Das Training fruchtet enorm

11.09.2023

Es läuft im Moment ehrlich gesagt ziemlich gut bei uns. Die Einheiten bei der neuen Trainerin passen im Moment wie Faust aufs Auge. Ich kann gar nicht sagen wie froh ich darüber bin endlich wieder ein Training gefunden zu haben, dass wirklich auf uns eingeht und dass uns so viel Spaß bereitet. Anfangs wurden unsere Schwächen gnadenlos aufgezeigt aber auch Wege wie wir dran arbeiten können. Laser muskelt auch wieder auf und bekommt mehr Kraft wird einfach etwas impulsiver und vor allem lockerer. Den Schlaftablettenmodus schaffen wir immer öfter auszuschalten. Ich beschäftige mich im Moment außerdem noch mehr und akribischer mit ihren speziellen Bedürfnissen.

Das Schöne ist, dass das Training einfach keine Massenabfertigung ist und dass der kleine Stall in Alleinlage liegt und es dort keine typische Stallcommunity gibt, keine Bandenprofis, keine Störfaktoren. Einfach das perfekte Trainingsumfeld. Man ist komplett bei sich und kann sich wirklich auf das Reiten konzentrieren. Da merkt man erst wie leicht man sich von klitzekleinen Dingen negativ beeinflussen lässt. Früher im Pensionsstall ist man in die Halle oder auf den Platz gegangen und hat dort vielleicht Personen vorgefunden die man nicht mochte. Man konnte dann natürlich nicht ausweichen, außer man hat gewartet bis die weg waren. Die Zeit dazu hatte ich aber selten. Im Unterbewusstsein sitzt man sich dann genervt aufs Pferd. Man selber merkt es nicht, das Pferd allerdings schon. Oder man ärgert sich vorm Reiten über irgend eine Gegebenheit im Stall. Auch das nimmt man in den Sattel mit. Wir merken es nicht, unsere Pferde aber sehr wohl. Der einzige Nachteil an der Trainerin ist die doch recht weite Fahrerei. Aber die nehme ich im Moment gerne in Kauf. Ich möchte endlich auf ein konstantes Trainingslevel kommen. Nicht immer 2 Schritte nach vor und im nächsten Monat 5 zurück. Ziel wäre es Laser in den nächsten Jahren einfach konstant ans Laufen zu kriegen, sodass wir mal eine gute und sichere Basis haben auf die wir dann vielleicht in alle Richtungen aufbauen können. Ich hoffe auch, dass uns diese Trainerin eine gute Zeit lang erhalten bleibt und nicht wieder irgendwas dazwischen kommt. Ich habe aber ein gutes Gefühl, dass es erstmal so bleibt eine Zeit lang.

Arbeit mit der Körperbandage
Arbeit mit der Körperbandage

Man merkt auch, dass die Zahnräder von der verbesserten Haltung und Fütterung in sich greifen. Auch mein Management verbessert sich nach wie vor ständig. Ja dieses Pferd braucht leider einfach ein verdammt gut abgestimmtes Management um zu laufen. Nur mit einer guten Haltung und Fütterung ist es im Moment leider noch nicht getan. Sie ist sehr sensibel und hat eine ziemlich empfindliche Muskulatur und neigt sehr schnell dazu sich zu verspannen. Diese Verspannungen bereiten ihr dann auch Schmerzen. Dann läuft sie einfach nicht. Dauern diese schlechten Phasen zu lange an verlieren wir einfach sofort wieder an Muskulatur und Kondition und können so quasi jedes Mal wieder von vorne oder fast vorne anfangen. Das war die letzten Jahre ziemlich frustriert um ehrlich zu sein, aber wir sind auf dem besten Weg alles besser in den Griff zu kriegen. Vielleicht noch nicht immer und jederzeit, aber diese Einbrüche werden deutlich weniger weil ich einfach die letzten Wochen und Monate wieder viel gelernt habe und mich intensiv damit auseinandergesetzt habe, was wir verbessern können. Man muss einfach wahnsinnig genau auf kleine Anzeichen von Anspannung und Schmerzen achten bei ihr. Sobald sie wieder 1-2 Tage nicht entspannt ist und sich gestresst gibt muss man sofort reagieren und drauf eingehen. Absolut nicht immer leicht weil man selber auch nicht immer hundert Prozent aufmerksam ist, manchmal hat man einfach wieder zu viel um die Ohren und den Fokus nicht bei den Pferden.  Außerdem sind diese anfänglichen Anzeichen von Unwohlsein von ihr oft so klitzeklein und unscheinbar, dass man sie schnell übersieht. Ich wage zu behaupten dass wir diese Managementdinge im Pensionsstall wahrscheinlich nie gelöst bekommen hätten. So bin ich mittlerweile guter Dinge, dass es besser wird. Es wird nie einfach sein mit diesem so sensiblen Pferd, aber es wird etwas leichter.

In puncto Muskulatur bin ich gerade am Lernen und Verstehen wie ich alles am besten manage. Wann braucht es eine Decke, wann nicht. Der Herbst hält langsam Einzug und wenn das Wetter schlecht ist, ist es gleich auch kalt. Bei Laser gilt mit Sicherheit das Motto: Die Decke lieber früher und wärmer als zu spät. Auch ein Wochenplan bzw zumindest ein 3 Tages- Trainingsplan (mit ganzen Wochenplänen tue ich mir teilweise von der Arbeit her schwer. Ich tue mir leichter nur die nächsten 3 Tage zu planen, da weiß ich besser was los ist und was geht und wann was nicht geht) ist von Vorteil. Das Motto ist ganz klar: Weniger ist oft mehr! Nicht zu viele Tage hintereinander zu anstrengende Einheiten. Ist durchaus auch von Vorteil weil ich dann weniger Streß habe. Ich arbeite im Moment auch wieder regelmässig zu Hause an der Longe. Das entspannt meinen ohnehin meist recht gefüllten Zeitplan doch etwas. Und dennoch machen wir gute Fortschritte auch wenn man das Gefühl hat man arbeitet weniger intensiv. Auch mit der Fütterung werde ich mich in nächster Zeit nochmal intensiver beschäftigen. Für den Winter möchte ich mein Heu analysieren lassen und dann eine Rationsberechnung machen um zu wissen wieviel Kraftfutter und Zusatz sie benötigt damit wir auch im Winter das Gewicht sowie die Muskulatur halbwegs erhalten können. Seit wir zu Hause sind füttere ich getreidefrei. Auch da merke ich einen positiven Unterschied.

Zwischen den Unterrichtseinheiten mit der Trainerin muss ich selber zu Hause nacharbeiten. Die Übungen die sie uns in den Stunden zeigt auch zu Hause im Training einbauen. Vor allem dann im Winter wenn ich wahrscheinlich das Intervall runter setzen muss in dem wir zur Trainerin fahren. Derzeit reite ich nahezu jede Woche Training bei ihr. Ich merke aber, dass es uns sehr gut tut wenn wir an mindestens 1 Tag in der Woche zusätzlich Elemente ihres Stangen und Cavaletti Trainings mit ins Training nehmen. Nicht immer einfach, weil ich am Vereinsplatz dann alles auf und wieder abbauen muss. Gerade im Winter wird es sicher eine Herausforderung werden da nicht den Schlendrian einkehren zu lassen und das Level zu erhalten weil man natürlich dann auch abhängig von der Witterung ist und mein Arbeitspensum in den kommenden Wochen bis Weihnachten wieder ordentlich ansteigen wird. Danach sollte es allerdings diesen Winter etwas ruhiger werden. Ich habe und punkere die nächsten Wochen noch genug Überstunden um mir dann nach Weihnachten einige male den Luxus gönnen zu können mir einzelne Tage unter der Woche frei zu nehmen. Ich hoffe, dass dadurch der nächste Winter halbwegs entspannt wird. Dafür werden die nächsten Wochen mit Sicherheit wieder eine Herausforderung. Aber mit weniger Trainingseinheiten unten am Vereinsgelände und mehr Arbeit auch zu Hause ist es durchaus einfacher und entspannter. Ich bin froh, dass sie mittlerweile am Kappzaum auch wieder gut läuft und auch viel ausbalancierter läuft sodass ich eben zu Hause auch alle 3-4 Tage eine lockere Trainingseinheit an der Longe machen kann. In Kombination mit Ausritten und ab und zu, wenn es gerade möglich ist mit einer Einheit am Feld reduziert sich das Vereinsgelände fahren im Moment auf ein gut erträgliches Maß.

Langsam baut sich Muskulatur auf
Langsam baut sich Muskulatur auf