Vielseitigkeitslehrgang- Feel the spirit

29.10.2020

Ich habe letztes Wochenende die Gelegenheit nochmal genutzt und habe mit Laser  einen Geländekurs im Pferdezentrum absolviert.  Dafür habe ich mich schon vor einigen Wochen angemeldet und war hochmotiviert. Die letzten 14 Tage vorher war ich allerdings etwas am Zweifeln ob die Teilnahme Sinn macht. Laser hat wieder einen Wachstumsschub hinter sich und hatte jetzt einige Tage Probleme mit dem Herbstgras. Bauchweh, Müdigkeit und Blähungen haben uns zu schaffen gemacht. Kurzum ich bin die letzten 14 Tage nicht viel am Pferd gesessen. Nicht unbedingt die besten Voraussetzungen um einen Geländekurs zu reiten. Erst 2 Tage vorm Kurs gab sie mir beim Reiten das erste Mal wieder ein positives Gefühl, sodass ich mich dann doch entschieden habe zu fahren.

Müde aber glücklich
Müde aber glücklich

Meine Sorgen waren recht unbegründet wie sich schnell herausstellte. Sie war sowas von motiviert bei der Sache und hat es einfach nur toll gefunden wieder springen zu dürfen und zu galoppieren und mit anderen Pferden zusammen und auswärts zu sein. Am ersten Kurstag haben wir uns noch etwas schwergetan. Der Boden war aufgrund von Regen relativ glatt und wir haben ja keine Stollen und vorne Eisen drauf. Wir mussten außerdem wieder neue Hindernisse springen, die wir im Training noch nicht gesprungen sind. Diesmal stand wirklich die ganze Palette an möglichen Dingen da. Wir konnten viel erarbeiten. Am 2. Kurstag haben wir uns dann schon etwas leichter getan obwohl wir wieder 2-3 neue Hindernisse dazu genommen haben. Stellenweise hatten wir schon fast sowas wie etwas Rhythmus gefunden. Laser machte auch alles viel selbstverständlicher. Linie eingeschlagen, Hindernis in Sicht und sie wusste meistens was zu tun war. Den Graben den wir diesmal als überbauter Version springen mussten fand sie an beiden Tagen etwas gruselig und auch das Trapez, dass sie bei der Einzelstunde schon gruselig fand und wir dann am 2. Tag springen mussten ist noch nicht unbedingt ihr Freund geworden. Dafür war ein kleine Bürste so überhaupt kein Problem und auch das durchgaloppieren durchs Wasser fand sie ziemlich lustig. Auch unseren erster Wassereinsprung, ein Baumstamm der rechts und links von 2 Mülltonnen flankiert wurde, haben wir gut gemeistert. Die Mülltonnen waren uninteressant. 

Ich habe mich selber auch recht wohl gefühlt in der Community. Ich war an beiden Tagen alleine unterwegs. Anfangs denkt man sich schon, dass es etwas riskant ist, wenn keiner dabei ist falls doch was passieren sollte. Aber man ist schnell akzeptiert unter den Leuten und hat das Gefühl, dass alle recht nett und hilfsbereit sind. Beim Wegreiten vom Hänger wünschte mir meine Hängernachbarin am 1. Tag schon viel Spaß. Am 2. Tag bekam ich Tipps zum Waschen meiner Sicherheitsweste die vom Sturz beim 1. Geländetraining noch Spuren aufweist. Am 2. Tag hat mich auch Laser ordentlich geflasht mit ihrer tollen Einstellung und damit, dass sie eben teilweise angefangen hat von alleine anzupacken und aufs Hindernis zu ziehen. Sie hatte viel mehr Galoppade als am Vortag und ich hatte auch nicht mehr ständig das Gefühl in den Wendungen auszurutschen. Da spürt man dann eben diesen Spirit der die Vielseitigkeit ausmacht. Dieses perfekte Zusammenspiel zwischen Reiter und Pferd. Das ist ein wahnsinnig geiles Gefühl. Ich kann schön langsam etwas nachvollziehen warum man diesen Sport macht. Ich war 1,5 Tage hinterher auch noch geflasht. Mein Trainer war sehr zufrieden mit der Entwicklung am 2. Tag. Er meinte schon nach dem Warmspringen, dass eine markante Verbesserung zu sehen ist. Ich konnte insgesamt sehr viel mitnehmen aus den Vielseitigkeitstrainings der letzten Wochen und kann jedem nur empfehlen einmal sowas zu reiten. Es geht nicht darum irgendwelche hohen Sachen zu springen sondern einfach nur ein paar kleine Dinge. Man wächst unglaublich zusammen und lernt wirklich viel beim Geländespringen.

Leider nur ein Onboardfoto weil ich alleine unterwegs war
Leider nur ein Onboardfoto weil ich alleine unterwegs war

Jetzt ist die "Auswärtssaison" für uns erstmal beendet. Auch ein gutes Gefühl zu wissen, dass wir es in nächster Zeit ruhiger angehen werden und keine "Termine" in Sicht sind. Wir haben heuer in so kurzer Zeit soviele Dinge gemacht auswärts. Besser hätte es nicht laufen können. Jetzt heißt es den Fokus wieder auf die Grundlagenarbeit zu verlegen. Nachdem wir auch diese Woche eher ruhiger angehen haben lassen möchte ich dann ab nächster Woche wieder mehr Dressur reiten. Die habe ich die letzten Wochen ziemlich schleifen lassen um ehrlich zu sein. Die Wintersaison ist jetzt optimal um da wieder mehr Schwerpunkt drauf zu legen. Auch die eine oder andere Springstunde wird es geben im Winter wenn Corona dies hoffentlich zulässt.