Ausbildungstagebuch Teil 2

05.12.2022

2 Monate sind vergangen seit dem letzten Beitrag. Bobby ist jetzt 3 Monate bei mir. Eigentlich kommt es mir vor als wäre es schon viel länger. Wenn ich mir die ersten Bilder von ihm nach seiner Ankunft anschaue sieht man erst wieviel Entwicklung er in den letzten Wochen gemacht hat. Wir sind natürlich auch fleissig am Arbeiten. Er baut Muskulatur auf. Gewachsen ist er auch schon ein paar Centimeter.

Im letzten Teil hatte ich mir vorgenommen, zwei mal die Woche mit Bobby spazieren zu gehen, damit er die Welt etwas kennenlernt. Das habe ich jetzt wirklich konsequent durchgezogen auch wenn es zeitlich auch nicht immer leicht war. Im Schrecktraining am Platz bringt den jungen Herren nichts aus der Ruhe. Draussen im wirklichen Leben ist er schon ab und zu skeptisch. Er wird aber nie kopflos dabei. Es tut uns beiden gut miteinander unterwegs zu sein. Jetzt ist es zwar eine zeitlich Herausforderung das wenige Tageslicht zu nutzen, aber ich werde auch weiterhin versuchen zwei mal wöchentlich eine kleine Runde zu drehen mit ihm. Bergauf und Bergab gehen um Muckis aufzubauen und um Abwechslung in den Alltag zu bringen. 


Arbeitet eindeutig zu viel...
Arbeitet eindeutig zu viel...

Am Platz haben wir das Führtraining nahezu abgeschlossen und weiterentwickelt zum Longieren in allen Variationen. Der Herr besitzt dazu mittlerweile einen Kappzaum und auch eine Abschwitzdecke. Er ist logischerweise noch relativ schief. Das Biegen auf der rechten Hand fällt ihm noch schwer, daher arbeite ich viel in den Dualgassen und lege ihm oft auch beim normalen Longieren Orientierungshilfen auf den Boden. Die Dunkelheit ist immer noch gruselig vor allem die hinteren Ecken des Platzes. Kommt ein bißchen auf die Tagesverfassung an. Der Galopp funktioniert schon viel besser als am Anfang. An guten Tagen kann er durchaus gerade auf der linken Hand schon recht gesetzt galoppieren. An schlechten Tagen wieder nicht. Prinzipiell ist er nach wie vor sehr motiviert und trabt und galoppiert sehr gerne. Man merkt, dass er ein junges Pferd ist dass sich bewegen möchte. Auch ab und zu etwas schneller. Wenn die Temperaturen nicht zu kalt sind schwitzt er sehr stark, daher besitzt er mittlerweile auch eine Abschwitzdecke.


Auch Cavalettis und ein Kreuzchen haben wir schon mitgenommen im Training. Das macht er wirklich gut. Ich möchte demnächst wenn ich es bei Tageslicht mal schaffe eine Freispringgasse aufbauen für ihn. Ich befürchte im Flutlicht bringe ich ihn nicht durch eine Gasse wo er durch beide Gruselecken durch muss. Die kurze Tageslichtlänge macht es derzeit nicht ganz einfach. Mir ist im Moment vielfach der Tag zu kurz. Ich würde ihn liebend gerne mehr im Hellen arbeiten. Leider geht sich das derzeit oft nicht aus. Daher müssen wir einfach das Beste aus der Situation machen. Ich freue mich jedenfalls darauf, wenn die Tage wieder länger werden.