Business us usuall - Zurück zur alltäglichen Arbeit

07.09.2020

Die Starts beim Reitertreffen sind vorbei und verdaut. Zeit sich wieder auf wesentliche Dinge in der Ausbildung zu konzentrieren wo es noch hapert. Letzte Woche haben wir es relativ ruhig angehen lassen und auch die nächsten Wochen werden definitiv ruhiger als die vorherigen was unser Trainingspensum anbelangt. Der Herbst naht mit Riesenschritten. Zeit etwas zu verschnaufen.

Gleichgewicht im Galopp verbessern

Ich habe in den letzten 4 Wochen bereits viel am Galopp gearbeitet. Das trägt jetzt schon erste Früchte. Der Galopp ist seit den letzten 2-3 Einheiten ausbalancierter und gesetzter. Ich komme besser ins Sitzen und kann diverse Lektionen wie einfache Schlangenlinie und Schenkelweichen auch im Galopp reiten ohne groß rumzuhampeln da oben. Das fühlt sich wahnsinnig gut an und sollte uns helfen noch mehr Tragkraft, Balance und damit auch Losgelassenheit zu bekommen. Die Gymnastikarbeit mit Cavalettis und Stangen hilft scheinbar enorm. Dabei geht es gar nicht darum weiß Gott wie viel aufzubauen. Es reichen 1-2 Cavalettis für den Anfang leicht aus. Das möchte ich solange wie möglich zumindest alle 2 Wochen, vielleicht sogar wöchentlich auf den Trainingsplan nehmen in nächster Zeit. Eher draußen am Reitplatz da es leichter ist, weil derzeit das ganze Stangenmaterial draußen ist und einfach mehr Platz vorhanden ist. Es ist zwar der ganze Platz im Moment mit Hindernissen zugepflastert und es ist eine ganz schöne Herausforderung erstmal ein Fleckchen zwischen den Sprüngen zu finden wo man die gewünschten Sachen aufbauen kann. Prinzipiell ist es ja gut wenn ein paar Sprünge stehen. Etwas Platz zum Longieren oder sonst wie arbeiten wäre auch ganz nett auf dem großen Platz. Andererseits sind 1-2 Sprünge auch schnell abgebaut und Platz geschaffen. Natürlich hilft auch die wöchentliche Springstunde den Galopp weiterzuentwickeln. Solange uns das Wetter nicht einen Strich durch die Rechnung macht wird nach wie vor fleissig gesprungen. Rhythmusgefühl und Selbstsicherheit steigen wöchentlich in Punkto Springen. 

Mehr über den Sitz reiten

Im Galopp komme ich derzeit wirklich gut zum Sitzen. Im Trab hadere ich gerade wieder etwas, wobei es definitiv an mir liegt. Meine Aufgabe in den nächsten Wochen wird es meinen Sitz auch im Aussitzen im Trab zu verbessern. Meine Hüfte muss dazu noch lockerer werden, sodass ich noch besser mitschwingen kann, auch oder gerade in Wendungen, da tue ich mir aktuell schwer. Ich denke, dass ich dies auch durch Trockentraining wie Dehnungsübungen und Mobilisationsübungen verbessern muss. Mein Sitz wurde ja witzigerweise auf beiden Reitertreffen gelobt und dennoch ist er meiner Meinung nach stark verbesserungswürdig. Ich tu mir da ehrlich gesagt auch sehr schwer umzusetzen was im Unterricht gesagt wird. Ich bin mehr der Typ ich muss es für mich selber rausfinden wie es sich gut anfühlt und dann analysieren was es dazu braucht, dass es sich wieder so anfühlt.  Meistens ist in der Halle auch die Hölle los wenn ich reite, dann wird's nochmal schwieriger sich nur auf sich selbst und seinen Sitz zu konzentrieren.  Stoßzeit halt wie im Winter auch. Natürlich hat jeder das Recht die Halle zu benutzen und die meisten von uns haben halt nur abends Zeit. Dennoch wäre es cool wenn alle etwas mehr Rücksicht aufeinander nehmen. Wenn man nicht alleine in der Halle ist muss man nicht die ganze Zeit den Hufschlag blockieren. Man könnte sich denken, dass die Mitreiter diesen auch gerne mal benutzen würden. Keine Frage, die Arbeit am 2. Hufschlag und die Arbeit auf freien Linien ist wichtig und gut. Dennoch brauche ich auch für manche Sachen noch die begrenzende Hilfe der Bande. Da bin ich wahrscheinlich einfach zu wenig Arschloch um mich da einfach dann durchzusetzen. Man darf trotzdem nicht vergessen, dass Laser auch noch mitten in der Ausbildung steht; eigentlich noch ein junges Pferd ist. Ein frommer Wunsch nach mehr Rücksichtnahme. Ob er sich irgendwann erfüllt? 

Qualität statt Quantität

Aus diesem Grund werde ich über den Herbst/Winter versuchen zumindest 1-2 mal in der Woche wieder morgens zu reiten. Ein Thema, dass ich mir schon oft vorgenommen habe aber im letzten halben Jahr nicht umsetzen konnte. Grund dafür ist, dass es einfach Stress pur ist für mich in der Früh zu reiten. Schließlich will zu Hause der Stall morgens auch gemacht werden und der Hund möchte auch eine kurze Gassirunde. Und natürlich sollte ich dann auch irgendwann im Büro erscheinen. Da noch reiten rein zu quetschen ist alles andere als ein Vergnügen um ganz ehrlich zu sein. Dennoch hilft es schön langsam wirklich nichts mehr. Will ich vernünftig arbeiten und trainieren muss ich den Streß scheinbar wirklich auf mich nehmen. Ein weiteres Motto in nächster Zeit wird: "Qualität statt Quantität" sein. Lieber weniger oft reiten und trainieren dafür aber effizienter. Vielleicht wird das Wetter in den nächsten Wochen noch mal etwas besser. Dann wäre es sicher auch möglich noch eine Zeit lang einige Einheiten auf den Reitplatz nach draussen zu verlegen. Mittlerweile habe ich auch eine gute Regenausrüstung. Der Reitplatzboden ist oft der begrenzende Faktor. Laser hat ihre liebe Mühe mit dem tiefen Boden, das merkt man auch beim Springen ganz deutlich. Ich möchte in den nächsten Wochen ausserdem viel ins Gelände gehen. Jetzt ist die schönste Zeit dazu weil endlich das lästige Stechzeugs weg ist. Ich mag den Herbst mit seinen bunten Blättern generell sehr gerne zum Ausreiten. Einziges Problem ist, ich muss mich gut organisieren. Schließlich wird's schon immer früher dunkel. Der Tag hat nicht mehr so viele Stunden wie noch im Sommer.

Alles in Allem jedes Jahr eine große Herausforderung die dunkle Jahreszeit im Stall möglichst gut und zufriedenstellend zu meistern. Man möchte den Winter auch nutzen um an Dingen zu feilen, die noch nicht so gut klappen und gleichzeitig ist es oft schwierig ein passendes Zeitfenster zu finden um in Ruhe so arbeiten zu können wie man es sich gerne wünscht.