Lass dich nicht aus der Mitte bringen

Wir versuchen uns derzeit so gut es geht dressurfit zu machen für die nächste Challenge. Der Start am Reitertreffen. Das hätte eigentlich schon statt finden sollen, wurde aber coronabedingt verschoben auf Pfingstmontag. Für uns ganz gut. Wir konnten die paar Tage länger jetzt ganz gut brauchen um wieder auf Kurs zu kommen.

Seit dem Vielseitigkeitstraining war es nämlich zugegebenermaßen wieder etwas zäh. Ich bin mir zum einen selber wieder ordentlich im Weg gestanden. Andererseits sind im Moment die Rahmenbedingungen mit Corona und dem bis dato alles andere als frühlingshaftem Wetter auch eher bescheiden. Noch dazu kommt, dass unser Stallbesitzer aufgrund eines schweren Unfalles derzeit ausfällt und somit auch im Stall Alles nicht ganz so reibungslos läuft wie sonst. Das führt auch immer mal wieder zu Momenten der Unzufriedenheit. Ein weiteres negatives Schlüsselerlebnis das mich einige Tage ziemlich runtergezogen hat, war die erste Unterrichtsstunde mit der neuen Trainerin. Kurzfassung: Es hat einfach gar nichts funktioniert. Das führt natürlich auch erstmal zu Frust, noch dazu wenn man vor hat in geraumer Zeit mal einen Bewerb zu starten. Der nächste Punkt der mir zu schaffen macht ist, dass ich die Trainerin gar nicht wechseln wollte aber leider dazu gezwungen bin weil die andere aus Zeitgründen momentan keinen Unterricht gibt. Es fällt mir noch immer schwer sie loszulassen. Sie war bis jetzt die Trainerin deren Methoden uns am Besten gelegen sind. Morgen geht es dann für uns dennoch in die nächste Unterrichtsstunde bei der neuen Trainerin. Ich denke, diese wird besser. Um ehrlich zu sein kann es nicht schlimmer werden. Wir haben die letzten 14 Tage jetzt wirklich wieder ordentlich gearbeitet auch wenn es nicht immer lustig war. Ich habe ausserdem das Pad zwischen Sattel und Schabracke entfernt. Laser hat wieder aufgemuskelt. Vor einigen Wochen ist der Sattel ohne Pad an der Schulter noch gerutscht, jetzt ist es an der Zeit es rauszunehmen weil der Sattel sonst die Bewegung in der Schulter nicht zulässt und Laser dann furchtbar klemmt und sich nicht nach rechts stellen lässt. Daran habe ich jetzt leider ein paar Tage geknabbert bis ich auf die Idee kam das Pad wegzulassen. Ab und zu steht man leider auf der Leitung.

Somit war der Spaß an der Sache in den letzten Tagen leider wieder eher nicht so vorhanden. Eigentlich Wahnsinn wie schnell die Motivation und Freude sich in Frust und Unlust umwandeln kann. Ich fange leider sehr schnell an zu zweifeln wenns mal wieder 1- 2 Tage nicht gut läuft. Daraus wird dann ganz schnell eine negativ Spirale. Ich muss wirklich lernen nicht so kritisch mit mir selber zu sein und mich nicht gleich so vereinnahmen zu lassen von negativen Gedanken. Im Moment gar nicht so einfach weil eben so viele andere Dinge auch noch mitspielen. Vielleicht wird es jetzt dann einfacher wenn man wieder mehr Freiheiten genießen kann aufgrund der Coronalockerungen und vielleicht wird auch das Wetter in diesem Jahr nochmal etwas besser. Ich bin zwar nicht der Mensch der sich furchtbar eingeschränkt gefühlt hat weil mein Leben jetzt auch nicht soo viel anders verlaufen ist als vor Corona, aber selbst wenn man nur selten in die Therme fährt oder mal ins Restaurant geht so sind diese seltenen Auszeiten scheinbar doch ein wichtigerer Bestandteil des Lebens als man gedacht hat. Von daher freue ich mich auch mit Laser am Montag wieder unterwegs zu sein und mal rauszukommen. Ich freue mich uns wieder mal aufzubrezeln. Was dann letztendlich am Reitertreffen passiert ist wahrscheinlich auch egal. Die Erwartungshaltung ist nicht megahoch nach den letzten Wochen und Monaten. Natürlich wäre es schön wenn wir es nicht total verhauen würden.