Motivationstief- Wenn es im Stall nicht rund läuft

24.06.2020

Nach der Hochphase kommt der Tiefpunkt. Die letzten Wochen hat mich leider ein kleines Motivationstief eingeholt. Gründe dafür gibt es momentan mehrere. Ich bin aber guter Dinge, dass es schön langsam wieder aufwärts geht. Sommerzeit ist in manchen Punkten anstrengender für mich als Winterzeit .

Regenwetter ist schlecht für empfindliche Pferderücken

Laser lief in den letzten 3 Wochen leider nicht so gewohnt locker wie vorher. Ich hatte ganz schön zu kämpfen mit der Losgelassenheit. Es gibt sicher mehrere Gründe dafür. Zum einen tat das ständige nasskühle Wetter ihrer Muskulatur nicht wirklich gut. Auf die Regendecke wollte ich aber dennoch verzichten, weil es doch zu warm war und wir keinen Deckenservice im Stall haben, der die Decke nur für den Weidegang auflegt und danach wieder abnimmt. Ich schaff es aus zeitlichen Gründen auch nicht öfter als 1 mal täglich in den Stall, somit mussten wir ohne Regendecke auskommen. Laser ist auch wieder etwas gewachsen. Auch das macht sich beim Reiten bemerkbar.

Die Nerven liegen derzeit etwas blank

Die letzten Wochen waren auch vom Stallumfeld her sehr anstrengend für mich. Zum einen gibt's viele neue Einsteller. Viele angenehme Alteingesessene ziehen aus. Leider ist das, was nachkommt bis dato in einer anderen Liga. Das schafft derzeit eine angespannte und unangenehme Atmosphäre. Unsere gute Seele im Stall, der rumänische Stallarbeiter, war auch auf wohlverdienten Urlaub und die Chefin höchstpersönlich hat ihn vertreten. Nach 14 Tagen hat man gemerkt, dass sie arbeitstechnisch überlastet ist. Ab dem Zeitpunkt wurde sie ziemlich ungangenehm. Sie ist ziemlich besserwisserisch und rückt von ihren Standpunkten keinen Millimeter ab auch wenn sie im Unrecht ist. Da die Chemie zwischen uns ohnehin nicht die beste ist, waren die letzten Wochen für mich sehr anstrengend. Ich kam mir die letzten Tage im Stall vor wie ein syrischer Flüchtling: Immer auf der Flucht. Auch das wirkt sich nicht unbedingt positiv auf Motivation und Trainingsfortschritt aus.

Nicht zuviel Druck auferlegen

Nachdem es vorher so gut gelaufen ist habe ich Pläne geschmiedet was wir in den nächsten Wochen alles so angehen werden. Laser ist jetzt ausbildungstechnisch wirklich soweit, dass man was anfangen kann mit ihr und es bieten sich in nächster Zeit doch ein paar Gelegenheiten die ich gerne nutzen würde. Ich möchte, wenn es in den nächsten Wochen im Training wieder passabel läuft auch heuer wieder auf einem Reitertreffen starten. Ich hätte da schon was Passendes im Auge. Jetzt heißt es erstmal in aller Ruhe trainieren, ohne überehrgeizig zu werden. Wir haben noch jede Menge Zeit, dennoch möchte ich nicht wie im letzten Jahr bis 14 Tage vorher warten bis ich die Aufgabe wirklich übe. Ich möchte vorher dort am Gelände mal trainieren. Die Idee dort zu starten kam von meiner Trainerin. Insgeheim juckt es mich auch weil Laser in den letzten Wochen und Monaten so gute Fortschritte gemacht hat. Wir sind die Aufgabe auch schon im Unterricht durchgeritten, auch mit aussitzen. Sie ist solide, aber an den einen oder anderen Kleinigkeiten darf natürlich gerne noch gefeilt werden in den nächsten Wochen. Laser lief die letzten beiden Reiteinheiten wieder lockerer, daher sehe ich durchaus Licht am Ende des Tunnels. Wichtig ist in den nächsten Wochen die Lockerheit zu erhalten und nicht zu ehrgeizig zu trainieren und uns nicht zu sehr unter Druck setzen lassen. Meine derzeitige Trainerin ist da allerdings um einiges gelassener als meine Alte. Das finde ich generell schon mal sehr positiv.

Zahnservice

Anfang der Woche haben wir einen routinemässigen
Zahncheck machen lassen. Die Kanten und Schneidezähne wurden korrigiert. Das
sollte auch eines der Puzzleteil sein, die uns helfen, dass Laser ihre
Losgelassenheit wieder mehr und mehr findet.


Ausblick

Laser läuft insgesamt wieder besser. Unsere gute Seele im Stall ist wieder zurück vom Urlaub. Ich habe beschlossen 1 Tag in der Woche frühmorgens zu reiten um in Ruhe und Gelassenheit trainieren zu können. So möchte ich die nächsten Wochen entspannter verbringen und genießen. Schließlich ist Sommer, das Wetter ist auch endlich gut und wir sollten die Wochen genießen in denen der Tag so lange ist, dass wir eigentlich ohne uns zu stressen im Stall sein können.