Wintermodus

29.11.2023

Vor 14 Tagen ist die Weidesaison zu Ende gegangen und jetzt ist es bereits seit einer Woche sehr winterlich bei uns. Wir haben Schnee, Kälte und Eis. Ein recht schneller Übergang vom fast noch Sommer mit relativ hohen Temperaturen auf kalt, nass und windig. Dass der Winter bereits so früh kommt mit dem habe ich ehrlich gesagt nicht gerechnet. Einerseits schön weil man dadurch schon eine gute Weihnachtsstimmung hat, anderseits ist die Stallarbeit bei dem doch teilweise sehr schlechten Wetter natürlich wieder nicht so lustig. 

Laser hat sich leider vor etwas über einer Woche einen Krankenstand geholt. Sie war ein paar Tage leicht lahm und hat daher Pause. Gleichzeitig war ich auch ein paar Tage stark in Mitleidenschaft gezogen mit Zahnschmerzen. Mittlerweile sieht es wieder ganz gut aus mit uns und ich werde in den nächsten Tagen wieder anfangen sie zu reiten. Auch Bobby hat mittlerweile recht spontan und kurzfristig die Winterpause angetreten. Er steckt mitten im Zahnwechsel und wahrscheinlich auch in einem Wachstumsschub und tut sich bei allen Aufgaben die ihm im Moment gestellt werden extrem schwer. Daher habe ich beschlossen ihn erstmal in die wohlverdiente Pause zu entlassen und ihn einfach mal nur Pferd sein zu lassen für ein paar Wochen. Danach werde ich ihn erstmal vom Boden bespassen bevor es irgendwann im Frühjahr wieder mit der Reiterei weiter geht. 2 unreitbare Pferde, so schnell kann es gehen. Zuerst macht man sich Streß ohne Ende allem gerecht zu werden und dann steht man plötzlich ohne reitbaren Untersatz da. 

Aber um ehrlich zu sein, tun mir die etwas pferdeextensiveren Tage im Moment ganz gut. Zeit um mal alles für Weihnachten auf Vordermann zu bringen. Die Wohnung mal gründlicher zu putzen, dekorieren, backen und vieles mehr. Ich muss ehrlich sagen, die letzten Wochen waren so stressig, dass ich froh bin etwas durch schnaufen zu können und neue Kraft zu schöpfen und einfach mal Zeit habe die Dinge aufzuarbeiten die liegen geblieben sind. Da merke ich erst wie stark sich mein normaler Alltag in den letzten Wochen nach den Pferden gerichtet hat und wie wenig Zeit ich oft für mich selber und andere Dinge habe. Wahrscheinlich steigere ich mich auch zu viel hinein in das Ganze. Man will alles perfekt machen für die Pferde und geht dabei selber irgendwie mit der Zeit fast vor die Hunde. An meiner Work- Horse- Life Balance sollte ich wohl dringend arbeiten. 

Da die Pferde jetzt wieder nur mehr am Paddock stehen tauchen in der täglichen Stallarbeit wieder andere Herausforderungen auf. Das Thema Paddockpflege bzw Paddockabziehen und Einebnen taucht plötzlich wieder auf. Den ganzen Sommer musste ich mir keine großen Gedanken dazu machen weil das Paddock eigentlich die ganze Zeit über recht gepflegt war und es kaum nötig war es zu ebnen weil die Pferde die meiste Zeit auf der Wiese oder an der Heuraufe verbracht haben. Jetzt sieht die Welt wieder anders aus. Jetzt ist das Paddock wieder der tägliche Bewegungsplatz und ist zuweilen schon ganz schön durchwühlt. Zeit um mir Gedanken zu machen wie ich ihn in nächster Zeit pflege wenn nicht gerade Schnee drauf liegt. Es hat auch durchaus einen Vorteile wenn er etwas durchgewühlt ist. Dann kommt auch mal die untere Schicht der Hackschnitzel nach oben. Im Sommer habe ich mir schon ernsthafte Gedanken darüber gemacht wie ich mal die Schichten durchmischen könnte. Darüber brauche ich mir im Moment keine Gedanken mehr zu machen. Jetzt geht es eher wieder darum wie man das Ganze einebnet und eine ebene kompakte Oberfläche erhält. Das ist auch der letzte unerledigte Teil meiner Do To Liste die ich mir im Frühjahr gemacht habe. Letzten Winter hatte ich dazu schon Versuche unternommen mit einem Baustahlgitter und einem Autoreife darauf. Das hat durchaus funktioniert war aber ein Knochenjob es händisch zu ziehen. Entweder es gibt eine leichtere Variante des Ganzen die ich händisch ziehen kann oder es muss früher oder später ein Gerät oder ein Pony das Ding ziehen. Mal schauen was es wird.