Herbstwetter und Zwangspause

31.10.2018

Jetzt hat das Wetter relativ rasch umgeschlagen und es ist von einem auf den anderen Tag Herbst geworden. Für Laser hat die Weidesaison allerdings schon etwas früher geendet als für den Rest der Herde. Leider dürfte sie sich auf der Weide die tiefe Beugesehne etwas in Mitleidenschaft gezogen haben. Es ist Gott sei Dank nicht sonderlich dramatisch.


Was ist passiert?

Gute Frage. Ich weiß es nicht. Ich war 1 Tag nicht im Stall und als ich dann den nächsten Tag kam und longieren wollte bemerkte ich beim Putzen die Schwellung am linken Vorderbein. Die Schwellung war außerdem warm. Das machte mich schon ziemlich stutzig weil bis dato noch nie eine Schwellung warm war bei Laser. Sie hat ja ab und zu leicht angelaufene Beine und hat schon 2 mal einen Tritt abbekommen. Da waren die Schwellungen bis dato immer kühl. Ich bin dann kurz in die Halle und habe geschaut ob sie lahm ist. Das war nicht der Fall. Sie ist in allen 3 Grundgangarten klar gelaufen. Ich habe dann das Bein gekühlt und Compagel drauf geschmiert. Klar war ich am nächsten Morgen gleich wieder im Stall um zu schauen was passiert ist über Nacht. Das Bein war zwar noch etwas angeschwollen, aber es war kühl. Nicht mehr warm. Ich war etwas erleichtert. Nach langem Überlegen habe ich mich dann doch dazu entschlossen sie mit der Herde auf die Wiese gehen zu lassen. Ich bin dann natürlich abends noch mal hingefahren um zu schauen wie das Bein jetzt ausschaut. Leider war die Schwellung jetzt wieder warm. Somit war klar, dass der Weidegang wohl zu viel war. Außerdem habe ich mich entschlossen das Bein vom Tierarzt schallen zu lassen um herauszustellen was es wirklich ist. Da es Samstag war haben wir dann erst für Montag einen Schalltermin ausgemacht. Am nächsten Tag habe ich Laser auf eine Minikoppel neben dem Stall gestellt um sie zu schonen. Der Schall am nächsten Tag hat dann ergeben, dass die tiefe Beugesehne überdehnt ist und einzelne Fasern gerissen sind. Natürlich erstmal Horrordiagnose für mich! Ich war so erschlagen davon, dass ich gar nicht klar denken konnte und normale Fragen stellen konnte. Wir haben uns dann dazu entschlossen Eigenblut spritzen zu lassen. Leider konnte das an dem Tag nicht gleich gemacht werden weil die Tierärztin die Gerätschaften nicht mit hatte. Somit neuen Termin 4 Tage später ausgemacht. Bis dorthin erstmal nur Paddock oder Minikoppel und im Schritt bewegen. Die Tierärztin meinte, Laser solle so viel Schritt wie möglich gehen, aber halt nur kontrollierte Bewegung. Am besten viel Ausreiten gehen.


Eigenblut einspritzen

Ein paar Tage später haben wir dann eben Eigenblut einspritzen lassen. Meine Trainerin hat im letzten Winter damit sehr gute Erfahrungen bei ihrem Dressurhengst gemacht. Dieser hatte einen ziemlich kapitalen Sehnenschaden, ist aber 6 Monate danach die Landesmeisterschaft in der Dressur gelaufen! Die Heilung war so schnell bei ihm! Er ist jetzt wieder top fit! Ich hatte die Diagnose außerdem schon etwas verdaut und nutzte die Gelegenheit die Tierärztin noch zu löchern und sie zu beten mir nochmal zu erklären wie schlimm das Ganze jetzt sei. Das Gespräch mit ihr hat mich ziemlich beruhigt. Es ist keine dramatische Diagnose. Es ist nur ein ganz
kleiner Schaden der bei einem jungen Pferd sehr schnell vollständig ausheilt.
Das Schrittgehen und ruhigstellen die nächsten Wochen dient der Vorsicht, dass, es nicht durch eine blöde Bewegung zu einem größeren Schaden kommt. Das Bein war zu dem Zeitpunkt abgeschwollen und nicht mehr warm. Ob es jetzt wirklich notwendig war Eigenblut zu spritzen sei dahingestellt. Man tut in so einem Fall natürlich erstmal Alles. Ich füttere außerdem ein spezielles Futter zu für den Sehnenaufbau. Schmiere weiterhin Compagel oder Essigsaure Tonererde. Versuche Laser jeden Tag im Schritt zu bewegen. Ich darf ja wenigstens auch reiten. Das ist das Gute dran!


Herbstwetter

Natürlich ist das Wetter und das frühe finster werden da im Moment nicht unbedingt hilfreich. Ich versuche es jetzt trotzdem 2 mal die Woche zu schaffen ins Gelände auf harten Boden zu gehen mit ihr. Das tut ihr auch unheimlich gut. Vor ein paar Tagen haben wir dem Regen getrotzt und sind mit Ausreitdecke ohne Begleitung (bei dem Wetter will irgendwie keiner Ausreiten) in den Wald. Und es hat uns beiden unglaublich gut getan. Anfangs war sie etwas aufgezogen, aber schon nach kurzer Zeit als wir im Wald waren habe ich versucht ihr den Zügel halbwegs lang zu lassen. Sie hat sich dann sofort beruhigt und ist motiviert in flottem Schritt vorwärts gegangen. Es war herrlich! Wir waren mutterseelenalleine im Wald!


Ansonsten gehe ich halt in die Halle, auch für etwas Schrittarbeit unter dem Sattel oder für einfache Bodenarbeit, versuche Spazieren zu gehen wenn es halbwegs hell ist, oder lasse sie viel Führmaschine gehen. Die Führmaschine haben wir jetzt sozusagen neu entdeckt. Bis dato habe ich es nicht für nötig gesehen sie Führmaschine gehen zu lassen weil sie sich ohnehin auf der Weide genug bewegt hat. Jetzt leistet sie allerdings gute Dienste! Laser hat total schnell gelernt wie das Ganze läuft. Sie läuft Führmaschine als hätte sie nie was anderes gemacht. So werden wir wohl die nächsten 3- 4 Wochen bis zum Kontrollschalltermin erstmal halbwegs überdauern. Und dann schauen wir einfach weiter!