Stallalltag einer Versehrten- Wenn die kleinsten Dinge zur Herausforderung werden

29.01.2020
Was ist das denn?
Was ist das denn?
Zurück im Sattel- Ein schönes Gefühl
Zurück im Sattel- Ein schönes Gefühl

Mittlerweile habe ich die Gipswoche hinter mir. Nach Abnahme des Gipses kam die Ernüchterung, dass dies nicht eine kleine Sache ist die nach der Gipswoche wieder fast in Ordnung ist. Mein Knöchel war nach Abnahme des Gipses alles andere als in gutem Zustand. Der ganze Unterfuss bis Hälfte Schienbein war stark geschwollen. Diese Schwellung liess natürlich wenig Bewegung des Fusses zu. Jeder Schritt war in Schonhaltung und mühsam. Das Bewegen des Knöchelgelenks war anfangs fast unmöglich. Ich konnte mich aber erfolgreich gegen eine weitere Woche Gips wehren weil ich keinen Sinn dran sah den Fuss nochmal eine Woche im Gips zu lassen wenn dies dann auch nicht zur starken Besserung des Zustandes führt. Somit bin ich mit Orthese unterwegs. Ich bin damit wieder mobil, kann Autofahren, bin nicht mehr drauf angewiesen, dass mich wer von A nach B bringt was eine große Erleichterung ist. Somit gehts auch wieder regelmässig in den Stall. Das ist einerseits super, andererseits waren die ersten Tage ganz schön mühsam. Da merkt man erst wie schwierig die einfachsten Dinge sind wenn man angehadert ist. Selbst longieren war eine Herausforderung für mich. Das Gehen auf dem unebenen Hallenboden ist nicht sonderlich angenehm. Der Weg vom Stalltrakt in die Halle zog sich wie Kaugummi. Überall aufpassen wo man den Fuss hinsetzt. Natürlich trage ich die Orthese und dennoch bin ich nicht ganz sicher unterwegs. Zudem hatte ich gerade in den letzten Tagen auch noch einen ziemlichen Druckschmerz von der Orthese. Es sind leider noch überall Blutergüsse im Gewebe und das Tragen der Orthese war anfangs nicht ganz angenehm. Mithilfe zahlreicher Hausmittel (Topfenumschläge alle paar Stunden, Tonerde, Homöopathie) konnte ich die Schwellungen jetzt gut in den Griff bekommen. Damit hat sich auch die Beweglichkeit enorm verbessert. Ich schaffe es mittlerweile auch in 2 Paar Schuhe hineinzukommen ohne dass Gefühl zu haben ich stecke wie im Schraubstock darin fest was für den Fuss absolut nicht angenehm ist. Jetzt heißt es noch die zahlreichen Hämatome weg zu bekommen, dann denke ich geht der Weg zwar mit Orthese aber immerhin wieder Richtung Normalität. Ich bin gestern auch das erste Mal wieder am Pferd gesessen für eine halbe Stunde Schritt in der Halle. Ein paar Trabrunden habe ich auch gewagt, da spüre ich den Knöchel aber schon etwas. Somit werde ich es langsam angehen lassen. Ich bin froh, wieder etwas "mehr" tun zu können und positiv gestimmt, dass es jeden Tag ein kleines bißchen besser wird. Übertreiben will ich nichts. Ob es jetzt 1 Woche länger oder kürzer dauert bis ich wieder ernsthaft reiten kann ist im Moment auch egal. Hauptsache ist, ich kann wieder etwas reiten.

Osteopathietermin - Und jährlich grüsst das Murmeltier

Eigentlich wäre es ja auf dem Plan gestanden Laser vorletzte Woche schon von einem Osteopathen durchchecken zu lassen weil sie sich rechts im Moment etwas schwer biegen lässt und links hinten eigentlich schon länger Probleme hat Last aufzunehmen. Der Termin ist schon länger festgestanden, bzw habe ich eigentlich seit Oktober auf diesen Termin gewartet. Leider hat die Person der Wahl aber dann kurzfristig abgesagt hat, weil er für ein Pferd nicht so weit fahren will, obwohl er ja von Anfang an gewusst hat wie weit es ist und ich extra gefragt habe ob er denn auch in unserer Gegend kommt. Ich fand das nicht unbedingt sehr kundenfreundlich. Zuerst die ganze Zeit vertrösten und verschieben und dann 2 Tage vorm wirklich feststehenden Termin absagen weil man jetzt doch nicht so weit fahren will. Meine ehrliche Meinung dazu brauch ich wohl nicht näher erklären.

Kurz schien es als ob wir Glück hätten weil eine andere Therapeutin letzte Woche in den Stall gekommen wäre um mehrere Pferde zu behandeln. Wir hätten uns einfach anschließen können. Zu allem Unglück liegt diese jetzt auch im Krankenhaus und konnte daher den Termin nicht machen. Das scheint fast wie ein Lottosechser das 2 Therapeuten zeitgleich ausfallen. Damit rechnet man auch nicht unbedingt, dass dann der Ersatzmann auch noch ausfällt. Plan war dann erstmal unsere Bodenarbeitstrainerin und Physio Feuerwehr spielen zu lassen. Auch das hat nicht funktioniert weil sie letzten Woche die Stunden bei uns im Stall abgesagt hat. Das war dann nochmals ziemlich nervig für mich um ehrlich zu sein. Es ist wieder wie ein Dejavu zu dem wie es letztes Frühjahr war wo wir auch so ewig einem Termin nachgerannt sind. Schlussendlich habe ich dann aufgegeben und es kam kein 2. Termin zustande. Warum es so schwierig ist bei bestimmten Leuten einen Termin zu bekommen im Frühjahr weiß ich nicht, bzw es sind halt blöde Zufälle im Spiel. Ob das jetzt jedes Jahr so mühsam ist? Ich hoffe ehrlich gesagt nicht. Fakt ist, dass wir jetzt einen Termin bei einer Chiro hätten die in der Nähe Tierärztin ist. Also hoffe ich, dass es diesmal klappt und diese Person nicht auch noch gesundheitlich oder sonst wie ausfällt. Ob es jetzt wirklich notwendig ist, ist eine andere Frage. Gestern beim Reiten lief Laser total locker und entspannt. Aber wir haben auch nicht viel gemacht. Irgendwas wird sicher zu finden sein. Somit drückt mir die Daumen dass es dann mit dieser Person klappt.

Wie gehts weiter?

In den nächsten Tagen wie bisher. Ein bißchen Schritt reiten auch ins Gelände und etwas longieren. Nächste Woche ist dann hoffentlich die Chirobehandlung. Das bedeutet auch wieder ein paar Tage Schonprogramm für Laser. Gleichzeitig hoffe ich dann, dass mein Knöchel weiterhin täglich Fortschritte macht und immer mehr Dinge wieder möglich sind.