Herbst- Deckenzeit, Hallenzeit, Finsternis..

04.11.2019

Die Zeitumstellung im Herbst stellt für mich jedes Jahr einen großen Umbruch dar. Es wird so früh finster, dass ich unter der Woche selten dazu komme noch im Hellen im Stall zu sein um Ausreiten zu gehen oder am Reitplatz zu reiten. Da bleibt dann nur das Wochenende. Die restliche Zeit wird größtenteils in der Halle verbracht. Letztes Jahr war die Situation anders, da waren wir verletzungsbedingt in der Zeit wenig in der Halle sondern viel draußen im Dunkeln spazieren auf hartem Boden. Ich schließe nicht aus, dass ich auch heuer das eine oder andere Mal in der Finsternis unterwegs sein werde. In der Arbeit geht es jetzt dann wieder vermehrt rund, die Zeit beim Pferd ist daher etwas knapper bemessen als sonst.

Weidezeit endet- Paddocksaison beginnt

Langsam geht die Weidesaison zu Ende. Die Pferde stehen somit auch wieder am Paddock. Die Zeit die sie draußen verbringen ist aufgrund des kurzen Tages kürzer. Sie hätten zwar genügend Platz sich zu bewegen, aber wenig Anreiz. Vor 14 Tagen kam wieder ein neues Pferd in die Herde. Das bekommt Laser wieder vermehrt zu spüren. Die Stute scheint eher ranghoch zu sein. Letztes Jahr hatte ich während der Paddocksaison und auch während der 6 wöchigen Schrittpause kein Problem mit Übermut und zu viel Energie. Ich gehe davon aus, dass es heuer nicht anders sein wird.


Die letzten Stunden auf der Weide werden noch genossen
Die letzten Stunden auf der Weide werden noch genossen

Eindecken

Vor einer Woche haben sich die Temperaturen außerdem auf ein für die Jahreszeit normales Niveau eingependelt. Letzte muskuläre Blockaden vom Wachstumsschub wurden noch behoben. Daher decke ich seit 1 Woche wieder ein. Im Moment haben wir nur eine ungefütterte Regendecke drauf um einfach Schutz gegen Nässe und Wind zu haben. Bei den derzeitigen Temperaturen reicht das für uns leicht aus. Ich decke ohnehin nie ganz warm ein. Wir haben maximal 150g. Diese Decke kommt aber erst bei Temperaturen um minus 10 Grad ins Spiel. Die meiste Zeit haben wir eine 50 g Decke drauf. Damit bin ich letztes Jahr wirklich gut gefahren. Laser schiebt ein bisschen Fell zusätzlich aber nicht so viel, dass sie viel schwitzt.


Wintertraining- Schwerpunkte


Ich mag den Herbst mit seinen bunten Farben, die Tage müssten nur etwas länger sein!
Ich mag den Herbst mit seinen bunten Farben, die Tage müssten nur etwas länger sein!

Was tut sich reiterlich gerade bei uns? Wir sind scheinbar endlich wieder Blockadefrei. Laser läuft größtenteils wieder locker. Im Moment hapert es zwar teilweise etwas an ihrer Motivation. Sie tut grade so das Allernötigste; Teenie halt. Wenn ich sie richtig reite geht sie nicht schlecht, somit kann ich mit der Phase im Moment gut leben. Ich habe in den nächsten Wochen dann mit Sicherheit etwas weniger Zeit zu reiten. Das heißt Laser hat jetzt mal eine etwas weniger reitintensive Zeit vor sich. Ich denke, es schadet ihr mit Sicherheit nicht. Vielleicht hebt das ihre Motivation wieder etwas. Ich versuche so gut es geht abwechslungsreich zu arbeiten. Wir werden mit Sicherheit viel Stangengymnastikarbeit einbauen im ganzen Winter. Wenn möglich ab und zu auch ein paar kleine Sprünge in der Halle. Die Sprünge am Außenplatz sind mittlerweile eingewintert. Was mich besonders freut ist, dass ich wieder begonnen habe Unterricht zu reiten. Und zwar bei unserer Bodenarbeitstrainerin und Physio. Sie  gibt auch Reitstunden. Schwerpunkt derzeit ist in erster Linie meine Hilfengebung und mein Sitz. Die erste Stunde war sehr interessant und gut. Das bringt mir Motivation. Vor allem weil mit ganz kleinen Änderungen viel möglich ist und Laser prompt reagiert und lockerer läuft. Sie sieht die kleinen Details wo es hapert und korrigiert mich und sagt mir auch was ich bei Laser korrigieren soll. Sie hat uns auch gelobt, dass Laser für ihr Alter und Ausbildungsstand schon ganz ordentlich läuft. Unser Bereiter ist nach wie vor im Krankenstand. Ich habe keine Infos wie lange das noch dauern wird. Mit der Unterstützung des Unterrichts bin ich aber ganz zufrieden im Moment und bin überzeugt davon, dass wir gut weiterarbeiten können. Ich freue mich auf weitere Stunden und bin euphorisch vielleicht endlich den Deckel für unseren Topf gefunden zu haben. Wie gut es wirklich voran geht sieht man meist erst nach ein paar Wochen. Gerade beim letzten Trainer war es anfangs auch recht gut. Was mir an unserer "neuen" alten Trainerin gut gefällt ist, dass sie sich nicht auf die Anlehnung versteift. Diese kommt von alleine, wenn Laser ordentlich drunter tritt. Das hat man bei der ersten Stunde auch gemerkt. Anfangs war der Rücken wieder zu und die Anlehnung nicht wirklich reell, am Ende lief sie locker in Anlehnung und ich hatte vorne fast nichts in der Hand.

Herbstzeit ist Pflegezeit

Mit der nasskalten Jahreszeit und dem Fellwechsel kommen bei uns auch wieder so unbeliebte Kleinigkeiten wie angelaufene Beine, Mauke oder Strahlfäule schnell daher. Mit Strahlfäule hatten wir letztes Jahr weniger Problem, dafür dieses Jahr mehr. Allerdings schon vor einigen Wochen wo es noch trocken war. Die Boxenhygiene hat zu der Zeit leider nicht gestimmt. Das Problem ist behoben und die Strahlfäule weg. Da sieht man wieder wie schnell es gehen kann, dass man sich solche Probleme heranzüchtet, wenn einfach die Grundvoraussetzungen der Haltung nicht passen. Ich denke, dass unsere Eisenpause da auch gut tut, weil das Strahlhorn wieder mehr angeregt wird und mehr Horn gebildet wird und so dem Zerfall wieder was entgegen gesetzt wird.

Von angelaufenen Beinen und Mauke sind wir diesen Herbst bisher verschont geblieben. Ich tue alles um vorzubeugen. Ich habe die Mineralfutterkonzentration etwas angehoben und pflege die Hinterbeine akribisch um ja nicht zu viel Schmutz auf den Fesseln zu haben. Der Haferanteil bleibt aber wie er ist. Ich schaue, dass Laser außerdem genügend Heu zur Verfügung hat. Natürlich kommt Mauke in erster Linie von innen. Ist sozusagen stoffwechselbezogen. Daher auch oft die Begleiterscheinung angelaufene Beine. Das ist wahrscheinlich auch auf die Futterumstellung, weniger Gras, mehr Heu zurückzuführen die die Verdauung und damit auch den Stoffwechsel beschäftigen. Gleichzeitig ist Fellwechselzeit. Die Pferde brauchen enorm viel Energie und Nährstoffe für die Bildung von neuem Fell. Kommt dann noch ein Wachstumsschub dazu kann es eben passieren, dass das ganze System kippt und es zu Problemen kommt. Ich denke auch, dass wir vom Mineralfutter her gut beraten sind mit unserem derzeitigen Futter und dass gerade wir gerade jetzt die höhere Menge auch brauchen. Trotzdem kann man Mauke natürlich nie ausschließen bei einem Pferd das dafür anfällig ist. Es freut mich aber trotzdem, dass es ihr im Moment so gut geht dass sie im Moment keine Maukeanzeichen hat. 


Über Stock und Stein an der Longe - Waldgym!
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