Turnierbericht Einlaufspringprüfung
Letzten Samstag hat es dann doch geklappt mit dem Debut in einer Springprüfung. Ich habe mir eine 80 cm Einlaufprüfung ausgesucht weil wir von der Höhe her gut Reserve hatten und der Gedanke war das eine Einlaufprüfung wahrscheinlich eine einfache Linienführung hat. Der Plan ist ganz gut aufgegangen. Wir konnten eine solide Runde zeigen.
Im Vorfeld war ich ziemlich angespannt weil es mein erster Start bei einem Springturnier war. Der Ablauf ist ja doch ein anderer als bei einem Dressurturnier. Wie lange sollte ich abreiten? Wann springe ich ein? Wieviele Sprünge mache ich am Abreiteplatz? Welche Höhe? Wie ist das mit der Parcoursbesichtigung? Wieviele Galoppsprünge brauche ich in den Distanzen? Sehr viele offene Fragen im Vorfeld. Ich hatte immerhin Unterstützung. Eine gute Freundin hat mich begleitet. Die hatte zwar auch keine Ahnung, trotzdem war es gut nicht komplett alleine auf mich gestellt zu sein.
Unser Zeitplan war etwas knapp. Meine Prüfung war die zweite und es gab am Vortag keine exakten Zeiten. Wir fuhren sozusagen mal "blind" los in der Meinung wir hätten genug Zeit. Dort angekommen habe ich auf der Meldestelle erfahren, dass der Bewerb eine Viertelstunde früher als spekuliert anfängt. Das hat mich ordentlich in Zeitnot gebracht, war aber vielleicht auch gar nicht schlecht weil ich wenig Zeit zum Nachdenken hatte. Fertig machen und ab ins Chaos des Abreiteplatzes. Reitbahnregeln gelten scheinbar am Abreiteplatz eines Springturnieres nicht. Es wird nach Lust und Laune kreuz und quer geritten. Such dir deinen Weg durchs Getümmel. Ich war überascht, dass Laser diese Situation so cool und unerschrocken gemeistert hat. Absolut nicht optimal für uns zumal Laser immer eine gewisse Zeit und auch halbwegs große Linien im Galopp braucht um auf Betriebstemperatur zu kommen und ordentlich zu galoppieren. Das hatte ich so nicht auf dem Schirm. Sie hat aber die Sprünge am Abreiteplatz brav gemeistert, daher war ich trotzdem ganz guter Dinge.
Dann ging es zur Parcoursbesichtigung. Runter vom Pferd. Laser meiner Freundin in die Hand gedrückt. Und los gehts zur Besichtigung. Ach ja; Parcousskizze habe ich keine gesehen. Wo ist denn verdammt nochmal eigentlich der erste Sprung und die Startlinie? Eindeutig super gut vorbereitet! Den anderen hinter her gelaufen und tatsächlich Startlinie und ersten Sprung gefunden. Den anderen Reitern weiter nachgedackelt und so alle Sprünge in der richtigen Reihenfolge gefunden, Erfolg! Einfache weite Linien, keine knappen Distanzen. Schien durchaus machbar.
Wieder aufs Pferd nochmal getrabt und galoppiert und 1 Sprung mitgenommen. Dann gings schon auf den Austragungsplatz. Laser erstmal die Werbeplakate gezeigt und den ersten Sprung. Auch Hello Kitty wurde besichtigt. Dann gings auch schon los. Ewas wenig Galopp und Zug von Sprung 1 auf 2. Auch zu 3 war der Weg noch holprig. Dann wurde es etwas besser. Die Linie von 4 auf 5 ist sie durchaus passabel galoppiert und hatte auch Zug. Auch auf 6 noch so halbwegs. In der Schlusslinie von Hello Kitty (7) wo sie dann doch etwas glotzen musste auf 8 ist sie mir kurz in den Trab gefallen. Trotzdem haben wir alle Hindernisse fehlerfrei genommen. Lediglich die erlaubte Zeit haben wir natürlich etwas überschritten. Trotzdem war ich super zufrieden als wir die Ziellinie durchritten sind. Sie ist alles brav und ohne Fehler gesprungen was will man mehr fürs erste Turnier.
Wir haben beide wieder sehr viel gelernt. Ein besseres Zeitmanagement wäre sinnvoll beim nächsten Mal. Aufs einflechten kann getrost verzichtet werden, man braucht auch keine weiße Schabracke fürs Springen. Auf die Größe des Abreiteplatzes sollte ich wohl nächstes Mal etwas besser achten und eventuell etwas später nennen sodass ich nicht ganz so früh dran bin im Bewerb. Mehr Augenmerk muss auf das Warmreiten gelegt werden, damit der Galopp schwungvoller wird und wir mehr Zug nach vorne bekommen. Prinzipiell war durchaus Rhythmus vorhanden, aber mehr Schwung und Zug brauchen wir noch.
