Leonhardiritt

12.11.2019

Wir haben uns letzten Sonntag ins Getümmel eines Leonhardirittes geschmissen und uns wieder mal eine Lektion in Sachen Nervenstärke geholt. Ich wollte eigentlich schon letztes Jahr daran teilnehmen. Da hat uns der Krankenstand mit der gezerrten Sehne aber einen Strich durch die Rechnung gemacht und ich habe auf die Teilnahme verzichtet. Ich wollte einfach nicht riskieren, dass sie bei Hopser auf die Seite oder so was die Sehne noch mehr verletzt wird. Und so ein Hopser auf die Seite passiert bei so einem Ereignis schnell mal.

Fein rausgeputzt gehts los
Fein rausgeputzt gehts los

Umso toller war es für mich heuer daran teilzunehmen. Wir sind zusammen mit ein paar Leuten aus unserem Reitverein geritten. Unser Reitverein nimmt seit Jahrzehnten an diesem Ritt teil. Es gibt schon einen traditionellen Ablauf und ein traditionelles Outfit. Das ist beinahe turniertauglich mit einflechten (ja ich habe es doch tatsächlich geschafft noch Nadel und Garn zum Einnähen zu besorgen), weiße Schabracke und Gamaschen und weißer Reithose. Natürlich wird alles auf Hochglanz gebracht. Pferd und Reiter. Zunächst starteten wir vom Hof weg hinter der Kutsche unserer Hofbesitzerin in 2 er Reihen. Es ging zum Sammelpunkt ungefähr eine halbe Stunde vom Stall entfernt wo sich alle Reiter die am Ritt teilnehmen treffen und sammeln. Beim Weggehen von unserem Stall war die Aufregung anfangs schon etwas da bei Laser. Es ging durch die Siedlung und dann der Hauptstraße entlang. Eigentlich überhaupt nicht unsere Ausreitstrecke. Am Treffpunkt angekommen warteten jede Menge anderer Pferde mit ihren Reitern, einige Kutschen und viele Zuschauer. Es war grade noch Zeit schnell einen Tee zu trinken und ein Rosinenkipferl runterzuwürgen. Laser war während des kleinen Zwischenstopps eigentlich die Ruhe selbst. Nach dem kleinen Imbiss ging es dann schon los. 

Sehr entspannend auf einem Pferd zu sitzen, dass keine Zuckung macht während des Festgottesdienst
Sehr entspannend auf einem Pferd zu sitzen, dass keine Zuckung macht während des Festgottesdienst

Alle Reiter nahmen Aufstellung und es ging wieder in Zweierreihen los zum eigentlichen Leonhardiritt rein ins Dorf, vorbei an den vielen Zuschauern, durch den Kirtag durch zwischen den Verkaufsständen, vorbei an der Kirche auf die große Wiese wo der Festgottesdienst stattfand. Laser marschierte voller Stolz und mit viel Gelassenheit durch die Menschenmengen und durch den Kirtag. Auf der Wiese angekommen hieß es in Reihen Aufstellung nehmen zum Festgottesdienst. Der war sehr feierlich mit Blasmusik. Laser stand wie ein Denkmal die ganzen 40 Minuten die die Messe gedauert hat während ihre Standnachbarinen rumgezappelt haben. Die Pferde und Reiter wurden schließlich gesegnet und die Pferde bekamen ein geweihtes Stück Brot. Das war natürlich das Highlight für Laser. So eine tolle Sache: Zuerst darf man sich präsentieren, dann gibt's Pferde TV und Nascherein. Was will Kisberi Stüt mehr? Nach der Messe gings dann zu einem benachbartem Bauernhof um schnell einen kleinen Imbiss einzunehmen und dann gings wieder geschlossen mit dem Verein nach Hause, diesmal auf direkterem Weg. Etwas kalt war mir mittlerweile. Daher war ich froh endlich absteigen zu können. Ich brauche natürlich nicht zu sagen, dass ich ziemlich stolz auf meine Maus bin weil sie sich so vorbildlich benommen hat. Wir werden sowas vielleicht wieder mal mitmachen.