie nach dem Schrittgehen meistens nur ein paar Runden auf beiden Hände traben bis sie sich fallen lässt und der Rücken schwingt. Das finde ich um ehrlich zu sein auch sehr wichtig. Ich möchte dass die Rückenmuskeln aufgewärmt sind, bevor ich mich draufsetze.

Montag

Am Montag waren wir dann Ausreiten. Zusammen mit 2 Mädels aus unserem Stall mit denen ich jeweils schon alleine unterwegs war und einem Mädel aus einem Nachbarstall mit einem braven ruhigen Haflinger sind wir unsere Standartrunde gegangen. Dabei war die Maus nochmal ein Stück mutiger als beim letzten Mal. Es hat ihr sehr gut gefallen in der Gruppe raus zu gehen. Der Haflinger vom Nachbarstall hat es ihr angetan, dem ist sie brav hinterhergedackelt. Der hatte auch einen ordentlichen Schritt somit waren wir eigentlich in einem wirklich flotten Schritttempo unterwegs im Vergleich zu den beiden ersten Ausritten. Zwischendurch ist sie sogar kurze Stücke mal vorausgegangen. Man merkt also sie wird langsam sicherer beim Rausgehen. Und langsam auch ein bisschen frech, dem Haflinger wollte sie ein paar Mal in den Schweif beißen. Damüssen wir auch ein bisschen benehmen lernen.


Dienstag

Dienstag wollte ich  eigentlich nichts tun weil ich gedacht habe sie wäre müde. Also sind wir nur grasen gegangen (da das Wetter schlecht war, sind sie auf dem Paddock gestanden). Da sie aber so frisch war und ich den Hund mithatte sind wir dann nach dem Grasen noch eine kleine Spazierrunde gegangen. Da konnten wir auch mal wieder eine andere Runde gehen als unsere "Reitrunde". Eine etwas spannendere Runde, zwischen vielen Häusern durch usw. Das hat überhaupt nicht geschadet weils da gleichzeitig auch wieder mal einen Benimmkurs fürs Spazieren gehen gab. Madame war ob der kühleren Temperaturen an dem Tag ziemlich knackig und alles andere als müde von den 2 Vortagen. Nach gefühlt 100 Zurechtweisungen, dass sie mich nicht zu überholen hat beim Führen hat das dann auch geklappt, dass sie ruhig und entspannt neben mir gegangen ist ohne ständig zu drängen.


Mittwoch

Am Mittwoch hab ich dann wirklich nichts getan mit ihr weil
ich Nachmittags beruflich in Linz war und danach noch zu Krämer gefahren bin. Ich hab gefühlt 50 Kleinigkeiten gekauft aber nicht wirklich was
weltbewegendes. Für den Stall brauchten wir außerdem einen Deckenhalter.

Donnerstag

Am Donnerstag wollte ich wieder mal in die Halle mit Laser. Da wir ja in den letzten 3 Wochen nur 2 mal ausreiten waren und ich beim Ausritt am Montag gemerkt habe dass sie langsam etwas frecher und flotter wird möchte ich in nächster Zeit auch etwas an der "Rittigkeit" arbeiten, bzw eigentlich nur an kompletten Basics. 

Sprich das ich sie leicht anhalten kann und wieder anreiten und die Lenkung noch etwas verfeinern. Meine Trainerin hat die Woche auch leider wieder keine Zeit. Daher musste ich alleine probieren. Ich hatte aber im Vorfeld das Gefühl, dass wir es auch alleine schaffen werden ohne Hilfe von unten. Man hat jetzt wirklich gemerkt wie sie sicherer und sicherer wurde beim Ausreiten. 

Da die Halle nach meiner Arbeit leider besetzt war konnte ich erst um 20 Uhr hinein. Unserer beider Motivation war nicht mehr sooo sonderlich hoch. Ich hab sie kurz ablongiert und dann habe ich mich einfach draufgesetzt und bin zunächst etwas Schritt geritten. Man merkte sofort, dass sie um einiges sicherer ist, denn sie marschierte sofort flott weg und fühlte sich sehr gut an. Wir konnten ruhig ganze Bahn gehen. Wir konnten zum Halt durchparieren und wieder anreiten, wir konnten am Zirkel gehen und Hand wechseln. Da es im Schritt gut ging habe ich mich getraut sie anzutraben. Auch das ging auf Anhieb. So bin ich 2-3 Runden ganze Bahn und 2 Zirkelrunden getrabt auf beiden Händen. Damit wars dass auch schon wieder und ich bin nach einer Viertelstunde sehr zufrieden abgestiegen.

Damit bekommen wir jetzt auch ein Stück Unabhängigkeit. Ich bin nicht mehr immer drauf angewiesen, dass mir wer hilft beim Reiten. Ich kann sie auch mal alleine reiten. Darüber bin ich sehr froh, weil es sehr anstrengend ist, wenn man sich immer mit anderen Leuten absprechen und koordinieren muss, zumal ja bei uns die Zeiten der Hallenbenutzung schön langsam auch wieder sehr begrenzt werden, weil die Halle wieder öfter benutzt wird für Training. Und ich kann beim besten Willen nicht von meiner Trainerin verlangen dass sie nach 8 Uhr abends noch zu uns kommt.

Freitag

Freitag war dann Pausentag. Wir sind nur Grasen gegangen. Dabei haben wir das erste Mal die Transportgamaschen probiert. Die ersten Schritte damit waren natürlich sehr lustig. Aber sie hat sich sehr schnell daran gewöhnt.

Samstag

Am Samstag Nachmittag sind wir dann zum Freispringen in unseren Aufzuchtstall gefahren. Dort gibt's eine größere Halle und Leute die sich wirklich sehr gut auskennen. Daher wars interessant dort auch mal mitzumachen. Zum einen weil wir wieder Hängerfahren mussten, was super geklappt hat. Mit der Maus zum Hänger hin, sie ist sofort beim ersten Versuch eingestiegen. Ein bisschen aufgeregt war sie schon, aber es wird immer besser. Auch dort im fremden Stall hat sie sich super benommen. Sie hat ihre alte Freundin aus der Aufzucht wieder getroffen. Mit der sind wir danach noch eine kurze Spazierrunde gegangen. Die Aufzüchterin selber hat sie nicht mehrwiedererkannt!  Naja so lange wären wir eingentlich noch nicht weg... Gesprungen ist sie auch super.


Sonntag

Sonntag haben wir dann eine kurze ruhige Equikinitik Einheit gemacht. Das möchte ich jetzt wieder mehr machen. Aufgrund des Wachstums merkt man, dass die Balance einfach fehlt im Moment. Equikinetik und überhaupt Dualgassenarbeit hilft da sehr gut. Am späten Nachmittag durfte sie dann noch mit dem Oldie auf unserem Reitplatz frei laufen um sich mal frei zu bewegen wie sie möchte. Unsere Paddocks sind doch recht
klein, viel mit laufen ist da nicht. Und Pferde sollten dennoch die Möglichkeit haben sich auch mal so zu bewegen wie sie selber möchten. Daher werde ich sie jetzt dann wieder öfter am Reitplatz laufen lassen.