Weg von der Bande

07.07.2018

Nachdem ich im letzten Blogartikel angekündigt habe, dass ich Laser wieder etwas mehr fordern möchte und die muskulären Probleme im Rücken vom letzten Wachstumsschub halbwegs kuriert sind, sind wir jetzt wieder etwas mehr in der Arbeit.

Die Reitpause wieder mal zum Spazieren ausgenützt
Die Reitpause wieder mal zum Spazieren ausgenützt

Longieren - Immer wieder wichtig

Ich wollte sie ein paar Tage trotzdem nicht reiten weil sie wirklich etwas Aua hatte und unsere Dualgassentrainerin, die auch eine Massageausbildung hat, sie behandelt hat. Ich habe mich deswegen auch dazu entschlossen sie in nächster Zeit trotzdem wieder regelmässiger zu longieren und zwar mit dem Dreiecker. Eigentlich war ich froh, dass wir eine Zeit lang auf die Longe verzichten konnten weil sie den ganzen Winter über unser "Trainingsprogramm" in verschiedensten Varianten war, aber man merkt dass das Longentraining schon durchaus seinen Sinn hat. Gerade mit dem Dreiecker muss Laser über den Rücken laufen und sie wird dazu angehalten sich nach vorwärts abwärts zu strecken. Nimmt man dann noch Trabstangen dazu hat man das perfekte Bauch- Beine- Po Training.

Weg von der Bande

Was wir ausserdem jetzt beim Longieren und auch beim Reiten mehr von ihr fordern ist, weg von der Bande. Sie macht es sich in der Halle an der Bande teilweise ziemlich leicht. Lehnt sich da sozusagen immer etwas an und schummelt sich halt irgendwie durch die Linien wo keine Bande ist. Sie geht nicht generell nicht schlecht, aber man muss sie schön langsam auch etwas mehr fordern, dass sie sich wirklich selber balancieren lernt und schön untertritt und möglichst gerade geht und dafür ist unser Rezept im Moment einfach weg von der Bande. Wir haben letztes Mal sozusagen hauptsächlich am Zirkel am 2. Hufschlag gearbeitet an Takt, Losgelassenheit, Stellung und Biegung und beginnender Anlehnung in Schritt und Trab.

Und da war es wieder das Gefühl dass ich heuer im Frühjahr kurz bevor der Dressursattel zum Weiten gegangen ist bereits hatte, aber das seither etwas verloren gegangen ist. Das Gefühl, dass man wirklich ins Reiten kommt, dass man mit den Hilfen durchkommt, und langsam beginnt im Pferd zu sitzt. Das ist wirklich ein tolles Gefühl! Ich hoffe wir können jetzt genau so eine Zeit lang weiterarbeiten. Natürlich gibt es auch immer wieder mal schlechtere Phasen, weil Laser einfach noch stark im Wachstum steckt. Das muss ich auch lernen geduldig hinzunehmen, bzw muss ich noch mehr lernen was für Dinge dann gut tun und helfen können. Die Massagebehandlungen tun ihr wahnsinnig gut in diesen Phasen und auch der keramische Rückenwärmer, den ich im Frühjahr gekauft habe. 

Junge Pferde reiten ist nicht einfach

Wir waren in den letzten Wochen viel draussen, sind mit dem Hänger wo hingefahren, haben viel gesehen usw. Das ist alles super, aber in der Dressurarbeit hatte ich jetzt einfach das Gefühl wir stehen etwas und sie tut sich schwer mit der Losgelassenheit und Anlehnung. Ich hoffe dass es jetzt doch langsam wieder besser wird, im Moment schaut es danach aus. Im Moment arbeiten wir deshalb konsequent 1 mal wöchentlich mit unserer Trainerin. Das ist auch für mich extrem wichtig, da sie mich immer wieder korrigiert. Ich bin auch ihren Hengst vor ein paar Tagen wieder mal geritten. Das hilft mir extrem. Ich muss mich selber auch an die Nase nehmen. Je ruhiger und besser ich sitze umso besser klappts. Am leichtesten tue ich mir wenn Laser im Takt und vorwärts- abwärts läuft. Da beißt sich die Katze oft in den Schwanz. Sitz ich schlecht, läuft das Pferd schlecht und umgekehrt. Nicht so leicht mit den jungen Pferden. Ausserdem hat meine Trainerin mehr ein Händchen dafür was ich von Laser schon fordern kann. Ich würde sonst wahrscheinlich eher wieder schludern weil ich mir immer denke ja nicht zu viel. So müssen wir beide ab und zu wieder ordentlich arbeiten wenn es nötig ist und entwickeln uns weiter. Es wird natürlich nichts unmögliches von Laser verlangt. Sie wird derzeit 2 mal "Dressur" geritten die Woche und 1 mal ausgeritten und meist 1 mal an der Longe gearbeitet.

Wenn alles passt und man wieder ein paar Mal konsequent arbeitet kommt man wahnsinnig schnell voran weil Laser extrem schlau und intelligent ist, dass sie Dinge wirklich so schnell kombiniert und versteht was uns teilweise wirklich sprachlos macht. Meine Trainerin sagt, sie habe selten so ein extrem intelligentes Pferd gesehen. So haben wir letztens auch unsere ersten Tritte Schulterherein geritten. War nicht auf dem Plan. Wir haben Schulter verschieben geübt. Das hat auf Anhieb funktioniert sodass meine Trainerin meinte und jetzt sitz nach innen lass ihre Schulter nach innen und leg den Schenkel an. Und was ist passiert, wir waren im Schulterherein, so als ob es das natürlichste auf der Welt ist. Einfach so. Klar wir haben Schulterherein ewig vom Boden aus gemacht. Somit ist es klar, dass die Lady wissen kann was wir von ihr wollen, aber das es wirklich so einfach geht mit dem hätten wir beide nicht gerechnet. Da merkt man auch dass sich die ganze Vorarbeit am Boden auch rentiert. Wenn die Pferde gewisse Lektionen und Bewegungen schon kennen dann tut man sich im Sattel auch leichter. 

 Der Galopp kommt jetzt auch wieder dazu und wird forciert. Den haben wir jetzt auch 14 Tage weggelassen wegen ihrem Rücken. Gestern sind wir dann zum ersten Mal wieder galoppiert. Ich komme dabei immer besser zu sitzen und kann mich immer besser auf ihren Galopp einstellen. Links geht das Angaloppieren immer noch nur mit Aussenstellung aber das ist erstmal egal. Wichtig ist jetzt einfach auf beiden Händen viel galoppieren damit wir langsam mal etwas Balance bekommen. Unser Tempo ist noch relativ hoch, weil man einfach merkt dass sie noch keine rechte Balance hat und sie galoppiert noch relativ stark auf der Vorhand. Das wird sich hoffentlich mit zunehmendem Training dann langsam ändern. 

Springsattel

Ich habe ja vor einigen Wochen mal erzählt dass ich einen Springsattel zur Probe da hatte der sich dann als zu schmal in der Kammer erwiesen hat. Eigentlich sollte er zurück. Die Vorbesitzerin wollte ihn aber unbedingt weiter haben, sie hat mir dann noch ordentlich was nachgelassen, daher war er schlussendlich ein ziemliches Schnäppchen für den guten Zustand und das Alter was er hat. Ich weiß ja von unserer Sattlerin dass das Modell generell passt und er ist ja wirklich nicht schlecht gelegen, ausser das er zu schmal war, daher habe ich ihn dann doch behalten. Er ist dann gleich direkt nach Italien zum Kammerweite ändern gegangen und vor 1 Woche wieder zurückgekommen.

Ja es ist noch etwas früh für einen Springsattel. Wir müssen erstmal die Grundlagen in der Dressur legen bevor wir uns ans Springen wagen. Das ist mir durchaus klar. Dennoch war der Sattel nicht weit weg und eine gute Gelegenheit die ich genützt habe. Ich werde ihn jetzt ab und zu zum ausreiten nehmen, dass wir beide uns langsam dran gewöhnen. Man sitzt schon ganz anders am Pferd damit. Und dann werden wir mal schauen wie wir jetzt generell so weiterkommen. Wenns weiterhin so gut läuft möchte ich dann auch bald ab und zu etwas Stangengymnastik unterm Sattel machen. Mal mit Trabstangen ganz langsam anfangen.