Pubertät

Die letzten Tage haben wieder mal gezeigt, dass Laser auf dem Weg zum erwachsen werden ist. Auch Pferde haben eine Pubertät, oder Testphasen, wo sie einfach wieder mal alles hinterfragen. Wo die gute Erziehung oft mal etwas hinten bleibt. Laser testet mich im Moment einfach wieder mal etwas aus. 

Austesten und Unkonzentriertheit

Beim Spazieren gehen und Führen versucht sie zu buckeln oder mich zu überholen, ist sehr unkonzentriert und schreckhaft. So wie man sie eigentlich nicht kennt. Das ist auch nicht das erste Mal, dass es eine solche Phasen gibt. Wir haben das schon ein paar Mal durch. Meist wird es dann nach 14 Tagen ruhig bleiben und noch konsequenter sein wie sonst wieder besser. Natürlich ist der Frühling auch eine Zeit wo die Pferde etwas knackiger sind, genauso wie der Herbst. Es verändert sich ja draussen in der Natur derzeit so viel. Die Strassen und Gärten sind außerdem auch wieder bevölkert, Radfahrer, Kinder, Leute die herumwerkeln. Das alles ist spannend. Die Pferde haben den ganzen Bewegungsmangel der letzten Monate angestaut und müssen sich auch in Sachen Weide noch ein klein wenig gedulden, obwohl das frische Gras schon so gut schmecken würde. Dann ist bei uns im Moment auf der Anlage auch noch ein ziemlicher Wirbel. Letztes Wochenende war Voltigierturnier und die kommenden 2 Wochenenden ist Dressurturnier. Somit stehen Zeltboxen, viele fremde Pferde kommen, viele Leute sind da. Das alles ist aufregend. Gerade am letzten Wochenende beim Voltigierturnier waren die Pferde völlig aus dem Häuschen. Die laute Musik und das Rumgerenne und Rumgehüpfe der Voltigiermädels war ihnen völlig suspekt.

Mehr Arbeit

Ich schaue im Moment, dass Laser viel Bewegung bekommt. Ich bemühe mich sie doch ein bißchen mehr zu arbeiten als ich es eigentlich wollte und vor allem sehr abwechslungsreich zu arbeiten mit ihr. Das heißt nicht, dass sie jeden Tag geritten wird, aber ich habe mich zusätzlich zum Reiten und der Dualgassenarbeit entschlossen, das normale Longieren dennoch wieder 1-2 mal die Woche weiterzumachen, wieder mit Dreiecker, damit sie sich dabei fallen lassen kann und konzentriert arbeitet. Ansonsten schaue ich, dass ich sie möglichst regelmässig auf unserem Reitplatz laufen lassen kann, auch wenn es zeitlich grade nicht so einfach ist. Abends wenn ich Zeit habe sind viele Leute auf der Anlage um für die Dressurturniere zu trainieren. Trotzdem geht ab und zu doch. Auch grasen gehe ich schon mit Laser, sie freut sich jedes Mal riesig darüber und ist entspannt. Wir haben das Grasen dann auch gleich damit verbunden uns das gruselige Stallzelt anzuschauen und konnten sogar durchmarschieren.

Austesten auch unterm Sattel

Geritten wird im Moment leider nur in der Halle weil es mir wegen Lasers Schreckhaftigkeit im Moment einfach etwas zu gefährlich ist draußen.
Ausserdem ist sie im Moment etwas maulig beim Reiten, somit fehlt mir im Moment einfach auch die Sicherheit, dass sie immer an den Hilfen steht. Solange ich da nicht wieder ein sicheres Gefühl habe, macht es keinen Sinn auszureiten. Ich bin allerdings guter Dinge, dass das auch bald wieder möglich sein wird. Solange gehe ich allerdings 1 meistens sogar 2 mal die Woche spazieren, damit sie sich trotzdem wieder an alles gewöhnt (Radfahrer, Kinder...) Dadurch dass sie eben etwas maulig ist, tue ich mir im Moment schwer sie vorwärts- abwärts zu reiten, und gerade im Trab wird's dann sehr schwierig wenn der Rücken durchgedrückt ist und das Pferd unterm Arsch davonstürmt. Da mir aber im Moment vom Rücken her nichts aufgefallen ist und meine Tierärztin beim Impfen vor ein paar Tagen auch die Zähne grob begutachtet hat und die auch nichts aufgefallen ist, denke ich nicht, dass es eine körperliche Ursache hat. Wir haben uns daher die letzten paar Mal mit dem Dreieckzügel geholfen. Es reichte ihn aufs erste Loch zu verschnallen. Kaum ist er drinnen war der Kopf herunten. Auch wenn er komplett durchgehangen ist. So konnten wir dann ganz gut an Stellung und Biegung arbeiten. 

Nebenbei war in der Halle ziemlich viel los, die Aufbauarbeiten für die Turniere waren voll im Gang. Auch das schadet nicht wenn sich was tut während wir reiten und Laser lernen muss dass sie sich aufs Reiten zu konzentrieren hat. Was man ausserdem merkt ist, dass Laser eigentlich schon ganz gut Kraft und Kondition aufgebaut hat. Sie ist nach unseren Reiteinheiten von ca. 25 min auch nicht komplett fertig und müde. Sprich ich kann sie dann am nächsten Tag auch arbeiten und muss sie nicht schonen oder ihr nach dem Reiten einen Pausetag geben.

Abwechslungsreiche Beschäftigung

Daher ist die Arbeit an der Longe derzeit eben unverzichtbar für mich. So wechsle ich halt wieder ab zwischen Longenarbeit mit den Dreieckern wo meistens dann auch Trabstangen gearbeitet werden und wo ich viele Übergänge einbaue und wo es darum geht, dass sie ihren Takt findet und sich fallen lässt und mit dem Dreiecker auch wieder mehr Kontakt zum Gebiss findet und zwischen Arbeit nur am Kappzaum wo wir die Übungen die uns unsere Dualgassentrainerin gezeigt hat, sowie alles was sie uns im Laufe des letzten Jahres gezeigt hat gemacht wird. Dabei geht es im Grunde auch um selbe. Man kann sagen es ist ein bunter Mix aus geraden Linien, immer wieder im Wechsel mit Zirkeln, zum Teil auch kleiner Zirkel, viel Biegearbeit, auch Übergänge können erarbeitet werden und viel Kopfarbeit ist gefordert. Die Arbeit findet zu 80% im Schritt und etwas Trab statt.

Zusammen mit der Reitarbeit und den Spaziergängen, sowie Laufen lassen und grasen gehen bekommt Laser damit eigentlich trotzdem relativ viel Abwechslung. Unsere Pferdis stehen ausserdem derzeit beinahe den ganzen Tag draußen am Paddock und so lange dauert es ja jetzt auch nicht mehr bis die Koppelsaison wieder beginnt. Der schlimmste Teil liegt schon hinter uns.

Das Schöne ist, der Galopp an der Longe funktioniert jetzt schön langsam wieder. Da hatten wir jetzt eigentlich seit Februar ziemlich zu kämpfen. Gerade links. So dass ich den Galopp jetzt auch eine Zeit lang gar nicht abgefragt habe an der Longe weils sowieso nichts gebracht hat. Ich habe sie dann vor ein paar Tagen das erste Mal wieder an der Longe galoppieren lassen weil ich das Gefühl hatte dass es eventuell wieder besser gehen könnte und siehe da es funktioniert besser. Sie galoppiert zwar links noch nicht immer richtig an, aber die Trefferquote ist auf jeden Fall besser und es kann sein, dass sie zwar falsch anspringt aber dann nach dem ersten Galoppsprung gleich umspringt und es kommt eben auch vor, dass sie sogar richtig angaloppiert und sie kann den Galopp auch einigen Runden lang halten und ist eigentlich schön ausbalanciert. Es gibt somit auch Dinge die mich freuen im Moment.

Prinzipiell bin ich auch froh, dass sie gut im Saft steht und nicht völlig energielos dasteht wie letzten Frühling. Auch wenns dadurch grade manchmal etwas mühsamer ist mit ihr. Aber sie ist hochmotiviert, wenn man sie dazu bringt sich zu konzentrieren und mitzuarbeiten.