Turnierbericht A Dressur

11.09.2021

Wir waren heute erneut los. Diesmal allerdings zur Dressur. Nach unserem Springdebut war es Zeit uns auch in unsere erste richtige Dressur auch auf dem Turnier zu schmeißen. Wo fange ich an zu erzählen, wo höre ich auf? 

Püppi frisst das erste Mal am Hänger. Erfolg!
Püppi frisst das erste Mal am Hänger. Erfolg!

Ich könnte endlos erzählen. Fakt ist, ich habe die letzten Tage stark gezweifelt überhaupt los zu fahren weil sie seit kurz vor dem Springturnier wieder ziemlich zäh zum Reiten ist. Sie war auf der rechten Seite im Rücken wieder total verspannt und ließ sich wirklich nicht gut reiten die letzten Tage. Nicht unbedingt die besten Voraussetzungen um auf dem Turnier zu starten. Gestern beim Abschlusstraining hatte ich zum Ende hin allerdings durchaus Lichtblicke sodass ich mich kurzerhand entschieden habe es heute zu wagen. Auch weil ich neugierig war, was auf einem richtigen Turnier anders ist als am Reitertreffen. 

Das Putzen und Einflechten war meganervig weil wir im Stall absolut keine Ruhe hatten. Ständig musste der Stallarbeiter mit Stroh oder Heu aus oder in den Stall, Laser war recht unruhig auch wegen der Fliegen obwohl ich ihr sogar die Fliegendecke aufgelegt hatte. Kurzerhand riss mir der Geduldsfaden und ich habe ihr eine gescheuert woraufhin sie rückwärts rannte und sich versuchte loszureißen. Tolle Voraussetzungen. Wir hatten Gott sei Dank eine relativ lange Fahrt um uns beide wieder etwas zu fangen. Dort angekommen war sie recht entspannt und hat sogar das erste Mal auswärts angefangen ihr Heunetz etwas zu fressen. Das war eigentlich das Highlight des Tages für mich. Beim Fertigmachen war sie total relaxt. 

Der Abreiteplatz, nein generell der Platz dort ist immer wieder ein Highlight, weil er geländebedingt ein extremes Gefälle hat. Zwischendurch habe ich sie allerdings wirklich gut geritten bekommen beim Aufwärmen. So gut, dass ich direkt überrascht war und mir fast sicher war, dass wir die Sache heute gut meistern werden.  Nachdem ich kurz mit einer Freundin gequatscht habe und wir dazu kurz Pause machten hab ich sie allerdings nicht mehr gut in Fluss gebracht. Zu allem übel haben die Organisatoren den veranschlagten Prüfungsbeginn verschlafen und wir hatten Verzug. Wir waren das 2. Paar in der Prüfung. Ich bin kurz und knapp gerade mal einmal außen rum geritten wurden wir schon eingeläutet damit die Verspätung scheinbar wieder aufgeholt wurde. Das brachte mich schon das erste Mal gehörig in Stress. Dadurch, dass ich schon kurz vor A war bin ich dann natürlich gleich eingeritten. Fehler meinerseits, nicht so schnell in die Nähe von A reiten beim nächsten Mal. Bei der Grußaufstellung hat sie kurz nach oben gedrückt, ich nahm mir die Zeit um sie ordentlich aufzustellen während der Prüfungsansager schon die halbe Aufgabe runtergebetet hatte stand ich noch immer. Wieder im Stress nun endlich loszukommen bin ich dann angeritten. Die Lockerheit vom Abreiteplatz war dann leider dahin. Im Galopp hatte ich ordentliche Schwierigkeiten sie überhaupt in Gang zu kriegen und zu halten. Zwischendurch waren durchaus gute Momente wo ich das Gefühl hatte sie in Anlehnung zu haben. Insgesamt sicher mehr als in den letzten Tagen. Aber insgesamt war es einfach zu wenig durchs Genick für die Richter und zu wenig durchlässig. Somit haben wir eine 5,8 bekommen. 

Ich bin darüber natürlich nicht sehr glücklich, andererseits geht die Welt auch nicht unter. Ist nicht das erste Mal, dass ich eine schlechte Wertnote bekommen habe. Es heißt jetzt erstmal sich an die guten Phasen am Abreiteplatz zu erfreuen und genau dort weiterarbeiten. Ich wüsste ehrlich gesagt zu gerne woran es letztendlich liegt dass wir immer wenn ich denke es geht voran wieder 5 Schritte zurückfallen. Der Dressursattel wurde auch wieder durchgecheckt und angepasst. Ich versuche wirklich alles zu tun damit sie zufrieden sein kann und trotzdem läufts derzeit noch immer nicht wirklich ganz zu meiner Zufriedenheit. Vielleicht halse ich uns auch zu viel Druck auf mit dem Springen und der Dressur. Nächstes Jahr muss ich auf jeden Fall von Anfang der Saison beginnen zu planen was ich wann reite. Ich brauche längere Pausen und Vorbereitungsphasen zwischen den Prüfungen und nicht immer alles durcheinander. Es ist gar nicht einfach Springen zu starten und 14 Tage später wieder Dressur. Zumindest mit unserem derzeitigen Stand noch nicht. Prinzipiell gefällt mir die Abwechslung zwar gut, aber es macht es derzeit echt nicht leichter.