Gedankenkarusell

20.10.2022

Die letzten Tage bin ich wieder etwas in ein Motivationstief gefallen was die Arbeit mit Laser anbelangt. Wir arbeiten nun schon seit knapp zwei Monaten Nichts mehr wegen ihrer Verletzung. Ich bewege sie nur im Schritt.  Das ist schon eine recht lange Zeit.  Ich möchte in 2 Wochen dann mal eine Kontrolluntersuchung machen lassen. Hätte ich eigentlich schon machen können, aber ich denke mir lieber noch etwas Geduld haben und zuwarten als vielleicht dann zu früh zu euphorisch wieder los starten. Einerseits treibt nichts, andererseits würde man natürlich gerne wieder richtig reiten. Und Laser? Ja der geht es glaube ich im Moment ähnlich. Auf der Weide und am Paddock trabt und galoppiert sie zwischendurch schon ein paar Tritte. Nicht ungestüm und wild sondern halbwegs kontrolliert. Auch nicht rundenlang aber doch ein paar Tritte. Auch gestern beim Ausreiten wollte sie so gerne antraben zwischendurch. Der Ausritt hat uns sehr gut getan. Die letzten Tage bin ich aufgrund mangelnder Motivation und einfach viel um die Ohren zu nicht viel gekommen mit ihr.

Was mich derzeit schon motiviert und wieder unglaublich Spaß macht, ist mit Bobby zu arbeiten auch wenn ich meine grauen Zellen anstrengen muss und viel überlegen muss was ich Sinnvolles machen kann und wie ein vernünftiger Aufbau dafür ausschaut. Die Jungpferdezeit von Laser liegt doch ein paar Jahre zurück und man vergisst unglaublich schnell wieder. Dennoch bin ich überrascht, wie einfach es wieder ist. Man vergisst eben doch nicht alles. Vor zwei drei Wochen dachte ich mir ich bräuchte dringend einen Trainer der mich wieder einweist und meinen grauen Zellen hilft sich zu erinnern. Aktuell bin ich aber ganz gut alleine am sinnvollen Arbeiten und zufrieden mit dem Fortschritt. Bobby hat auch den großen Vorteil, dass ich mit Laser das Alles schon durchgemacht habe und mir all die Dinge jetzt selbstverständlicher und lockerer von der Hand gehen. Vieles ist Routine was bei Laser noch neu und ungewohnt war. Ich bin insgesamt sehr viel gelassener. Vielleicht auch weil Bobby ein anderer Typ Pferd ist. Selbst wenn er Angst hat steigert er sich selten stark rein. Er kommt schnell wieder runter. Das macht es gefühlt entspannt für mich mit ihm zu arbeiten. Vielleicht sind die Erwartungen an ihn auch nicht so groß. Er wird niemals mein Hauptreitpferd werden, weil er einfach zu klein bleiben wird. Ich hoffe zwar mich ab und zu für Korrekturzwecke draufsitzen zu können aber richtig Dressur reiten und springen werde ich ihn sicher nicht, dafür passt das Größenverhältnis nicht. Das nimmt viel Druck raus.  

Diese Leichtigkeit bei Bobby führt dazu, dass ich im Moment sehr viel darüber nachdenke wie die Sache mit Laser ist. Ich stelle mir aktuell viele Fragen. 

Bin ich zu fordernd mit Laser? 

Ist sie überhaupt das Pferd, dass ich in ihr sehe? 

Rückwirkend gesehen waren die letzten 2 Jahre nicht unbedingt die besten Jahre die wir hatten. Nach dem guten Frühjahr und Sommer vor 2 Jahren mit unserem ersten ernsthaften Start am Reitertreffen mit dem 2. Platz in der Dressur haben wir nicht wieder zurückgefunden auf diesen Weg wo alles so einfach und locker von Statten ging. Viele zunächst Trittverletzungen, dann der letzte Winter mit dem Eisen abtreten, das Überbeine die sich dann letzendlich als Griffelbeinbruch herausgestellt hat. War das einfach nur Pech oder gibt es da irgendwelche Einflüsse? Ich grüble wirklich im Moment viel darüber was schuld sein könnte. Während wir noch im Einstellbetrieb standen hab ich sehr viel Schuld dem Stall gegeben. Ob das der Haupteinfluss war wird sich erst in den nächsten Jahren herausstellen. Über unser Training zuletzt bei den Trainern bin ich auch nicht restlos überzeugt. Zeit wieder mal alles über den Haufen zu schmeißen. Ein großes Problem ist sicher meine eigene Schiefe die sich natürlich negativ auf meinen Sitz am Pferd auswirkt. Ich bin aktuell aktiv am Korrigieren dieser Schiefe und der ganzen Verspanntheit die ich aktuell habe. Ich möchte gerne in Zukunft wieder Unterricht reiten. Aber diesmal nicht Turnierdressur sondern eher wieder "funktionelle" Dressur. Ich schreibe jetzt bewusst nicht klassisch, weil ich es nicht unbedingt klassisch alternativ sein muss. Um was es mir geht, wäre einfach nur ein Unterricht der uns dort abholt wo wir sind und das Training an das anpasst, was wir leisten können und dann auch gezielt an Problemen arbeitet die auftreten. Und vielleicht auch einen anderen Ansatz anwendet zur Lösung von Dingen die nicht funktionieren als einfach drüber weg zu reiten und zu sagen, das Pferd muss da jetzt durch. Wir hatten damals als es gut lief auch eine Trainerin die keine Turnier Dressur unterrichtet hat und trotzdem sind wir damals am Reitertreffen so erfolgreich gewesen. Scheinbar ist unser Weg eher der Alternative. Es gilt für die Zukunft wieder einen Trainer zu finden, der so ähnlich arbeitet wie diese Trainerin damals, die leider nicht mehr unterrichtet. Natürlich muss ich noch warten bis Laser wieder etwas fitter ist um sinnvoll was tun zu können. Aber auf jeden Fall ist jetzt die Zeit sich mal nach potentiellen Trainern umzusehen und vielleicht auch mal beim Unterrichten zuzuschauen um Einblick zu kriegen wie der Unterricht gestaltet ist.