Stoppelfeld

27.06.2018

Es hat sich wieder einiges getan die letzten Tage, wir konnten sehr abwechslungsreich arbeiten. Endlich habe ich es wieder mal geschafft sie Freispringen zu lassen. Ich habe die Mühen diesmal wieder ganz alleine auf mich genommen da meine Stallkollegen wieder mal keine Zeit hatten. Ich habe einen Freitagabend geopfert. Diesmal hatte ich nicht mal jemand zweiten neben der Gasse dabei. Wir waren wirklich ganz alleine!

Freispringen geht auch alleine!

Plan war einfach ganz leicht aufzubauen dass sie schön durchziehen kann und darauf zu hoffen, dass sie so gut drauf ist wie das letzte Mal und mit viel Motivation durch die Gasse zieht ohne dass sie eine Aufmunterung braucht. Der Plan ist aufgegangen. Laser war super motiviert und ist super gesprungen. Ich habe auch versucht sie etwas früher loszulassen sodass sie alleine in die Gasse hineinfinden muss. Wir haben eigentlich bisher in die Gasse hineingeführt, weil es so kontrollierter abläuft und sie normalerweise schöner und passender hineinkommt. Wenn man alleine ist, ist es aber fast leichter sie selber in die Gasse laufen zu lassen. Das klappt schon ganz gut wenn ich sie ein paar Meter früher loslasse, vielleicht schaffen wir es auch mal, dass ich ihr wirklich angewöhne, dass sie in einem geregelten Tempo in die Gasse läuft. 

Der ganze Ablauf des Freispringens hat über 2 Stunden gedauert. Vom Aufbauen, Pferd herrichten und aufwärmen, springen selber und dann noch Abbauen. Das war nur möglich, weil um 21 Uhr freitags keiner mehr in die Halle geht :-D Ich darf ja nur 1 Stunde reservieren und musste daher etwas spekulieren und hoffen dass keiner nach meiner Reservierung mehr kommt, weil ich eben nach der einen Stunde nicht fertig war. Das ist auch der Grund warum ich alleine ohne Beteiligung von anderen nicht gerne freispringe. Weil es eigentlich gar nicht möglich ist mit dieser einen reservierten Stunde. Diesmal hat es geklappt. Ich habe richtig spekuliert. Aber meine Motivation Freitag abends ist auch nicht mehr die Größte. Danach weiß man aber was man getan hat. Das Fitnessstudio spar ich mir so auf alle Fälle. Ich habe wohl schon einen gewissen Vogel. Aber da Laser einfach gerne springt und ich ihr etwas Abwechslung bieten möchte und das letzte Freispringen auch schon wieder wochenlang zurückliegt, mache ich es gerne. 

Aber es wird jetzt wieder ein paar Wochen Pause geben mit freispringen weil es so ein großer Aufwand ist. Vielleicht nur Schmalspurversion an der Longe wie ich es auch schon gemacht habe mit 1-2 Cavalettis oder Tonnen. Ich wäre außerdem froh, wenn nächstes Mal wieder jemand anderer vom Stall mitmachen würde weil es etwas einfacher ist wenn mehr Leute beim Auf- und Abbauen dabei sind und wir dann 2 oder 3 Stunden reservieren können (jeder hat 1 Stunde pro Woche). Leider ist außerdem das meiste Hindernissmaterial, das wir schon in der Halle griffbereit hatten, wieder aus der Halle verschwunden, sodass ich meine eigenen Ständer verwendet habe, die zwar bei uns im Stall also nur 50m von der Halle entfernt lagern aber sehr schwer sind. Aber sonst hätte ich vom Vereinshaus oben (250m entfernt) die Vereinsständer alleine runtertragen müssen, dass wollte ich mir auch nicht antun, obwohl sie etwas leichter sind als unsere. Wenn wir wieder mal mehr Personen sind wäre es sicher möglich da wieder mal Ständer zu holen von oben, die wir dann wieder in der Halle lassen. Leider verschwinden die bei jedem Ereignis wieder aus der Halle. Und Ereignisse haben wir sehr sehr viele, Voltigierturnier, Pfingstfest usw. Vom Freispringen gibt es keine Fotos, weil ich alleine war. Ich hatte vor, die Kamera auf die Bande zu stellen, das habe ich dann allerdings vergessen, schade eigentlich weil sie echt gut und schön gesprungen ist.

Stoppelfeld 

Am Tag drauf habe ich es dann auch noch geschafft mit dem Hänger auszufahren. Meine Trainerin war dabei. Es ging zu uns nach Hause aufs abgemähte Feld. Dort wo ich vor ein paar Wochen schon mal longiert hatte. Diesmal war der Plan ganz klar auf dem Feld zu reiten. Dass ich dabei ein anderes erstes Mal hatte, nämlich meinen ersten unfreiwilligen Abstieg, ist jetzt nachträglich gesehen ziemlich nebensächlich, und hat jetzt auch mein Vertrauen in Laser nicht wirklich erschüttert, es war auch kein schlimmer Sturz, eher ein seitliches Abrutschen aus dem leichten Sitz nach 2 Bucklern. 

Es war trotzdem gut sie am Feld zu reiten, auch wenn der Tag vielleicht nicht ganz optimal gewesen war, weil es ziemlich kühl und etwas windig war was Laser dazu veranlasst hat ziemlich spannig zu sein. Das nächste Mal wenns wieder aufs Feld geht werde ich eher einen heißen Tag aussuchen oder sie zumindest vorher ordentlich ablongieren. Eigentlich hätte ich das ja vorgehabt aber meine Trainerin meinte, sie wäre ja eh so brav gewesen in letzter Zeit, wir bräuchten die Longe nicht einzupacken. Nächstes Mal höre ich auf mein Bauchgefühl und packe die Longe ein. Laser ist doch noch ein sehr junges Pferd. Man darf da schon das eine oder andere Mal auch wieder einen Schritt zurück gehen wenn man das Gefühl hat, dass es notwendig ist. Und gerade wenn es etwas kühler ist und windig, zeigt sie ihre ganze Power. 

Da steckt sicher auch noch etwas Erziehungsarbeit dahinter. Sie muss lernen, dass sie am Feld arbeiten muss und sich konzentrieren muss. Aber alles Schritt für Schritt. Wir haben noch viel Zeit. Es kann nicht alles sofort super gut funktionieren. Leider war es der einzige Tag wo ich so wirklich Zeit hatte und das Wetter auch zumindest so halbwegs gepasst hat. Es muss ja mit dem Feld auch passen. Man muss unmittelbar nach der Mahd reiten, der Boden muss trocken sein usw. Somit habe ich bei jedem Schnitt eigentlich nur ein kurzes Zeitfenster das ich ausnutzen kann. 10 Tage nach der Mahd oder oft auch schon früher steht das Gras schon wieder zu hoch zum Reiten und die Wiese ist nun mal in erster Linie Futter für die Kühe und nicht Reitplatz für uns. 

Es ist total super dass ich das überhaupt kann, weil es halt doch nochmal was anderes ist als immer nur am Reitplatz reiten. Auf umliegenden Feldern beim Stall dürfen wir das nämlich eigentlich eh nicht, bzw weiß man nie wirklich wo man drauf darf und wo nicht. Das ist bei uns im Ort leider ein ziemliches Problem. Es gibt relativ viele Ställe und Pferde, aber die umliegenden Bauern und Häuserleute sehen die Reiter zum Teil gar nicht gerne. Was eben auch schon zahlreiche Reitverbote auf Wegen eingebracht har was sehr schade ist, weil es einige schöne Wege geben würde. Ich denke, dass es da wohl in der vergangenen Jahren zu einigen Problemen gekommen sein muss, weshalb das jetzt so ist. Die Wege die freigegeben sind, sind mit grobem Schotter belegt und somit nur eingeschränkt bereitbar. Dem Reitverein ist das alles egal. Angeblich wurde das Thema bereits mehrmals in den Versammlungen angesprochen, ohne Erfolg. Daher wird auch relativ wenig ausgeritten in Relation zur Anzahl der Pferde die in den umliegenden Ställen stehen. Für die eine oder andere Schrittrunde geht es grade noch, aber so richtig schöne Runden wo man auch mal schöne Trab - und Galoppstrecken hat gibt es nicht wirklich.


Das beim Sturz gerissene Zaumzeug haben wir dann einfach notdürftig geflickt und ich bin einfach wieder aufgestiegen und weitergeritten. Erstmal ordentlich diskutiert mit der Lady, die meinte sie können da jetzt weiterhin windschief durch die Gegend laufen wie es ihr passt, was natürlich nicht unbedingt ganz so einfach zu reiten ist, noch dazu auf einem etwas unebenen Feld. Zum Ende hin wurde es allerdings besser. Auf einmal war es möglich dass sie sich biegt und stellt und auch auf den Schenkel reagiert und es waren ein paar ganz gute Zirkelrunden möglich sodass schöne Bilder entstanden sind. 

Verladen - ein Kinderspiel

Was wirklich super gut funktioniert ist das Verladen und Fahren selber. Da haben wir mittlerweile wirklich schon wieder Routine bekommen. Sie steigt super gut ein und aus. Deswegen ist es mir auch wichtig ca. 1 mal im Monat auszufahren. Das habe ich mir konsequent vorgenommen und ich versuche das auch einzuhalten. Ich möchte meinen Hänger nicht ganz umsonst haben und den Führerschein nicht umsonst gemacht haben. Und es ist ja das erklärte Ziel des heurigen Jahres das Laser die Welt kennenlernt. Egal ob wir nur 5 min auf die Wiese zu uns nach Hause oder zum Beschlagen in den Ex- Stall oder vielleicht auch mal zu meiner Trainerin in einen anderen Stall in der Gegend fahren. Zum Sehen und lernen gibt's überall was. Auch deswegen habe ich so gedrängt am Samstag aufs Feld zu fahren. Es ist im Moment für mich selber nämlich zeitmässig nicht ganz so leicht weil ich privat ziemlich viel um die Ohren habe, somit muss ich jeden Tag ausnutzen den ich Zeit habe, weil es doch aufwändiger ist und mehr Zeit in Anspruch nimmt mit dem Hänger wegzufahren, als wenn man nur schnell in die Halle oder auf den Reitplatz geht. In 3-4 Wochen wird es die nächste Ausfahrt wahrscheinlich wieder zum Beschlagen geben. Da habe ich dann Urlaub, da sollte es dann einfacher möglich sein. Das werden wir wahrscheinlich wieder mit einem Ausritt oder mit einer Trainingsstunde dort am Hof verbinden.

Ausreiten im Sommer - Bremsenplage ohne Ende

Wir waren außerdem letzte Woche dann auch noch ausreiten mit einer Stallkollegin. Da sind wir diesmal wieder neue Teile der alten Runde geritten. Dabei war Laser sehr brav. Wir hatten lediglich eine ordentliche Bremsenplage. Es war wirklich extrem. Wir haben die Pferde vorher gut eingesprüht aber schon nach einer Viertelstunde war das alles umsonst. Laser ist da ziemlich zimperlich. Ich hab da noch nicht wirklich eine Lösung was wir da die nächsten Wochen dagegen machen werden. Heuer scheint es wirklich extrem zu sein von den Bremsen her. Letztes Jahr war diese Phase glaub ich erst später im Sommer. Daher habe ich dann eine Fliegendecke gekauft zum Spazieren gehen. Ich muss mal schauen ob ich die beim Reiten zumindest im hinteren Teil bis zum Sattel aufs Pferd bekomme. Für Schrittrunden geht's wohl, aber beim Traben wird's dann wahrscheinlich schon schwieriger. Am schlimmsten sind die Bremsen allerdings eh auf der Brust und am Hals.


Arbeitspensum

Ich möchte außerdem in nächster Zeit Laser wieder etwas mehr beschäftigen. Die letzten Wochen waren für Laser sehr sehr locker, selbst wenn wir was getan haben, dann eher kurze Einheiten in denen ich nur das allernotwendigste gefordert habe. Der letzte Ausritt war auch nicht sehr lange und nur 2 kurze Trabstücke. Ich werde wohl für eine Zeit lang wieder mehr Longenarbeit mit dem Dreiecker einbauen. Auch wenn ich eigentlich froh war dass wir das mal eine Zeit lang eher vernachlässigen haben können, weil wir im Winter eh so viel longiert haben, sehe ich derzeit trotzdem wieder Bedarf. 

Warum mit Dreiecker? Es geht ja am Kappzaum auch. Ja, aber sie geht mir im Moment am Kappzaum alleine zu wenig vorwärts- abwärts. Es bannt sich seit den letzten 2 Tage wieder ein größerer Wachstumsschub an mit einigen Muskelverspannungen. Wir hatten unsere "Physio" daher gestern wieder da, die leistet da immer sehr wertvolle Dienste. Daher möchte ich die nächsten 14 Tage das Reiten etwas einschränken und dafür schauen dass sie an der Longe locker vorwärts abwärts geht. Stangentraben wäre da sicher auch nicht schlecht. Das haben wir die Woche auch schon kurz gemacht am Kappzaum. Dafür habe ich das erste Mal unsere Ikeatöpfchen etwas eingesetzt. Es geht schön langsam dass die Lady die Beine etwas höher hebt. Und die Quadratvolte wäre sicherlich auch wieder notwendig. Somit ist wieder viel zu tun für die nächsten Wochen.  Die nächsten 2 Wochenenden tut sich außerdem bei uns auf der Anlage wieder einiges. Daher ist es vielleicht eh nicht schlecht wenn ich mehr vom Boden aus arbeite. Das Stallzelt vom Springturnier werden wir auf jeden Fall wieder erkunden wenn das möglich ist.