Langsam versuchen wieder Fahrt aufzunehmen

18.07.2023

Nahezu einen Monat sind wir nun hundelos. Marla fehlt noch immer. Ihr Verlust hat eine große Lücke und Stille hinterlassen im Haus. Ich bin schon ein bißchen am Nachdenken darüber ob und wann wieder ein Hund einziehen soll und welcher Hund. Aber es steht noch nichts Konkretes fest. Ein junger Hund ist eine große Aufgabe und braucht viel Zeit. 

Das normale Leben geht natürlich ununterbrochen weiter. Die Arbeit will getan werden, die anderen Tiere wollen versorgt werden. Das bietet viel Ablenkung. Wir haben im Moment kleine Kälber, Kätzchen und Kücken am Hof die es zusätzlich zu versorgen gilt neben den Pferden, Rindern, Hühnern und Schweinen. Langweilig wird es also nicht so schnell. Der Hauptjob will auch gemacht werden. Urlaub steht erst im August an. Solange gilt es noch durchzuhalten. 

Die letzten Wochen waren generell etwas voll geladen und turbulent und mir fehlte ehrlich gesagt auch an vielen Tagen etwas die Motivation nach Marlas Tod. So Vieles galt es zu meistern und organisieren. Es sind nicht nur die großen Dinge die mich fordern, sondern einfach nur die täglichen Herausforderungen des Stallalltages mit den Pferden und den ganzen anderen Drumherum. Ich bin schließlich auch noch in der Lernphase. Weidemanangement, Insektenplage auf der Weide, ein nach wie vor nörgelndes Pferd auch nach dem Sattlerbesuch haben mich ganz schön auf Trab gehalten. Wir kommen erst jetzt so langsam wieder in Fahrt. 

Die Sattlerin hat mir die Sättel mit Lammfellpad angepasst und erstmal Korrektureinlagen verordnet. Das hat aber anfangs so überhaupt nicht gepasst. Jetzt haben wir bei den Einlagen nochmal nachgebessert und es schaut derzeit aus als ob Besserung in Sicht ist. Mal schauen ob sich der positive Trend fortsetzt. Es macht überhaupt keinen Spaß und auch gar keinen Sinn sich auf ein klemmiges widerwilliges Pferd zu setzen und arbeiten zu wollen, vor allem wenn die Motivation ohnehin schon auf niedrigem Pegel ist. Solche Sachen beschäftigen mich dann ewig. Man probiert herum. Mal mit dünnerem Pad, Mal mit Lammfellpad ohne Einlagen, dann wieder mit Einlagen und im Endeffekt weiß man dann irgendwann nicht mehr wo vorne und hinten ist. Der Beritt von Bobby beschäftigt mich im Moment auch. Meine Bereiterin hat noch keinen Führerschein will also immer geholt und zurückgebracht werden. Auch wenn es nicht weit ist, ist es dennoch eine Herausforderung dies auch noch zeitlich passend zu machen und zu schauen dass wir auch regelmässig dran bleiben. 

Ich versuche im Moment regelmäßig Auszeiten vom Alltag zu bekommen wo ich dann mit dem Mountainbike oder auch zu Fuß am Berg unterwegs bin um einfach auch etwas raus zu kommen weil ich gemerkt habe, dass es mir gut tut und ich es im Moment auch brauche. Das heiße Wetter wurde natürlich auch ein paar Mal zum Baden genutzt. Dann bleibt einfach für die Pferde und den Stall etwas weniger Zeit, bzw man muss sich gut organisieren um Alles unter einen Hut zu kriegen. Eigentlich wäre alles machbar wenn nicht in letzter Zeit ständig wieder irgendwelche unvorhersehbaren Dinge passieren, auf die man keinen Einfluss hat (Frau Pferd hat ein geschwollenes Auge von einem Insektenstich genau an dem Tag an dem man zur Trainerin fahren wollte, die Ponybereiterin hat an dem Tag wo man ausgemacht hat doch nicht Zeit usw..). Da komme ich dann zeitlich ziemlich ins Wanken weil derzeit einfach die nötigen Reserven nicht da sind solche Ausfälle dann wieder zu kompensieren. Das geht dann oft wieder zu Lasten von meinen Auszeiten. Manchmal frage ich mich, ob ich zu viel plane, ob es nicht besser wäre einfach in den Tag hinein zu leben. Ich bin mir aber nicht sicher, ob ich dann alles unter kriegen würde. Aber vielleicht wäre es mal einen Versuch wert zumindest nur 2-3 Tage weit zu planen und nicht gleich wieder die ganze Woche.